Frieden für Stuttgart
Heiner Geißler: „S21 ist ausdiskutiert“
Unter dem Titel „Frieden für Stuttgart“ hat Heiner Geißler einen Kompromissvorschlag vorgelegt. Wenn das Projekt „Frieden für Stuttgart“ eine Chance haben soll, dann muss nun zuallererst sichergestellt werden, dass es im Namen von S21 zu keinen weiteren Zerstörungen kommt. Der Südflügel darf nicht weiter angetastet werden, der Schlossgarten erst recht nicht. Und die Bahn darf auch nicht durch teure Auftragsvergaben weiteren Schaden anrichten.
Wenn sich alle, auch die Bahn, an diese elementare Grundvoraussetzung halten, dann hat der Frieden in Stuttgart die Chance, die wir uns alle so dringend wünschen. Dann ist es an der Zeit, sich auf gute schwäbische Ingenieurskunst zu besinnen und erst einmal zu klären, was denn unsere Ziele sind. Welche Anforderungen haben wir, hat unsere Gesellschaft an einen neuen, modernen Bahnhof? Sobald diese Anforderungen klar benannt sind und ein breiter Konsens darüber hergestellt ist, ist es Aufgabe der Ingenieure, gute Lösungen vorzuschlagen. Und wir haben keinen Zweifel, dass die Ingenieure der Bahn gute Lösungen finden, vorausgesetzt, die ihnen gestellte Aufgabe wird richtig und sinnvoll definiert.
Folgende Anforderungen sind uns wichtig:
Sicherheit und Barrierefreiheit: Ein neuer Bahnhof muss den neuesten Sicherheitsstandards genügen. Wir müssen aus vergangenen Unglücken lernen und wir müssen berücksichtigen, dass unsere Gesellschaft altert. Ein neuer Bahnhof darf für weniger mobile Menschen weder unpraktisch noch gefährlich sein.
Integraler Taktfahrplan: Nach übereinstimmender Ansicht der Bundesregierung, der Landesregierung, des Bahn-Aufsichtsrates und der Fahrgastverbände ist der integrale Taktfahrplan das günstigste Betriebskonzept, da er für Reisenden die Netzgeschwindigkeit maximiert, gute Reisebedingungen bietet und gute Trassen für den Güterverkehr schafft.
Energieeffizienz: Wir alle wollen den Atomausstieg. Gleichzeitig darf Mobilität nicht zum Luxusgut werden. Deshalb muss Bahninfrastruktur so gebaut werden, dass sie den Energieverbrauch des Bahnverkehrs minimiert. Mit Stuttgart 21 und der geplanten Neubaustrecke Wendlingen-Ulm hätte sich der Energiebedarf für eine Fahrt von Stuttgart nach Ulm mehr als verdoppelt. Das wollen wir uns nicht leisten, denn es bringt den Fahrgästen keinen Vorteil, wenn der Zug auf einer energetisch besonders ungünstigen Strecke fährt. Im Gegenteil: Gerade enge Bahntunnel treiben den Energiebedarf enorm in die Höhe und schmälern gleichzeitig den Reisekomfort ganz erheblich.
Die Belange der Stadt: Schließlich muss ein Bahnhof, der ja Teil einer Stadt ist, auch den kulturellen, ökologischen und sozialen Anforderungen seines urbanen Umfeldes Rechnung tragen. Es gibt gesellschaftliche und ökonomische Bedürfnisse der Stadtentwicklung die klar benannt und berücksichtigt werden müssen.
Der Stuttgarter Kopfbahnhof wird all diesen Anforderungen gerecht.
Eine ausführlichere Darstellung der Anforderungen an einen Bahnhof finden Sie hier als PDF.
Rückfragen an Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer, Tel. 0174-7497868 oder an Dr. Carola Eckstein, Tel. 01525-3684818
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