USA im Wahn – närrische Zeit beginnt mit Tintenpatronenverbot

Traurig aber wahr – es geht munter immer weiter den rollenden steinigen Komödiantenabhang hinab – der Irrtum der Kölschen Paveier

Langsam muss mit diesem elenden Kasperletheater einiger Weniger Schluss sein, das hier von kaputten Typen im back stage dem ganzen Rest der Menschheit vorgespielt wird und diese damit von ihrer eigentlichen Aufgabe – eine Gesellschaft unter würdigen Lebensbedingungen für alle zu errichten – permanent mit ihren kranken fixen Ideen versuchen abzuhalten.

Was jetzt schon wieder aus Richtung westlichem Atlantik heran geströmt kommt, treibt mit seiner beizenden Unverfrorenheit die Tränen der Fassungslosigkeit in die Augen und ein ungläubiges Blinzeln äugt über die gelesenen Meldungen, die anmuten, als kämen sie zwei Tage zu früh über die Ticker gerattert. Am kommenden Donnerstag, dem 11.11., hätte man an einen zünftigen Scherz der Narren und Närrinnen gedacht, die dann um 11.11 Uhr den Normalbürgern das Zepter entreissen und ihre tolldreiste Herrschaft bis zum Aschermittwoch antreten.

Da aber zwei Tage zu früh höchst anständige und vom Bürgertum angesehene Zeitungen in den Vereinigten Staaten ernsthaft darüber berichten, scheint man es dort tatsächlich ernst zu meinen.

Es ist eine wahre Zumutung, was sich über die Erde an neuen Verordnungen durch Washington ergiesst.

Passagiere dürfen seit gestern keine Druckertintenpatronen über 16 Unzen (etwas weniger als 500 Gramm) Gewicht in ihrem Handgepäck bei Flügen in die USA einpacken – die sind nämlich jetzt ab sofort wegen irgendwelcher imaginären Pakete „high-risk“, so Janet Napolitano, die Heimatschutzministerin.

Mit Verlaub, und wer macht so etwas? Wer nimmt derartige Utensilien auf die Reise mit? Manch einer mag sein persönliches Wüstenzelt oder seine Harley Davidson mitnehmen, aber profane Tintenpatronen in die Staaten mitzuschleppen, die es dort wie Sand am Meer gibt ist ein echter Clou.

Es sieht fast so aus, als wollte man keine ausländischen Besucher mehr auf dem nordamerikanischen Kontinent haben und im eigenen Saft wie Pökelfleisch vom Rindvieh in der Konserve jahrelang vor sich hindümpeln, die niemand öffnen mag – auch das Aufstehen ausser der Gang zur Toilette bei Langstreckenflügen in US-Maschinen soll ja nicht mehr gestattet sein, was für Passagiere, die zu Thrombose neigen, ein Problem darstellen dürfte.

Och, menno, Paveier, da habt do eich abber vor drei Johren dicke g‘irrt, nüscht ham‘ mer hinjekricht:

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Quelle: http://voices.washingtonpost.com/federal-eye/2010/11/homeland_security_tightens_rul.html

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