Cannabis für alle auf Rezept
Eine vielseitig einsetzbare, jahrtausende alte Kulturpflanze auf dem Weg der Entkriminalisierung in Deutschland.
Die Regierung hat sich über die Zulassung von Cannabismedikamenten auf Rezept geeinigt. Der Änderung des Betäubungsmittelrechts, der auch der Bundesrat zustimmen muss, steht nichts mehr im Weg,. Wenn diese Hürde genommen ist, darf Cannabis in Deutschland mit entsprechender Genehmigung für medizinische Zwecke angebaut, verarbeitet und vom Arzt verordnet werden.
Der Sachverständigenausschuss für Betäubungsmittel (BTM) hatte sich vor einem Vierteljahr dafür ausgesprochen, Cannabis-Extrakt als Wirkstoff von Fertigarzneimitteln in die Anlage III des BTM-Gesetzes aufzunehmen, berichtete am heutigen Donnerstag APOTHEKE ADHOC. Die Pharmaindustrie steht schon in den Startlöchern, dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) würde bereits ein Zulassungsantrag für ein entsprechendes Präparat vorliegen, hiess es. (1)
Bisher würden nur 40 Patienten in Deutschland, die eine Berechtigung dafür haben, Cannabis aus der Apotheke beziehen. (2) Einer Umfrage zufolge, die von der Arbeitsgemeinschaft „Cannabis als Medizin“ in Auftrag gegeben worden war, befürwortete die grosse Mehrheit der deutschen Bevölkerung den Einsatz von Cannabis zu therapeutischen und schmerzlindernden Zwecken.
Selbst die Personen, die angegeben hatten, selber nie Cannabis geraucht zu haben, sind zu 73 Prozent für den Einsatz in der Medizin. (3)
Das Ergebnis ist sehr bemerkenswert und zeigt, dass die Bürger aufgeklärter sind, als es durch die ständige Verteufelung dieser Pflanze zu vermuten gewesen wäre. Denn über die Vorteile der Therapie mit Cannabis ist so gut wie nichts ausser in einschlägigen Zeitungen zu lesen wohin gegen Schlagzeilen wie die folgende gerade erst heute wieder erschienene gern die Medienrunde drehen:
„Zahl der Drogendelikte steigt / 5100 Cannabispflanzen im ersten Halbjahr sichergestellt
POTSDAM – Diese Gärtner sind erfinderisch: In Schränken und abgedunkelten Hallen, auf Dachböden oder in Kellern züchten sie im Verborgenen Cannabis. In den meisten Fällen werden die Hanfzüchter in Brandenburg aber entdeckt. Bereits 5100 Pflanzen stellte die Polizei im ersten Halbjahr 2010 sicher.“ (4)
Der Anbau von Hanfpflanzen muss wieder von jeglichen Repressalien befreit werden. Die Verarbeitung und Einsatzgebiete sind so universell und umweltschonend, dass es einem Verbrechen an der Gesellschaft gleichkommt, dieser diese Möglichkeiten per Gesetz zu verwehren und strafrechtlich zu verfolgen.
Die ewigen Hinweise auf die „Kiffer“, um das Verbot aufrecht zu erhalten ist eine infame Täuschung, die von Grosskonzernen in die Welt gesetzt worden sind, beispielsweise um ihre billige Baumwollproduktion zu fördern.
Wieviele Beziehungen und abgebrochene Karrieren sind durch zu hohen Alkoholgenuss zerbrochen?
In dem Artikel „Hanfparade in Berlin – Demonstration für die Legalisierung von Cannabis“ vom 7.August 2010 auf Radio Utopie ist eine sehr ausführliche Video-Dokumentation über die Vorteile des Einsatzes von Cannabis in der Medizin beschrieben.
Unter cannabislegal.de sind ausführliche Informationen über Cannabis als Medizin zu finden.
Quellen:
(1) http://www.apotheke-adhoc.de/Nachrichten/Politik/11606.html
(2) http://www.apotheke-adhoc.de/Nachrichten/Wissenschaft+und+Forschung/11602.html
(3) http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1027167
(4) http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11870749/62249/Zahl-der-Drogendelikte-steigt-Cannabispflanzen-im-ersten-Halbjahr.html