Bold Quest 2011-Ziel: Minimum NATO-Brudermord
„It’s so cool here“
Im US-Bundesstaat Indiana trainieren NATO-Verbände das effektivere Morden ohne dabei im Ernstfall die eigenen Truppen mal eben so aus Versehen über den Jordan zu jagen.
Das Pressezentrum Atterbury-Muscatatuck Public Affairs von Fort Atterbury bemühte am 13.September 2011 als geistreiche Einleitung seiner Veröffentlichung zu dieser profanen Militärübung den weltberühmten Ausspruch „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“, der Aristoteles zugeschrieben wird.
Und da die Expansion der Sowjetunion vorüber sei und man sich dank der NATO in der „traumatisierten“ Ära nach 9/11 mit dem Irak-Krieg und der Afghanistan-Intervention befinde, die zur Zeit ihre Krönung mit dem transatlantischen Überfall der Luftwaffen auf Libyen erlebe, müsse das Zusammenspiel – die interoperability – noch effektiver geprobt werden, denn die Militär-Allianz demonstriere die Fähigkeit des Bündnisses und seine Bedeutung auf der Weltbühne.
Die Kommandostrukturen, Kontroll-, Kommunikations- und Computersysteme mit dem Schwerpunkt der Identifizierung der verbündeten Partner stehen auf dem Programm, so Stabsmitarbeiter Sergeant David Bruce vom Öffentlichkeitsbüro Atterbury-Muscatatuck Public Affairs, um bei gleichzeitiger Minimierung des Risikos den Brudermord der Land- und Luftstreitkräften zu minimieren.
Teilnehmende Nationen sind Australien, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlande, Norwegen, Spanien, Polen, das Vereinigte Königreich, die Vereinigten Staaten und sinnigerweise – die NATO, hiess es, letztere genannte „Nation“ mutierte so in der Erklärung flugs zum eigenen Staat. Somit ist die vorangestellte Spruchweisheit des alten Griechen Aristoteles in ihrer Bedeutung wohl hinreichend erklärt. (1)
Ein zu erprobendes, innovatives laserunterstütztes zielidentifizierendes Waffensystem made in german arms industry, das sogenannte DSID, Dismounted Soldier Identification Device, durfte bei den Übungen nicht fehlen. Oberstleutnant Holger Ziedek von der deutschen bundesbewehrten Luftwaffe wurde zitiert, dass damit freundliches Töten der eigenen Genossen erheblich reduziert würde.
Die mit den an dem Zielfernrohr montierten Sensoren erfassten Daten zur Erkennung eines Freundes werden auf einen Server hochgeladen und stehen den bombardierenden Kampfjetpiloten zur Bodenunterstützung der gemeinen Landtruppen zur Verfügung um die berüchtigten und gefürchteten Kollaterialschäden an den eigenen Mannen zu vermeiden.
„The fog of war gets foggier – der Nebel des Krieges wird nebliger“,
erklärte John Miller, Koordinator von Bold Quest 2011. (2)
Sergeant Jerome Fromentin von der französischen Fliegertruppe French Air Force ist neugierig festzustellen, wie das Link 16-System in den Mirage 2000 Bombern mit den Teilen dieser allgemeinen wichtigen Informationen zurechtkommen wird und auf das deutsche System angepasst werden kann – denn, so Fromentin: „Kommunikation ist alles“.
Dabei wird ganz vergessen, dass Kommunikation ein Mittel vernunftbegabter Wesen ist, kriegerische Auseinandersetzungen vermeiden zu helfen. Militärs ticken anders…
„Es ist eine coole, neue Erfahrung, in einem neuen Land“,
so der der deutschen Luftwaffe zugehörige Sergeant Phillip Davis.
„Die amerikanischen Soldaten sind freundliche Jungs. Diese Art von Übung ist wichtig, weil wir hier alle zusammen arbeiten. Hier können wir trainieren.“
NATO troops training at Camp Atterbury
Quellen:
(1) http://www.campatterbury.in.ng.mil/PublicAffairs/LatestNewsandMultimediaReleases/tabid/781/articleType/ArticleView/articleId/793/NATO-Soldiers-learn-to-work-as-one-during-Bold-Quest.aspx
(2) http://www.indystar.com/article/20110914/NEWS/109140321/Coalition-solders-train-in-coordination-at-Camp-Atterbury