Schiffsunglück im Skagerrak
Das isländische Containerschiff Godafoss, das mit 439 Containern beladen ist, ist in der Nacht zum heutigen Freitag vor der südlichen norwegischen Küste bei Hvaler auf Grund gelaufen.
In dem Gebiet liegen viele Schäreninseln mit einzigartiger Flora und Fauna und bilden einen maritimen Naturpark.
Der Ytre-Hvaler-Nationalpark wurde 2009 eröffnet, um die grosse, relativ ungestörte Küstenlandschaft mit ihren unterschiedlichen Ökosystemen, sowohl an Land als auch im Wasser, den verschiedenen Tieren und Pflanzen und dem Korallenriff vor der Küste zu erhalten und zu schützen. Er ersetzt die vier Vogelschutzgebiete Akerøya, Heia, Møren und Søndre Søster und umfasst ein geschütztes Gebiet für Seevögel, Korallenriffe, Tangwälder und Rotalgen von 354 km², wovon etwa 340 km² auf dem Meer liegen. Sechstausend Tier- und Pflanzenarten bilden ein einzigartiges Biotop, zweihundertzwanzig sind als bedrohte Arten eingestuft.
Die Einheimischen sind ihrer Heimat sehr verbunden, was sich auch in dem „Nasjonalparkblues“ der norwegischen Jugendband The Battery ausdrückt, hier in einem Auftritt vom 9.September 2009 zu hören.
Die Godafoss, die ihren Namen zu Unrecht nach dem glasklaren Wasserfall in Island trägt, war in der Nacht aus dem Hafen der norwegischen Stadt Frederiksstad ausgelaufen und befand sich auf dem Weg nach Helsingborg in Schweden.
Nach Angaben der Frankfurter Rundschau war der Lotse von Bord gegangen, als der Frachter die gefährlichsten Untiefen passiert hatte. Kurz danach lief das Schiff nur wenige Minuten später auf Grund und schlug mindestens zwei der drei mit insgesamt 500?000 Liter Öl gefüllten Tanks leck, so die Zeitung. Der Schaden wurde Unterwasser mit einem Mini-U-Boot festgestellt.
375 Tonnen Öl sollen bereits ausgelaufen sein, die Angaben zur Grösse der Ölfahne auf dem Meer schwankt je nach Pressemeldung zwischen 5 und 10 Kilometer.
Der Ölteppich erreichte inzwischen die Insel Akerøya, wo die ersten ölverschmierten Vögel gefunden wurden.
Ein schwedisches Spezialschiff ist im Einsatz, dass Öl von der Meeresoberfläche abzusaugen. Spezialisten aus Norwegen und Schweden konnten inzwischen einen Sperrring um das 165 Meter lange Schiff legen, so der Standard.
Dieses Video zeigt mit Luftaufnahmen die einmalige Schönheit der Schäreninseln vor Norwegen und Schweden, deren natürliches Gleichgewicht immer wieder durch Verschmutzungen bedroht wird.
Quellen:
(1) http://www.fr-online.de/panorama/im-vogelparadies-droht-eine-oelpest/-/1472782/7210160/-/index.html
(2) http://derstandard.at/1297818326677/Norwegen-Oelleck-von-Frachter-bedroht-Nationalpark