Das massive Artillerie-Feuer Südkoreas von seiner direkt vor Nordkorea liegenden Militärbasis auf der Insel Yeonpyeong (Yongpyong) ist vorbei. Das trotz akuter Kriegsgefahr durchgeführte Manöver, in der über anderthalb Stunden eine Vielzahl von Artilleriegeschossen abgefeuert wurden, endete um 16.04 Uhr Ortszeit (08.04 Uhr MEZ). (1)
Ein Reuters-Reporter in einem Bunker auf Yeonpyeong (2):
„Ich kann Ihnen nicht sagen, wie viele genau gefeuert wurden, einige sind entfernt und einige laut. Der Bunker bebt und die Leute hier sind besorgt, eingeschlossen mich selbst.“
Nordkorea feuerte nicht.
Der prominente CNN-Reporter Wolf Blitzer, der zur Zeit den ehemaligen UNO-Botschafter der USA, Bill Richardson, zu Verhandlungen nach Nordkorea begleitet, berichtet derweil von einem dramatischen Durchbruch der diplomatischen Bemühungen. Laut Blitzer hat sich Nordkorea zu einer Wiederaufnahme von Inspektionen durch die Internationale Atomenergiebehörde IAEA und der Auslagerung von 12.000 Brennstäben ins Ausland bereit erklärt. Der inoffizielle Besuch von Richardson dauerte fünf Tage und endet am heutigen Montag. (3)
Südkoreas Generalstab, dem die fehlende kriegerische Auseinandersetzung mit dem Norden und die sich andeutende diplomatische Lösung der Korea-Krise erkennbar unangenehm ist, äußerte Unwillen und dementierte eine Entspannung der Lage.
Die Börsen-Kurse fielen.
(…)
Weiterer Artikel:
19.12.2010 Die Korea Situation
Korea-Krise: USA und Südkorea verschieben Manöver / Russland und China schalten sich ein / UNO Sicherheitsrat tagt am Sonntag / Südkoreas Geheimdienst hatte Vorabinformationen über nordkoreanische Reaktion auf Artilleriefeuer von südkoreanischer Militärbasis auf Yongpyong
Quellen:
(1) http://english.yonhapnews.co.kr/national/2010/12/20/18/0301000000AEN20101220008600315F.HTML
(2) http://www.reuters.com/article/idUSTOE6BG05Y20101220
(3) http://edition.cnn.com/2010/WORLD/asiapcf/12/19/north.korea.agreements/index.html