Behörde genehmigt Staudamm trotz Bedrohung für Indigene
Die brasilianische Behörde für indigene Angelegenheiten, FUNAI, hat eine Anordnung erlassen, die den Zugang zu einem Gebiet in der Nähe des geplanten Belo Monte Staudamms einschränkt. Dieser Schritt folgte Hinweisen auf die Existenz unkontaktierter Indianer in dem Gebiet.
Obwohl FUNAI mit der Anordnung die Existenz der unkontaktierten Gruppen anerkennt, hat die Behörde dennoch ihre Zustimmung zu dem Bau des Staudamms erteilt.
FUNAI hat zudem bekannt gegeben, dass innerhalb der nächsten zwei Jahre nur Mitarbeiter der Behörde selbst in dem Gebiet zugelassen sind, um die Anwesenheit unkontaktierter Gruppen zu studieren.
Der Bau von Belo Monte würde die Überflutung großer Gebiete bedeuten, Regenwald zerstören und den Fischbestand verringern, von dem die indigenen Gruppen leben.
Die unkontaktierten Indianer sind besonders durch die starke Zuwanderung in das Gebiet bedroht, welche der Staudamm bringen würde, da sie kaum Abwehrkräfte gegen eingeschleppte Krankheiten (z.B. Grippe) haben.
Mitglieder der Asurini Indianer, die ebenfalls in dem betroffenen Gebiet leben, haben angegeben unkontaktierte Gruppen in den Wäldern gesehen zu haben und haben vor den ernsthaften Folgen des Staudamms für deren Überleben gewarnt.
Der Präsident der brasilianischen Umweltbehörde IBAMA, Abelardo Bayma, trat letzte Woche zurück. Berichten zufolge war auf Bayma zuvor Druck ausgeübt worden, die Genehmigung für den Bau von Belo Monte trotz Bedenken über die ökologischen Folgen zu unterschreiben.
Brasiliens Minister für Bergbau und Energie, Edson Lobão, hat erklärt, dass die Baugenehmigung für den Staudamm in Kürze erteilt werden wird. Es wird angenommen, dass der Bau bereits im Februar beginnen könnte.
Survival International setzt sich für den Schutz der Landrechte unkontaktierter indigener Gruppen ein.Aktion gegen drittgrössten Staudamm der Welt im brasilianischen Urwald
Unterschreiben Sie hier eine internationale Petition von Avaaz, in der Präsidentin Dilma Rousseff gebten wird den Bau des Staudamms zu stoppen.
Artikel zum Thema
31.07.2010 Aktion gegen drittgrössten Staudamm der Welt im brasilianischen Urwald
Überflutung von rund 500 Quadratkilometern Regenwald und landwirtschaftlicher Fläche – europäische Konzerne wollen mit von der Partie sein, auch Siemens will nicht dabei fehlen
Am 30.Juli veröffentlichte Radio Utopie die erschütternde Dokumentation “Flow”: Wasser als Ware, Kontrolle und Macht, in der aufgezeigt wird, wie mit Unterstützung der WTO Riesenprojekte im Dienste der Wassermafia finanziert werden, angeblich um der Bevölkerung mehr Wohlstand zu bringen.
Am Xingu-Fluss in Brasilien soll der drittgrösste Staudamm der Welt, der Belo Monte des Betreiberkonsortiums Norte Energia entstehen, mit fatalen Auswirkungen auf das Ökosystem im Amanzonasbecken und die indigene Bevölkerung. Die gewonnene Energie des Wasserkraftwerkes mit 72 Turbinen wird für die Aluminium-Produktion benötigt. Fünf weitere Wasserkraftwerke sind am Rio Xingu geplant.
Ein europäisches Konsortium, bestehend aus den weltweit führenden Ausrüstern für Wasserkraftwerke – die Konzerne Alstom, Voith-Siemens und Andritz – , hat sich an den Ausschreibungsunterlagen zum Bau des Projektes beworben…
30.07.2010 “Flow”: Wasser als Ware, Kontrolle und Macht
Die folgende umfangreiche Dokumentation wirft ein erschreckend erhellendes Licht auf die Rolle der Welthandelsorganisation WTO, der grossen Konzerne, der Banken und Regierungen in ihrem Bestreben, das Wasser auf diesem Planeten unter ihre Kontrolle zu bekommen.