Libyen in Not: Westen schickt Bomben, Iran bringt Brote

„An ihren Taten sollt ihr sie erkennen!“ (1. Johannes 2,1-6)

Die erste Lieferung, bestehend aus 36 Tonnen medizinischer Hilfsgüter und Nahrungsmittel der iranischen Sektion der Hilfsorganisation Roter Halbmond ist am 25.März 2011 an der libysch-tunesischen Grenze eingetroffen.

Der stellvertretende Leiter des iranischen Roten Halbmonds, Heydar Heydari teilte mit, dass mit der humanitären Mission ein Ärzteteam, bestehend aus zwölf Mitarbeitern angereist ist. Die Verantwortlichen der Organisation unterstrichen, dass der Iran bereit ist, seine zweite Ladung schicken, aber man muss genau wissen, welche Elemente benötigt werden.

„Der Generalsekretär des libyschen Roten Halbmond, Abdul Hameed al-Madani sagte uns am Donnerstag, dass unsere Hilfe benötigt wird.
Die iranischen Helfer werden auch ein Grenzcamp für die Vertriebenen auf der libysch-tunesischen Grenze einrichten“
, so Heydar Heydari.

Die Islamische Republik plant ausserdem die Gründung von zwei Feldlazaretten in der Nähe des Personencamp, das iranische medizinische Personal wurde verpflichtet zu bleiben und den Flüchtlingen zu helfen, so lange das nötig ist. (1)

Es wird eingeschätzt, dass 120000 bis 140000 vertriebene Libyer zu versorgen sind. Das sind hunderttausende Einzelschicksale von Familien, ihren Kindern – Menschen, deren Alltag mit seinen Freuden und Sorgen noch vor kurzer Zeit dem in unserem Land glich.

Mitarbeiter von Hilfsorganisationen warnen vor einer humanitären Krise entlang der libyschen Grenze zu Tunesien durch die anhaltenden Kämpfe.

Nach einer Information des Senders NPR planen die westlichen Staaten, die sich allesamt auf christliche Werte berufen und die trotz der dritten ausgerufenen Waffenruhe durch Gadaffi ihre Angriffe fortführen und dabei auf immer weitere Gebiete ausdehnen, die Aufständigen aufzurüsten und mit Waffen zu versorgen:

„U.S. and coalition leaders are discussing ways to arm the Libyan rebels, a senior military official told NPR.“ (2)

Die Presse teilte am 25.März mit, dass die Nato die vorläufige Dauer des Kriegseinsatzes mit neunzig Tagen – ein Vierteljahr – veranschlagt. Für die libysche Bevölkerung bedeutet diese Frist eine unendlich lange Zeit. Es ist ein Albtraum, der von den USA, Frankreich, Grossbritannien und ihren weiteren Spiessgesellen ausgelöst wird.

„Wir haben die Verantwortung für die Flugverbotszone übernommen, während die Koalition ihre Aktivitäten fortsetzt“, sagte der Warlord und Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen in Brüssel zu dem selbst ausgelösten Horror des Bombenhagels auf das Land. (3)

Zwei kanadische Bomber-Piloten sahen die Situation trotz ihres Einsatzbefehls kritischer und verantwortungsbewusster. Mehrere kanadische Medien berichteten am 22.März über die Entscheidung der Mannschaft, mit den beiden Hornet CF-18 Kampfjägern ihre Bomben nicht auf das vorgegebene Ziel zu entladen, da sie die Lageeinschätzung so bewerteten, dass dabei Zivilisten – in der Fachsprache der Militärs werden diese als Kollateralschäden bezeichnet – getötet werden und kehrten eigenmächtig wieder um: „Two Canadian CF-18 fighter jets took part in a mission over Libya on Tuesday morning, but returned to base without attacking their target because the risk of collateral damage was too great.“

Maj.-General Tom Lawson bestätigte auf einer Pressekonferenz in Ottawa: „I can confirm for you that the air crew returned not having dropped their weaponry. Upon arrival on the scene of the target area the air crew became aware of a risk they deemed too high for collateral damage.“ (4)

“An ihren Taten sollt ihr sie erkennen!” (1. Johannes 2,1-6)

Quellen:
(1) http://en.trend.az/regions/iran/1850611.html
(2) http://www.npr.org/2011/03/25/134843534/u-s-likely-to-keep-combat-role-after-libya-shift
(3) http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/644252/Libyen_Nato-rechnet-mit-monatelangem-Einsatz
(4) http://calgary.ctv.ca/servlet/an/local/CTVNews/20110322/canadian-cf-18s-operation-odyssey-dawn-libya-110322/20110322/?hub=CalgaryHome

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