Piratenpartei Berlin knackt die 5-Prozent-Hürde und stellt sich jetzt wahrscheinlich noch töter
In einer von der „Berliner Zeitung“ in Auftrag gegebenen neuen Forsa-Umfrage kommt die Piratenpartei Berlin vor der Abgeordnetenhauswahl am 18.September auf 5 Prozent. Nun möge anheben das große Gegacker im Hühnerstall der Nomenklatura. Wem soll man jetzt bloss seine Eier verkaufen?
Und das obwohl gerade die Zuständigen für Presse- Öffentlichkeitsarbeit des Landesverbandes der Piraten sich immer noch versuchen mit aller Kraft totzustellen. Seit dem (nicht gerade frühen) Beginn des Wahlkampfes am 18.August, mit einer Party im Chez Jacki und der üblichen entsetzlichen Musik, schaffte es der Landesverband in über 14 Tagen gerade drei ganze Meldungen auf die eigene Netzseite zu setzen:
– am 19.August die bereits zuvor von Radio Utopie freundlich notierte kongeniale Replik über Fantomwahlkampfthema Nr.1 von ex-PDS-Mitglied Simon Kowalewsk…
– schlappe zehn Tage später den fast textlosen Vermerk des eigenen lähmend langweiligen Wahlkampfspots (den der Bezirksverband der Piratenpartei Treptow-Köpenick bereits am 27. auf der eigenen Webseite eingestellt hatte) …
– und am 29.August das rüberkopierte Essay von Marcel-André Casasola Merkle, welches dieser bereits auf seinem Portal 137b.org veröffentlicht hatte (übrigens lesenswert.)
Kein Wort zu dieser ganzen Auto-Anzünder-Briefbomben-Arie von CDU und Bundespolizei, samt skurillistischen Höhenflügen wie der Forderung nach (legalisiertem) Einsatz von Kamera-Drohnen und Zeppelinen über Berlin und besorgtem Bundeskriminalamt und besorgter Kanzlerin. Kein Wort zu der, gelinde gesagt, unverhältnismäßigen Räumung der Zeltstadt am 26.August auf dem Alexanderplatz. Und das, obwohl laut Angaben von Insidern dort viele Mitglieder der Piratenpartei Berlin vor Ort waren und dem Demokratie-Projekt konstruktiv zur Seite standen. Kein Wort zu den vielen anderen Themen, die die Piratenpartei auf ihren langweiligen Plakaten thematisiert und die sich in ihrem Wahlprogramm finden, also Demokratie, Bürgerrechte, Transparenz, Engagement, Netze, Kultur, Bildung, Religion, Verkehr, und Anderes.
Was darf man eigentlich erwarten, wenn der Landesverband der Piratenpartei Berlin in den Umfragen bei 6 Prozent ist? Hängt der dann auch noch die Plakate ab? Stellt er sich jetzt zur Strafe dafür, die Aussicht zu haben in das Stadtparlament einer der einfussreichsten Städte der Welt einzuziehen, noch töter als bisher?
Fragen über Fragen. Es bleibt spannend, vor der Berliner Abgeordnetenhauswahl.
(…)
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