Widerstandsbaum: Friedliches Symbol gegen Stuttgart 21
Schauspieler Walter Sittler pflanzt Baum zum 3. Mal
Der Schauspieler Walter Sittler pflanzt heute um 14 Uhr zusammen mit Parkschützern zum dritten Mal einen Widerstandsbaum gegen das Prestigeprojekt Stuttgart 21.
Den ersten Baum, eine Hainbuche, hatte Sittler im November 2009 gespendet. Der Baum musste jedoch im Mai 2010 ersetzt werden, nachdem Unbekannte den jungen Baum mit Salz und Toilettenreiniger zum Absterben gebracht hatten.
Der zweite Baum wurde in den frühen Morgenstunden des 9. Februars 2011 von zwei jungen Männern so stark angesägt, dass er absterben wird.
Daher haben sich die Parkschützer und Walter Sittler dazu entschlossen, dem todgeweihten Baum ein lebendes Exemplar zur Seite zu stellen. Beim neuen Widerstandsbaum handelt es sich um einen Spitzahorn.
„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen. So sah es Martin Luther und so wollen wir es auch halten“,
kommentiert Walter Sittler die Pflanzaktion.
„Es gibt keinen Grund, sich entmutigen oder einschüchtern zu lassen. Der Widerstandsbaum ist eine Mahnung an die Betreiber von Stuttgart 21, dass der friedliche Widerstand lebt, egal was dem Baum angetan wird.“
Die angesägte Hainbuche soll als Mahnmal stehen bleiben für den rauer werdenden Ton im Umgang mit Kritikern. Daher wird der neue Baum neben den alten gepflanzt.
Das jüngste Beispiel für die wachsende Radikalisierung bot Baden-Württembergs Finanzminister Willi Stächele Mitte Februar, als er bei einer Wahlkampfveranstaltung den Mitgliedern der Jungen Union zugerufen hatte:
„Ihr seid meine Talibane, ihr müsst kämpfen!“
Ministerpräsident Mappus bediente sich bereits Anfang Februar ebenfalls kriegerischer Wahlkampf-Rhetorik, als er in Wurmlingen die Landtagswahl als „Schlacht“ bezeichnete und weiter sagte:
„Das ist Häuserkampf, da wird um jede Stimme gekämpft.“
„Der Widerstand gegen Stuttgart 21 ist friedlich. Bei unseren Demos und Veranstaltungen für den modernisierten Kopfbahnhof K21 kam es noch nie zu solchen verbalen Entgleisungen“,
sagt Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer.
„Wir bleiben konsequent bei unserem Nein zu Stuttgart 21 ebenso wie in unserem klaren Bekenntnis zu friedlichem Widerstand.“
2.März 2011
Rückfragen an Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer, Tel. 0174-7497868 oder an Carola Eckstein, Tel. 01525-3684818 oder an Fritz Mielert, Tel. 0176-66681817