300000 Menschen in London gegen Sozialabbau und Krieg
Grossbritanniens Regierung unter Premierminister David Cameron erlebte am Samstag, den 26.März 2011 die grösste Demonstration in London als Quittung für ihre Politik seit dem Irak-Krieg im Jahr 2003.
Dreihunderttausend Menschen protestierten gegen den Sozialabbau, die Einschnitte durch Sparmassnahmen sowie die Ausgaben der Kriegseinsätze der britischen Armee.
Bis zum Jahr 2015 sollen nach Plänen der Regierung Haushaltskürzungen von 90 Milliarden Euro vorgenommen werden.
Im Hyde-Park fand eine Kundgebung statt, im Anschluss zogen um 12.00 Uhr die Demonstranten in einem Protestzug, der sich über vier Stunden hinzog, in die Downing Street zum Houses of Parliament, dem Regierungssitz. Brian Wheeler, politischer Berichterstatter der BBC sagte, dass unter den Demonstranten sehr viele Kinder und ältere Menschen waren. Die Atmosphäre sei friedlich gewesen, der Ärger aber echt.
Der Lärm in Whitehall war ohrenbetäubend, als Tausende von Demonstranten Trommeln schlugen, auf ihren Pfeifen bliesen und Anti-Cut-Slogans riefen auf ihrem langsamen Weg in Richtung Trafalgar Square.
Nach Angaben der Bürgerrechtsbewegung Liberty kam es zu gewalttätigen Störungen von eingeschleusten agent provocateurs, die nie auf derartigen Veranstaltungen fehlen, um diese zu kriminalisieren.
Scotland Yard teilte mit, es habe 202 Festnahmen wegen Störung der öffentlichen Ordnung, Sachbeschädigung, Hausfriedensbruch und verschärfter gewalttätiger Störung gegeben. Commander Bob Broadhurst sagte: „Dieser wichtigste TUC Marsch verlief ansonsten gut. Wir haben mit den mehr als einer Viertelmillion Menschen kaum Probleme gehabt.“