DEUTSCHLANDS ABSCHAFFER (II): Die “Gottkönige” der “Abendländischen Kultur”

Teil I – DEUTSCHLANDS ABSCHAFFER: Bundesbanker Sarrazin und die Mythologie der kirchlichen Gene

Um die unlogischen Behauptungen des Staatsbankers und Staatspartei-Funktionärs Thilo Sarrazin aus den feudalen Schichten der Gesellschaft Deutschlands im 21.Jahrhundert als kühle, aber gewohnt plumpe strategische Berechnung und Staatsintrige zum Machterhalt der eigenen Kreise darlegen zu können, bedarf es eines Schrittes nach oben, um das ganze Bild zu sehen.

Beschäftigen wir uns nun mit Geschichte und Untergang desjenigen Imperiums und seiner Staatsreligion, zu dessen vielen historischen und kulturellen Ablegern auch unsere Gesellschaft und ihr Staat immer noch zu zählen sind: dem Römischen Imperium.

Die von diesem Imperium geschaffene feudale Gesellschaftsstruktur ist 2000 Jahre später immer noch intakt, seine Stände und Hierarchien sind von unserer Gesellschaft fast vollständig übernommen worden. Auch der größte Teil der realen Macht- und Besitzverhältnisse, sowie die gesellschaftliche, wirtschaftliche und finanzielle Rangordnung innerhalb der Menschheit unserer Epoche, basieren auf der Gesellschaftsstruktur des Römischen Imperiums.

IV

In der Artikelreihe „Der Weltfinanzkrieg“ umschrieben wir zunächst in groben Zügen die Vier Zonen der Ökonomie, die sich weltweit kulturellen Räumen und ihren Ursprüngen zuordnen lassen. (DER WELTFINANZKRIEG (II): Zuordnung der Vier Zonen der Ökonomie zu den kulturellen Räumen)

Jede Kultur, und dementsprechend auch alle ihre entstehenden inneren und äußeren Machtgefüge und Gesellschaftsordnungen, definiert sich über drei elementare Grundlagen: Alphabet, Religion und Zeitrechnung. Wenn man sich nun einmal die Welt des 21.Jahrhunderts nach “unserer” Zeitrechnung anschaut, so wird schnell klar – die Welt, wie sie jetzt ist, sowie ihre realen Machtverhältnisse, definiert sich auf drei elementaren Grundlagen europäischer Kultur:  dem lateinischen Alphabet, der monotheistischen christlichen Religion und ihrer entsprechenden Zeitrechnung. Die mächtigsten Staaten und privilegierten Schichten der heutigen Welt entstanden also aus dem Kulturraum des Römischen Imperiums und seiner Nachfolger, sowie aus den Bedingungen und Verhältnissen die sie schufen.

Zu diesen Bedingungen und Verhältnissen umschrieben wir in der Reihe „Die Elemente des Menschen“ zwei Paradoxien. Paradoxon Nr.1: Zur Überwindung einer (Gewalt)Herrschaft der gesellschaftlich Stärkeren über die gesellschaftlich Schwächeren bedarf es einer Durchsetzung der Schwächeren gegen die Stärkeren. Paradoxon Nr.2: Der Feudalismus, die Herrschaft einer kleinen Minderheit der gesellschaftlich Stärkeren über eine große Mehrheit der gesellschaftlich Schwächeren. Der Feudalismus widerspricht so dem gesellschaftlichen Urprinzip Mehrheit = Der Stärkere, Minderheit = Der Schwächere.

Wir schlossen beide Paradoxien miteinander kurz und wiesen nach, dass der Feudalismus selbst der Beweis ist, dass sich in jeder Gesellschaft, quer durch die gesamte Geschichte der Menschheit hindurch, der gesellschaftlich zunächst Schwächere (eine kleine Minderheit) gegenüber dem gesellschaftlich zunächst Stärkeren (der übergroßen Mehrheit) durchgesetzt hat.

Im Feudalismus begünstigen Hierarchie und Stände, entgegen den Interessen der Bevölkerungsmehrheit, eine winzige feudale Schicht. Trotzdem werden Hierarchie und Stände durch die Bevölkerungsmehrheit gestützt. Dies ergibt das Dritte Paradoxon.

V

Wie wir nun im Artikel (DIE ELEMENTE DES MENSCHEN (III): Das Dritte Paradoxon Hierarchie und Stände) umschrieben, fiel die Römische Republik faktisch 82 v.Chr, als sich der Militärkommandeur Sulla zum ersten Diktator Roms ausrief. Im Jahre 49 v.Chr. stürzte der Militärkommandeur Julius Cäsar endgültig die Republik, setzte sich als Imperator ein und ließ sich wahrscheinlich bereits zu Lebzeiten als höchster römischer Gott (Divus Julius) neben Jupiter verehren. Cäsar wurde sogar ein eigener Tempel gebaut. Der nun einsetzende „Kaiserkult“ um die jeweiligen Machthaber als Götter, „Gottkönige“, oder „Gottgesandte“ prägt die sogenannte „Abendländische Kultur“ bis heute.

Welchen Einfluß die altrömische und altgriechische Religionen und ihre Mythen bis heute auch auf unsere heutige Kultur, Politik, Gesellschaft und Ethik hat, wird oft unterschätzt. Die Planeten unseres Sonnensystems, Jupiter, Saturn, Venus, Mars, Merkur, usw, sind nach den altrömischen Göttern benannt, die sich wiederum direkt aus der altgriechischen Religion ableiten (Jupiter = Zeus, Saturn = Kronos, usw). Das Wort „Chaos“ benennt den Urgott / Urzustand der griechischen bzw altrömischen Religion, aus dem alle anderen Götter entstammten. Chaos gebar Gaia, die gebar Uranos (griech.) bzw Uranus (lat.), der gebar mit seiner Mutter die  Titanen und Giganten. Titan Kronos (lat.: Saturn) kastrierte seinen Vater Uranos und setzte sich und die Titanen auf den Thron, bis Kronos wiederum von seinem Sohn Zeus (lat.: Jupiter) umgebracht wurde und die „Olympischen Götter“ auf den Thron kamen.

Möge jeder selbst diese hehren kulturellen Wurzeln zu schätzen wissen.

Nach dem Fall der Römischen Republik, der durch die autoritären privilegierten Schichten („Optimaten“) gegen die demokratischen Kräfte („Populare“) durchgesetzt wurde, war das Römische Imperium im 3.Jahrhundert nach massiven und blutigen Eroberungen unter den vom Militär gestützten Imperatoren („Soldatenkaiser„) an die Grenze seiner administrativen Verwaltungsfähigkeit gelangt. Es reichte von Persien über das gesamte Nordafrika bis zur britischen Halbinsel, Mitteleuropa, dem Balkan und Kleinasien.

(Von den seit der Gründung des Wikipedia-Trägers Wikimedia Foundation 2003 zuhauf eingeflatterten eifrigen Geschichtsdefinierern wurde diese Phase „Reichskrise des 3. Jahrhunderts“ getauft.)

Irgendwann um das Jahr 285 versucht Diokletian, der sich als einfacher Soldat der Leibgarde durch ehemalige Freunde und Konkurrenten zum Imperator hochgemordet hat, eine riskante Abkehr von dem Prinzip eines einzigen Imperators / Gottes auf dem Throne Roms. Diokletian trennt das Imperium in zwei Verwaltungszonen: Ostrom und Westrom. Jedes Teilreich bekommt einen eigenen Imperator („Augustus“) mit jeweils einem untergeben Cäsaren.

Das schafft die Grundlage für den späteren Zerfall des Römischen Imperiums in das Oströmische und Weströmische Reich, der rund Hundert Jahre später endgültig vollzogenen wird.

Teil III erscheint demnächst

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert