USA erlauben gnädigerweise den Verkauf von libyschem Öl
Die lästigen Hüllen der Menschenrechte sind gefallen: schmieriger Startschuss für das Geschacher um das libysche „Schwarze Gold“ als Offenbarungseid – das grosse Rennen der Staaten um die öligen Pfründe hat begonnen – „Weltmeister“ USA gehen als erster Läufer ins kapitale Rennen
Laut einem Artikel vom 28.März 2011 in The Vancouver Sun darf libysches Rohöl mit Billigung der US-Regierung in den Welthandel kommen. Voraussetzung dafür ist, dass die aufständigen Rebellengruppen die Verkäufer sind.
Da diese gemischten bewaffneten Milizen unterschiedlicher Herkunft ganz eindeutig nicht Teil der Regierung in Tripolis sind, treffen die UNO-Sicherheitsrats-Resolutionen nicht auf diese zu – im Gegenteil, das dient ihrer Stärkung im Kampf gegen Muammar al-Gaddafi und dem Ausbau ihrer Position im Osten des Landes, so der Washingtoner Tenor.
Diese selbstgefällige Anmassung über die Befugnisse von ungelegten Eiern, die dem Weissen Haus einen feuchten Kehrricht angehen, sind nicht mehr zu überbieten.
Ein Beamter des US-Finanzministeriums sagte, die libyschen Rebellen würden nicht unter die US-Sanktionen fallen, da sie nicht Teil der Regierung sind. Zunächst müssen sie klare Richtlinien von Kontroll- und Zahlungssystemen einhalten, die weder mit der libyschen National Oil Corp, der Zentralbank noch einer anderen Regierungseinheit in Verbindung gebracht werden, so der Beamte.
UNO-Diplomaten „echoed these sentiments“ mit den gleichen Worten – vielleicht sollten diese rückgratslosen Marionetten-Sprechblasen ihren nächsten Job gleich in der US-Regierung suchen: „There is no UN embargo on Libyan oil. The rebels can sell oil. But they can‘t do it through the Libyan National Oil Corporation.“ Sie benötigen keine besondere Erlaubnis des Sanktionsausschuss für Libyen des Sicherheitsrates, zitierte die Zeitung die anonymen Beamten.
Das US-Finanzministerium hatte am 25. Februar 2011 ein Verbot für US-Transaktionen mit dem libyschen staatlichen Öl-Produzent, der Zentralbank und anderen staatlichen Einrichtungen in dem Bemühen erlassen, das Gaddafi-Regime von Einnahmen abzuschneiden und mit den Sanktionen, die durch die UNO und die Europäischen Union verabschiedet wurden, in Einklang zu bringen. Später wurden weitere vierzehn Tochtergesellschaften der National Oil Corp. (NOC) auf die Schwarze Liste gesetzt in dem Bestreben, sämtliche Vermögenswerte des Gaddafi-Regimes nach US-Recht einfrieren.
Die wichtigsten Öl-Terminal-Städte liegen im Osten Libyens, darunter Es Sider, Ras Lanuf, Brega, Zueitina und Tobruk. Ein hochrangiger Beamter der libyschen Rebellen teilte laut der Zeitung am Montag mit, dass sich die Rebellen in „aktiven Diskussionen“ befinden, um die Sanktionen gegen den Verkauf von Öl aus den libyschen östlichen Feldern aufheben zu lassen. Ali Tarhouni, der die Zuständigkeit für die wirtschaftlichen, finanziellen und Ölförder-Angelegenheiten der Rebellen in Benghazi in Anspruch nimmt, sagte, die Felder sind in der Lage, 100.000 bis 130.000 Barrel Öl pro Tag zu fördern.
„Wir hoffen, dass die Sanktionen für die befreiten Gebieten so schnell wie möglich aufgehoben werden – nicht mit allen, aber mit einigen Ländern.“, sagte Tarhouni und meinte weiter, dass er hoffe, die erste Lieferung des von den Rebellen kontrollierten Rohöls über den Golf-Ölproduzenten Katar innerhalb einer Woche abzuwickeln, aber einige „technische Details“ müssen noch erarbeitet werden. Katar beteiligte sich mit zwei Jagdbombern an dem westlichen Angriff auf das souveräne Land und hat die Rebellenführung als legitime Vertreter des libyschen Volkes anerkannt.
Die Arabian Gulf Oil Co. (Agoco) in Benghazi ist eine der Tochterunternehmen der staatlichen National Oil Corp. – der Status des Unternehmens blieb am Montag unklar. Das Finanzministerium hatte die Tür für eine mögliche Aufhebung der Sanktionen für die Exploration, Produktion und Raffination offengelassen, als es dieses Unternehmen auf die schwarze Liste setzte.
„Das Finanzministerium wird weiterhin die National Oil Corporation in Libyen überwachen. Sollten Tochtergesellschaften der National Oil Corporation oder Einrichtungen unter Eigentum und Kontrolle anderer kommen, kann das Finanzministerium Ermächtigungen im Umgang mit solchen Einrichtungen erteilen.“ Es könnte die Sanktionen in Kraft lassen, aber auch Lizenzen an Unternehmen vergeben, die das Geschäft mit bestimmten NOC-Tochtergesellschaften abwickeln.
Die kommerziellen Händler betonten zu den neuen Erklärungen aus den Vereinigten Staaten von Amerika, dass Firmen, die Rohöl kaufen absolut sicher sein müssten, dass sie keine etwaigen Sanktionen verletzen, bevor sie dort an den Markt gehen und klare Titel für das Öl kaufen. Reeder und Versicherer zu finden, die bereit sind, Ladungen im Wert von mehreren Millionen Dollar zu handhaben, kann schwierig sein.
„We need to understand who we are trading with, what sort of company is selling crude, who controls it, who manages it“, sagte ein Händler einer grossen Ölkompanie.
Quelle: http://www.vancouversun.com/news/says+Libyan+rebels+sell/4515093/story.html