Polizeigewerkschaft stellt ihren Afghanistaneinsatz auf‘s Tablett
Die deutschen Polizeibeamten haben keinen Bock darauf, zur alleinigen Zielscheibe in Afghanistan zu werden und sich für kriminelle Interessen abknallen zu lassen – Zweifel an der „Befriedung“ des Nordens Afghanistans durch die Bundeswehr
Die Einschätzung der Polizeigewerkschaft entlarvt die Lügen des Bundesverteidigungsministers: wenn die Bundeswehr in der Lage ist, irgendwann einmal nach Hause zu gehen, weil es sicher in Afghanistan geworden ist, braucht doch die Polizei keine Angst dort zu haben – einmal ganz naiv gefragt?!
Die am Freitag stattfindende Abstimmung im Bundestag zur Verlängerung der Beteiligung am NATO-Krieg – von mehrheitlichen Forderungen nach sofortigen Abzug ist überhaupt keine Rede in diesem nichtsnutzigen oppositionslosen aber bezahlten Parlament – wird unter falschen Versprechungen und hinterhältiger Abfassung des Textes durchgeführt.
„Die Lage ist jetzt wieder stabil, dafür wird demnächst gesorgt und danach wird alles gut“ und „wenn es diese mit Sicherheit zu erwartende rosige Lage erlaubt, wird geprüft, ob und wann überhaupt… dann schau‘n mer mal.“ lautet die Placebo-Beruhigungspille für die pseudoökumenischen – da allesgläubigen – Flossenheber.
Die Polizei schätzt das ganz anders ein und sieht in weiser Voraussicht ihr drohendes Unheil in dem Land kommen, wenn die Bundeswehr abzieht und fordert eine „Sicherheitsgarantie” für die deutschen polizeilichen Aufbauhelfer: dass bei der Abstimmung im Bundestag ihr Einsatz in dem Land entsprechend mit überprüft wird.
Jörg Radek, stellvertretender GdP-Vorsitzender und im Geschäftsführenden GdP-Bundesvorstand zuständig für Auslandsmissionen sagte am 24.Januar 2011:
„Unsere Kolleginnen und Kollegen in Afghanistan verfolgen mit gemischten Gefühlen die Diskussion in Deutschland über einen Abzug der Bundeswehr, während gleichzeitig die Ausbildung afghanischer Polizisten durch deutsche Beamtinnen und Beamte weiter betrieben werden soll. Es muss sichergestellt werden, dass unsere Kolleginnen und Kollegen am Hindukusch auch weiterhin militärischen Schutz bei ihrer Arbeit genießen können.”
Die Ausbildung von afghanischen Polizisten und der Aufbau eines Rechtsstaates ist den Aufständischen und Kriminellen ein Dorn im Auge, sagte Radek, der gerade persönlich vor Ort eine Lageeinschätzung über die Situation in Afghanistan durchgeführt hat und appellierte an Vernunft und Einsicht der Bundesregierung, vor der Entscheidung über die Mandatsverlängerung auch eine realistische Einschätzung über den Fortgang des polizeilichen Engagements in Afghanistan vorzunehmen.
Quelle: http://www.gdp.de/gdp/gdp.nsf/id/p110108?open&l=DE&ccm=100070