„Stuttgart 21“: Gewalteinsatz der Polizei entwickelt sich zum Super-Gau für Rech, Mappus, Merkel und die CDU
Gestern demonstrierte der Herr Heribert Rech, noch maximal 176 Tage für die CDU Innenminister von Baden-Württemberg, in mehreren TV Interviews der Industrie mehrfach seine ihm innewohnende, ganz eigene Realität. Er sprach penetrant von „gewaltbereiten“ Demonstranten. Hier ein Mitschnitt des ZDF Journals, mit dem immer wieder entzückenden Stichwort-Roboter ohne Humankomponente, Marietta Slomka.
Heute merkte Rechs Vorgesetzter Stefan Mappus, noch maximal 176 Tage für die CDU Ministerpräsident von Baden-Württemberg, dass der Landesregierung diesen Sermon auch der Dümmste niemand mehr abkauft und versuchte es auf einer Pressekonferenz mit sonorer Stimme vorgetragenen Genesungswünschen, auch für die Verletzten bei der Polizei.
Liebe Leserinnen und Leser, werfen für doch mal einen kleinen Blick auf die Verletzten und die von Herrn Innenminister Rech erwähnten Gewaltbereiten, die in der Tat offensichtlich mit festem Vorsatz dazu angereist waren – allerdings auf Staatskosten und unter der Verantwortung von Herrn Mappus.
Staatliche Beamte schlagen hier also Schüler und Rentner zusammen, behandeln sie wie Dreck, traktieren sie mit Pfefferspray und grinsen sich noch eins, wenn sie nicht gerade maskiert sind. Das also hat Mappus gemeint, als er am 25.September im Zuge der politischen Auseinandersetzung um S 21 im dankbaren Informationsindustrie-Megafon „Focus“ (1) davon sprach, dass „Aggressivität und Gewaltbereitschaft zunehmen“ – sich selbst, schon jetzt den größten Wahlverlierer aller Zeiten, den die CDU Baden-Württemberg je gesehen hat. Mappus hat diesen Gewalteinsatz der Polizei zu verantworten und deckt diesen, weil er die politische Auseinandersetzung um S 21 längst verloren hat, ihm und seinen Hintermännern in der Industrie die Zeit bis zur Landtagswahl davon rennt und er sich nicht mehr anders zu helfen wusste als bis dahin zu versuchen möglichst viel von Stuttgart und den Seelen seiner Bürger kaputt zu machen.
Aber auch Kanzlerin Angela Merkel, die „Stuttgart 21“ zur „Chefsache“ erklärt hat, muss nun erklären, was sie sich als selbsterklärter Chef dieser Aktion nun eigentlich gedacht hat. Musste sie schon mit Erika Steinbach ein CDU-Bundesvorstandsmitglied erklären, dass plausibel erläutern konnte wie Polen vor dem 2.Weltkrieg in die Offensive ging und die Staatsmacht Deutschlands sich dagegen entschlossen zur Wehr setzen musste, so wird ihr die Nummer diesmal mit Schülern und Rentnern mitten in Stuttgart sicher ein kleines bisschen schwerer fallen.
Die CDU, ob in Baden-Württemberg und bundesweit, muss sich nun größere Schwimmringe als Rech, Mappus und Merkel zulegen. Diese Rechtspartei ohne Recht wird jetzt Wasser saufen wie noch nie.
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Quellen: