Werter Robert Gates: Julian Assange ist nicht Ihr neuer Osama bin Laden!
Wikileaks-Gründer soll hinter Schwedische Gardinen – damit würde ein Wunschtraum einiger moralloser Geister erfüllt werden.
In Schweden gab es bisher keinen Grund, den Wikileaks-Gründer Julian Assange zu verhaften im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten, die der Ansicht sind, Haftbefehl wegen der veröffentlichten Dokumente über den Afghanistankrieg zu erlassen.
Wenn das Pentagon in Washington und die NATO-Führung medial am Rad drehen, weil sie als – theoretisch – Angestellte demokratischer Regierungen, so einen Dreck am Stecken haben, dass sie etwas vor der Öffentlichkeit zu verbergen haben, kann ja irgendetwas nicht bei ihnen stimmen.
Das Militär hat seinen vom Volk gewählten Regierungen und Parlamenten gefälligst rechenschaftspflichtig zu sein und jede Operation – zumal in der Vergangenheit stattgefundene- offenzulegen. Ihre masslose Arroganz verführt sie dazu, sich als vom Staat losgelöste selbstständige Einrichtungen zu sehen, die allein dazu befugt sind zu entscheiden wer auf dieser Welt getötet oder unterworfen wird. Sie sind dabei gewaltig im Irrtum. Sie können nur so lange auf ihren Posten hocken wie sie dafür vom Volk bezahlt werden. Wer die Zeche zahlt, hat das Recht darauf zu wissen, was dort geschieht. Und in einer Demokratie ist das gesetzlich verankert.
Assange hat keinen Geheimnisverrat begangen, als er die Dokumente veröffentlichte, da der Inhalt vergangene und keine laufenden Operationen betraf. Er hat das legitimierte Recht auf Veröffentlichung wahrgenommen, wozu diejenigen, die dazu verpflichtet sind keinen Arsch in der Hose haben. Militärische Geheimnisse hat es nicht in Ländern mit einer demokratischen Verfassung zu geben a lá Staat im Staat. Wenn die Dokumente ungesetzliches Handeln der Beteiligten aufzeigen, gehört der jeweilige Sachverhalt selbstverständlich gerichtlich untersucht.
Dass nun die Staatsanwaltschaft in Schweden der Anzeige wegen mutmasslicher Vergewaltigung einer Frau durch Assange in der Gegend von Enköping nachgehen und Haftbefehl erlassen musste, ist Teil der Demokratie.
Dass die Medien sich auf diese „aufregende“ News stürzen auch.
Rufmorde gegen Querulanten war schon immer erfolgreiches Programm. Assange hielt sich in Schweden auf, da die Server der Piratenpartei Wikileaks hosten wollen, um die Seite zu schützen, hatte es aber schon am Mittwoch wieder vor dem Zugriff der Polizei verlassen und per Email die Vorwürfe dementiert.
Es ist schon schockierend, dass es notwendig geworden ist, Whistleblowerseiten im Ausland zu schützen, und dass die Männer wie mutmassliche Verbrecher und angebliche Terroristen gejagt und verurteilt werden wie im Fall des auf Wikileaks veröffentlichten Videos über den Mord der Journalisten in Bagdad durch die Bordkanonen des US-Militärhubschraubers. (Wikileaks veröffentlicht Aufnahmen von Massaker des US-Militärs in Irak)
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Quelle: http://derstandard.at/1282273300632/Schweden-Wikileaks-Gruender-unter-Vergewaltigungsverdacht