Kenia: moderne und traditionelle Medizin von der chinesischen Marine
Schwimmende Arche des Friedens mit einem Grossaufgebot von Ärzten in Mombasa – Spritzen und Tabletten statt Bomben und Anti-Terror-Agenten für Afrika
Die chinesische Regierung lässt sich viel einfallen, um werbewirksam ihren Goodwill in Afrika zu demonstrieren, denn das fördert die Geschäfte. Das grosse Hospitalschiff „Peace Ark“ der chinesischen Marine hat am vergangenen Mittwoch im Hafen von Mombasa seine Anker geworfen und die Gangway für kostenlose medizinische Behandlung für die kenianische Bevölkerung am Kai ausgefahren.
An Bord wartete ein grosses Team auf Menschen, die sich behandeln lassen wollten. Das „Friedensarche-Krankenhaus“ hat vierhunderachtundzwanzig medizinische und technische Mitarbeiter mitgebracht. Dazu gehören Neurologen, Chirurgen, Radiologen, Dermatologen, biomedizinische Techniker und Psychologen. Weitere Einrichtungen des Schiffes sind ein Rettungshubschrauber, zweiunddreissig medizinische Abteilungen, einschliesslich der chinesischen Kräutermedizin, dreihundert Krankenhausbetten und eine breite Palette von medizinischen Diagnosegeräten.
Laut Daily Nation wurden seit dem 14.Oktober täglich ungefähr siebenhundert Menschen pro Tag medizinisch betreut. Im Durchschnitt wurden täglich sechs Operationen, achtzig körperliche Untersuchungen, einhundertzehn Zahnvorsorgebehandlungen, fünfunddreissig CT-Scans, zweihundert DR-Prüfungen, zweihundertvierzig Ultraschallanwendungen und einhundertsiebzig Herz-Check-ups pro Tag durchgeführt.
Zusätzlich besuchte das medizinische Team an Land auch die Ziwani Schule für Gehörlose, die Tom Mboya Schule für Cerebralparese, das Mji wa Salama Kinderheim und hat dort zweihundertdreiundvierzig Kinder körperlich untersucht und anschliessend dreissig von ihnen auf das Schiff zur weiteren Behandlung mitgenommen.
Am Montag, den 18.Oktober wird die Arche Mombasa wieder verlassen.
Vizepräsident Kalonzo Musyoka hatte dem Schiff seine Aufwartung gemacht und eine Rede zur Situation der medizinischen Versorgung der Bevölkerung in Kenia gehalten, die alles andere als rosig ist.
Musyoka sagte, „obwohl die neue Verfassung eine angemessene medizinische Versorgung für alle garantiert, liegt vor uns die Herausforderung, dieses Versprechen in der Realität durch sehr harte Arbeit umzusetzen. Unsere Wirtschaft wird dadurch wachsen und somit genügend Reichtum und Überschuss erlangen um die Verwirklichung einer besseren Gesundheitsversorgung für alle Kenianer zu erreichen“ und erwähnte die besorgniserregende Lage der Krankenhäuser im Land, die eine „steigende Anzahl an Entbindungen und Behandlungen durchführen, ohne dass danach die Patienten die Rechnungen dafür bezahlen.“
Musyoka hatte darauf hingewiesen, dass dieser erste Besuch des chinesischen medizinischen Schiffes zu einem afrikanischen Land eine Geste für ein klares Zeichen der langen Freundschaft zwischen Kenia und den Menschen in China ist.
„Die Beziehung ist geprägt vom Austausch von Wissen und Kulturprogrammen wie am Konfuzius-Institut an der Universität von Nairobi und wird durch den Transfer von Technologie, Ausrüstung, moderne Autobahnen, hochmodern ausgerüsteten Krankenhäusern und eine Vielzahl von infrastrukturellen Bauten überall in Kenia untermauert“, fügte der Vizepräsident hinzu.
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