Nigel Farage zitiert sowjetischen Dissidenten: „Ich habe in Ihrer Zukunft gelebt“
Der Vorsitzende der klassisch-konservativen britischen Unabhängigkeitspartei UKIP, Nigel Farage, hat in einem Video Interview mit Michael Mross von MMnews Stellung zu brisanten Themen wie einem möglichen Zerfall der Währung Euro, der Mutation der 1992 gegründeten „Europäischen Union“ zu einer neuen Sowjetunion und einem möglichem finanziellen Zusammenbruch der (noch) souveränen EU-Mitgliedsländer Griechenland, Portugal und Irland bezogen.
Nigel Farage im MMnews-Interview:
„Der radikalste Schritt für die Deutschen könnte sein, dass sie sagen, wir kehren zur DM zurück, wir nehmen unsere Demokratie wieder selbst in die Hand. Wir tun das nicht, um damit ausdrücken, dass wir gegen irgend jemand sind, nein, wir wollen mit allen kooperieren und Handel treiben, – aber wir wollen unser eigenes Leben leben und wir wollen unsere eigene Währung haben. Und genau diese Alternative ist es, welche ich persönlich gerne sehen würde.
MMnews: Würde Brüssel das zulassen? Es gibt doch ein ziemlich hohes demokratisches Defizit dort?
Das Problem mit der Demokratie in Brüssel begann mit Tag eins und es hat mit der europäischen Bürokratie zu tun. Sie sind diejenigen, welche Gesetze machen, sie sind die einzigen, welche Gesetzgebung anwenden und ändern können. Man liest zwar in den Zeitungen, dass das Europäische Parlament verschiedene Dinge tut, aber tatsächlich machen die Politiker des Parlaments nur ein Angebot an die Beamten in Brüssel. Dabei sollte es genau umgekehrt sein. Es sollten Parlamente sein, die Gesetze machen und die Beamten sollten sie umsetzen.
Die Frage stellt sich, ob man die Administration in Brüssel demokratisieren könne. Und meine Antwort zu diesem Problem ist: das war nie beabsichtigt. Brüssel wollte nie demokratisch sein!
MMnews: Also war es die Absicht, undemokratisch zu sein? Wollten sie eine Art Junta bilden?
Absolut! Jean Monnet, einer der Gründungsväter der Europäischen Union, sagte ganz offen: Ich hasse Demokratie! Sie ist total unbequem. Wenn eine Regierung gewählt wurde und diese in eine bestimmte Richtung geht, und dann wieder eine andere Regierung kommt, mit einer anderen Richtung, dann ist das einfach ziemlich unbequem. Nun, Leute wie Monnet mit ihren globalen Ansichten und ihren unerschütterlichen Glauben an das, was sie für richtig halten, – diese Leute wollen wissen, wie wir unser Leben leben sollen, diese Leute wollen so was nicht (Demokratie). Sie haben Pläne mit Zeiträumen bis zu 50 Jahren und wollen nicht, dass das von Regierungen durchkreuzt wird. Demokratie ist für sie nur hoch unangenehm.
Wenn da überhaupt etwas wahrhaftig Demokratisches wäre an dieser Europäischen Union, dann hätten sie diese in der Verfassung niederschreiben können. Und ich habe sie herausgefordert, ich habe ihnen gesagt: zeigt mir, dass ihr Demokraten seid. Schafft demokratische Rahmenbedingungen! Aber sie haben sich geweigert, diese zu schaffen.
MMnews: Also sind wir näher an der ehemaligen UDSSR als an einer Demokratie?
Ein großer Freund von mit ist ein ehemaliger sowjetischer Dissident – Wladimir Bukowski. Wladimir wurde 12 Jahre immer wieder in psychiatrische Anstalten gesteckt in der ehemaligen UDSSR. Er wurde als „verrückt“ erklärt, weil er das System kritisierte. – Interessant – ich werde oft ebenfalls als „verrückt“ erklärt. Und Wladimir sagt, was er in der Entwicklung der Europäischen Union sieht, ist etwas Ähnliches wie in der damaligen UDSSR. Er sagt wörtlich: Ich habe in ihrer Zukunft gelebt.“
Quelle: http://www.mmnews.de/index.php/politik/6499-nigel-farage-deutsche-sollen-dm-wieder-einfuehren