Aufruhr in Berlin: Verteidigungsminister Doktor Karl-Theodor zu Guttenberg – ab heute einfach Gutti – bringt in der Affäre um seine offenkundig in Teilen raubkopierte Doktorarbeit (1) die Bundespressekonferenz zum Platzen. Eine kleine Glosse.
Gestern in Afghanistan: tapferer Doktor Oberbefehlshaber übernachtet bei Truppe an der Front in Afghanistan. Prompt stirbt ein Soldat bei der Verteidigung des „Aussenpostens“. Auf Kommentare potentiell getarnter Dienst-Gehirne unter Deppen-Flagge (zwei Tage vor der Wahl in Hamburg) gilt zu achten. (2)
„ich bin selber soldat…es tut mir so weh was alle hier über unsern verteidigungsmenister schreiben!!!
ich selbst wäre eig in diesem moment im einsatz,ein glücklicher fall privat hat es so gewollt das ich hier geblieben bin…
es ist hart da unten aber eine arbeit…und diese von etwa 250 000 soldaten der BRD….
diese leute sind auch das VOLK…und herr zu guttenberg ist der beste für diesen job…
fakt ist das herr fischer und die SPD das so wollten wie es ist punkto einsatz…diese leute stark unfähig waren und sind…wir das VOLK haben nun die CDU/FDP gewählt…
herr zu guttenberg ist der aller fähigste mann in diesem AMT…
dieser mensch hat sehr sehr viel für alle soldaten getan und tut es auch…“
Und so weiter.
Freitag. Auftritt Doktor Guttenberg vor der Presse. Die ganze Presse? Nein. Ein von unbeugsamen Militärbeobachtern bevölkertes Deppendorf hört nicht auf, den nervtötenden Fragen über Betrüger an der Regierung Widerstand zu leisten und begibt sich huldigend ins Militärministerium zu Gutti. (3)
Derweil platzt die Bundespressekonferenz – so etwas wie das Abendmahl der etablierten Journaille – mit der vernachlässigten Mehrheit der Industrie-, Agentur- und Staats-Reporter, die sich eigentlich bundespressekonferenzfähig gewähnt hatten. Einmalig in der bisher einwandfrei funktionierenden Gemeinde der völkischen Beobachter, gerade hinsichtlich des neunjährgen Krieges in Zentralasien und der traditionellen medialen Stütze für die jeweiligen Oberbefehlshaber der kriegführenden Länder.
Die hehren „Hauptstadtjournalisten“, wie Dieter Wonka von der „Leipziger Volkszeitung“, empören sich (4). Ein Skandal. Sturm in der Käseglocke. Berlin tobt.
Boah, was für eine lebendige Demokratie. Und so ein kluges Volk. Es lässt sich doch wirklich nicht hinters Licht führen.
Sind auch Sie so entsetzt über den abgehenden Lack ihrer teuren Regierung? Dann schreiben Sie im Forum von Radio Utopie zur Guttenberg-Affäre
Quellen:
(1) http://www.sueddeutsche.de/app/subchannel/politik/guttenberg/
(2) http://www.tagesschau.de/ausland/afghanistan2292.html
(3) http://www.focus.de/politik/videos/erklaerung-zu-plagiatsvorwuerfen-guttenberg-sorgt-fuer-eklat-in-der-bundespressekonferenz_vid_23166.html
(4) http://www.tagesschau.de/inland/eklatguttenberg100.html