NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen eröffnete mit dem Durchschneiden des symbolischen Bandes am 1.Oktober 2010 in eigener Person das neue NATO-Verbindungsbüro in der georgischen Hauptstadt Tiflis.
Georgische Truppen unterstützen den Besatzungskrieg der ISAF in Afghanistan. Folglich gehörte es zu Rasmussens Pflicht, erst einmal sein tief empfundenes Beileid den Familien zu dem Tod von vier georgischen Soldaten in Afghanistan auszurichten, die am 30.September ums Leben kamen.
„Ich bedauere sehr, darüber zu erfahren zu haben. Ich möchte mein Mitgefühl für das georgische Volk zum Ausdruck bringen. Ich drücke mein Beileid an die Eltern und Verwandten, die ihre Lieben verloren haben, aus.
Die NATO weiss diese Partnerschaft und die Beteiligung Georgiens Seite an Seite mit unseren Militärs an den Operationen in Afghanistan zu schätzen, die sehr wichtig sind. Wir haben eine Rahmenvereinbarung auf dem Bukarester Gipfel erzielt, wo unsere Beziehungen definiert sind. Wir erarbeiten innerhalb der NATO-Georgien-Kommission ein jährliches Programm von Aktionen, um Georgien näher an die NATO anzuschliessen. Die NATO-Staaten werden Georgien zu helfen, das Land nach dem Krieg wieder herzustellen“,
sagte Rasmussen und meinte dabei den Krieg mit Russland im August 2008.
Zu den Feierlichkeiten erklangen die schauerlichen Töne der Kriegshymne der NATO und die Nationalhymne Georgiens, als würden hier höchste Staatsgäste eines repräsentativen Staates eine Ehrung erfahren.
Der polnische Diplomat Zbigniew Rybacki wurde zum Leiter des NATO-Verbindungsbüros in Tiflis ernannt, dass sich in der Atoneli-Strasse befindet und in dem sich zuvor die ehemalige US-Botschaft befand. Zehn Mitarbeiter mit Diplomaten-Status, der vollste Immunität garantiert, werden vorerst dort beschäftigt sein.
Die georgische Vizepremierminister und Staatsminister für euro-atlantische Integration, Giorgi Baramidse begrüsste Rasmussen im Namen der georgischen Regierung. Er verwies auf die Erfolge von Georgien beim Aufbau der Demokratie, Beratungen über die neue Verfassung mit der Opposition, eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung und die Bekämpfung der Korruption.
„Das NATO-Büro ist sehr wichtig für uns. Ich denke, dass die Errichtung in Georgien den Beitritt Georgiens in die Allianz beschleunigen wird. Heute wissen wir noch nicht, ob Georgien NATO-Mitglied werden und wann es geschehen wird. Wir freuen uns über die NATO-Unterstützung und die Anerkennung der territorialen Integrität unseres Landes.“
sagte Baramidse.
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Quelle: http://en.trend.az/news/politics/foreign/1759768.html