DER VERFALL DER „EUROPÄISCHEN UNION“ (IV) : Sollen sie doch Geld drucken
DER VERFALL DER “EUROPÄISCHEN UNION” (I) : Aufprall am Grundgesetz und radikaler Strategiewechsel
DER VERFALL DER “EUROPÄISCHEN UNION” (II) : Gänsemarsch der Tontauben
DER VERFALL DER “EUROPÄISCHEN UNION” (III) : Schicksalstag 9.November – Chronologie einer Zeitenwende
Kanzlerin Angela Merkel und Präsident Nicolas Sarkozy verkünden über die Presse einen „Geheimplan“. Die Regierungen von Deutschland und Frankreich entdecken die „Super-Europäer“ (1). Es schallt der Theaterdonner und schwallt der Nebel aus den Rohren einer industriellen Pressemaschinerie, die ihre Lügen, Desinformation und Propaganda zu einer wahren Irrationalisierungskampagne eskaliert hat.
Zeit, etwas Licht auf die Vorgänge zu werfen.
*Knips*
Zuerst folgende Definition. Man steigert wie folgt: Bürokrat, Technokrat, Plutokrat. Neuer amtierender Chefvolkswirt der Frankfurter Zentralbank ab dem 1.Januar 2012 ist also der mächtigste, ehemals staatliche, Finanzplutokrat Europas, vielleicht der Welt: Jörg Asmussen. Er ist Mitglied einer der Einheitsparteien innerhalb der Staaten der „Europäischen Union“: der „Party of European Socialists“, die in Deutschland verschämt „Sozialdemokratische Partei Europas“ genannt wird und als deren Ableger seit 1992 die ehemalige „SPD“ fungiert (die Politik dieser Partei in den letzten 20 Jahren lässt sich nur so analysieren).
Warum ist Jörg Asmussen mächtiger als z.B. Mario Draghi, der gerade neu ernannte Präsident der EZB? Weil Mario Draghi nichts ist ohne Deutschland und die Entscheidungen die hier getroffen werden und jeder das weiß. Nein, es weiss nicht jeder. Also: Der Präsident der Frankfurter Zentralbank wird vom obersten Rat der „Europäischen Union“ ernannt, also vom „Gipfel“ der Staats- und Regierungsleiter. Und welche Rolle da die Regierung von Deutschland spielt, das dürfte wenigstens jeder wissen.
Zur Struktur des Euro-Diktators EZB: dieser wird ausführend geleitet vom Direktorium, aber letztlich durch die Beschlüsse des EZB-Rats. In diesem sitzen die Präsidenten der Notenbanken / Zentralbanken der 17 Staaten im Währungsgebiet, also die 17 „Euro-Staaten“. „Euro-Staaten“, „Euroland“, „Eurozone“, sind gewollt abfällige Begriff. Oder würden Sie ihr Kind „Eurokind“ nennen? Dann verdammt nochmal passen Sie gefälligst auf, wie man ihren Staat nennt, wenn Sie schon bei ihren Theatern, Bildungsstätten, Sportstätten die Banane im Auge hatten.
Obgleich die Regierung von Deutschland – nicht die „deutsche Regierung“, die Regierung von Deutschland – durch die Struktur der „Europäischen Union“ bereits unter Bruch des Prinzips der Gewaltenteilung in Berlin als Exekutive los fliegt und in Brüssel als legislativ bevollmächtigter Teil einer Räteregierung landet, fallen in Deutschland die Entscheidungen keineswegs im Kanzleramt. Sie fallen letztlich im Parlament, in Form von Gesetzen. Wenn diese sich außerhalb der Verfassung begeben, werden sie – eventuell – wieder aufgehoben durch das Bundesverfassungsgericht, welches durch Parteifunktionäre und Landesregierungen besetzt wird, neuerdings gleich mit Leuten aus ihrer Mitte, wie ex-Ministerpräsident Peter Müller (CDU, bzw EVP), einem Angehörigen der „föderalistischen“ Sekte „Europa-Union“, welche den Bestand der Bundesrepublik Deutschland und damit unsere Verfassung in Frage stellt.
Die Entscheidungen fallen also im Parlament. Die Richtungsentscheidungen aber, welche letztlich Entscheidungen / Gesetze verursachen, befördern, ermöglichen und vorbereiten, die fallen in der Öffentlichkeit. Nach diesen Richtungsentscheidungen der Öffentlichkeit richten sich die Parteien, die immer noch gewählt werden müssen (obwohl sie diesen Umstand zunehmend als lästig empfinden) und damit auch die „freien“ Abgeordneten in den Landesparlamenten und im Bundestag, die sich größtenteils aus Fachidioten, Idioten oder einfach Ja-Sagern zusammensetzen und sich fast alle einem Fraktionszwang unterwerfen, der weder in unserer Verfassung, noch in irgendeinem Gesetz niedergeschrieben ist. Warum steht der Fraktionszwang nicht in der Verfassung? Weil da genau das Gegenteil drin steht. Warum steht der Fraktionszwang in keinem Gesetz? Weil jedes derartige Gesetz verfassungswidrig wäre.
So.
Wir haben also begriffen, daß die Richtungsentscheidungen der Politik des deutschen Staates in der Öffentlichkeit von Deutschland getroffen werden. Entscheidungen des Parlaments können diesen Richtungsentscheidungen der Öffentlichkeit natürlich diametral widersprechen, wie z.B. beim seit 10 Jahren dauernden Krieg in Asien. Aber das kostet Substanz. Im Falle des Afghanistan-Krieges hat die Parteien-Hegemonie, zu der Die Linke GmbH genauso dazu gehört wie alle anderen, immer wieder mit höchstem Aufwand Propaganda-, Desinformations- und Angstkampagnen vom Stapel lassen müssen, um wachsende Besatzungstruppen, Aufrüstung und Militärbudgets irgendwie durch zu bekommen. Die angepeilte Kriegseuphorie bzw Kriegsmentalität ist jedoch nie eingetreten. Selbst der Innenminister Wolfgang Schäuble ist beim zuhause spiegelbildlich organisierten Angriffskrieg gegen Verfassung, Grundrechte und Bürgerrechte im Inland gegen eine durch die Bevölkerung selbstorganisierte Bürgerrechtsbewegung stecken geblieben. Er verlor die in der Öffentlichkeit ausgetragene Auseinandersetzung um die Richtungsentscheidung zwischen zivilem, parlamentarischem Verfassungsstaat und präventivem, selbstermächtigtem Exekutivstaat. Am Ende musste Schäuble geschlagen kapitulieren. Dann wurde er 2009 zum Finanzminister ernannt und durfte die gleiche Agenda nochmal versuchen.
Der Krieg in Afghanistan aber wird von den Militärmächten des Nordatlantikpaktes nur aus diesem einem Grund heruntergefahren: er hat als Mittel zur Transformation der eigenen Staaten zum präventivem, selbstermächtigtem Exekutivstaat, letztlich als Vehikel für den schleichenden Staatsstreich gegen die eigene Demokratien, versagt.
Wo waren wir stehen geblieben? Ah.
Die Richtungsentscheidungen der Politik des deutschen Staates werden in der Öffentlichkeit von Deutschland getroffen. Merken. Ganz wichtig.
Da ist also einer der mächtigsten Finanzplutokraten der Welt, Jörg Asmussen, Chefvolkswirt des Frankfurter Finanzdiktators der Währungszone „Euro“. Warum sage ich Finanzdiktator? Weil ein Diktator unabhängig ist in seinem Entscheidungen. Deswegen ist er Diktator. Er kann machen was er will.
Natürlich kommt auch die Macht jedes Diktators irgendwann an seine Grenzen: nämlich dann, wenn die Diktierten anfangen, leise zu murren. Jeder gute Diktator, also jeder, der gut diktieren kann, merkt das. Er hat so ein Gespür dafür, was die Leute wollen. Natürlich kann sich jeder Diktator, in diesem Falle der Euro-Diktator EZB, auch leisten, über das Gemurre von bestimmten Untertanen einfach hinweg zu sehen. Zum Beispiel über den Teil, der morgens aufwacht und gar nicht weiss, daß es ihn überhaupt gibt, den Euro-Diktator, sich aber wundert, warum er so wenig Euro auf Tasche hat. Vielleicht guckt der dann ein bisschen in den Volksempfänger und kommt zu dem Schluss, das liegt alles am Nachbarn, weil der diese oder jene Eltern hat. Solche Untertanen liebt natürlich jeder Diktator. Ist doch klar.
Kritisch hingegen wird es für den Diktator, wenn sich der Untertan ein bisschen informiert. (18.November, Wenn das begriffen würde)
Lauschen wir nun dem Inflationskirchenfürsten Jürgen Stark, dem abtretenden bisherigen EZB-Chefvolkswirt, bei seinem gestern in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ veröffentlichten Interview (2):
„Faz: Warum war der Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB für Sie und Axel Weber so ein unverzeihlicher Tabubruch?
Stark: Die Mehrheitsentscheidung des EZB-Rates ist zu respektieren, in dieser besonderen historischen Situation Staatsanleihen aufzukaufen.
Faz: Aber wo liegt die Gefahr?
Stark: Es geht weniger darum, dass der Anleihenkauf im Augenblick zu Inflation führt. Die EZB schöpft regelmäßig die Liquidität wieder ab, sie sammelt das ausgegebene Geld also gleichsam wieder ein. Wichtiger und problematisch ist, dass das Zinsniveau für Staatsanleihen durch den Anleihenankauf beeinflusst wird und damit einen fiskalpolitischen Effekt hat.“
Was sagt uns das?
1. Die EZB ist zwar ein unabhängiger Diktator, aber eben nichts ohne diktierte Untertanen. Die 17 Notenbanker aus 17 Mitgliedsstaaten im EZB-Rat haben im Mai 2010 die Zentralbank in einer politischen Entscheidung dazu gezwungen, das sogenannte SMP-Programm zu beginnen.
2. Die durch den Gelddiktator EZB erfundene Geldmenge, mit denen die Zentralbank Staatsanleihen auf dem Sekundärmarkt aufkauft, wird in der Tat wieder „sterilisiert“, also dem Geldmarkt entzogen. (Cäsar Trichet, Epaminondas Wulff und das “Securities Markets Programme” (SMP) der EZB, 25.August)
3. Stark sieht den positiven Effekt des SMP-Programms für die unter Regide der unabhängigen Finanzdiktatur der EZB stehenden Staaten – erträgliche Zinsen, dadurch sinkende Staatsausgaben, dadurch ein Ende der Schuldenkrise – als „problematisch“ an. Als „problematisch“.
Hier bedarf es einer kurzen Erklärung der theologischen Grundlagen der Inflationskirche (jede Form von Wirtschaftswissenschaft, Mathematik, oder einfachste Grundlagen der Logik spielen bei dieser Kirche keine Rolle):
Theologische Grundlagen der Inflationskirche:
1. Gelddrucken durch Banken gut
2. Gelddrucken für Banken besser
3. Gelddrucken für Staaten böse
4. Gelddrucken durch Staaten superböse
Das war´s. Hinzufügen könnte man folgende Unterkategorien:
1. Gelddrucken der Banken für Banken (Interbankenhandel) gut. Weil: Geld wird nie ausgegeben. Kommt nie in den Wirtschaftskreislauf, weil: Könnte ja was mit gekauft werden. Wollen am Ende alle was haben. Könnte Inflation geben.
2. Gelddrucken der Banken für die Untertanen (Kredite) schlecht. Weil: Könnte ja was mit gekauft werden. Wollen am Ende alle was haben. Könnte Inflation geben.
3. Gelddrucken der Zentralbanken für Banken am Allerbesten. Weil: s.g.o.
4. Gelddrucken der Zentralbanken für Staaten böse. Weil: Staaten ohne Schulden könnten ja machen was sie wollen. Wer würde dann noch uns, die Banken brauchen? Gibt bestimmt ´ne Inflation.
5. Gelddrucken durch den Staat superböse. Weil: Chaos, Untergang der Welt, Kometeneinschlag. Ein Planet ohne Banken, das wäre, ach…Dann lieber ohne Sauerstoff.
Da es kein Weltfinanzsystem gibt, auch das begreift niemand, machen nicht irgendwelche Regierungen oder Staaten, sondern die Banken weltweit was sie wollen. Ebenso die Zentralbanken in den verschiedenen Währungs- und Finanzsystemen. Die Banken und Kapitalgesellschaften haben sich durch den völlig unkontrollierten Interbankenhandel gegenseitig eine fiktive Geldmenge in Höhe von umgerechnet Hunderten von Billionen Währungseinheiten wie „Euro“, „Dollar“, „Yen“, „Renminbi“, usw erfunden. Und nun hören Sie sich das hier an:
„Im Augenblick leiht die Notenbank den Banken so viel Geld, wie sie brauchen, weil sich die Banken untereinander kaum etwas leihen. Weltweit gibt es eine extrem expansive Geldpolitik. Das führt derzeit nicht zu Inflation, weil die Banken in der Krise das Geld nur sehr verhalten als zusätzliche Kredite an die Haushalte und Unternehmen weiterreichen.“
Verstehen Sie?! Gelddrucken der Zentralbanken für Banken am Allerbesten, weil Gelddrucken der Banken für Banken fehlt. Gelddrucken der Banken für die Untertanen (Kredite) schlecht, weil: Könnte ja was mit gekauft werden. Wollen am Ende alle was haben. Könnte Inflation geben.
Und weil die Banken keine Kredite geben und so viel Geld haben, deshalb gibt es keine Inflation. Gott sei Dank geben die Banken keine Kredite. Boaaahh, gäbe das eine Inflation. Lasset uns danken Geldgott dem Herrn. Auf die Knie, Funktionäre, lobpreiset und danket Eurem Herrn und Meister.
Doch ach, und weh, was nahet da durch Geldmacht und Wind? Welche Gefahren, oh Brüder und Schwestern, dünkeln dereinst dort am Horizonte? Sprich, Ritter Stark! So spreche Er doch!
„Das ändert sich, wenn die Wirtschaft eines Tages wieder besser läuft.“
Verstehet Ihr, oh Untertanen, äh, Brüder und Schwestern, die unendliche Weisheit in diesen Worten. Nein. Das tut ihr nicht. Deswegen werde ich es Euch übersetzen:
Die Banken sind weise. Sie haben Geld. Sie geben keine Kredite. Deswegen gibt es keine Inflation. Und das bleibt solange so, bis – irgendwie, weiß der Pöbel – eines fernen Tages die Wirtschaft wieder besser läuft. Dann geben die Banken wieder Kredite. Und dann kommt die Inflation. Oh weh. Das müssen wir verhindern. Also lasset uns bloss keine Staatsanleihen kaufen und den Staaten die Geldnot lindern die wir selbst in der EZB verursacht haben, sondern weiterhin jede Volkswirtschaft und jeden Staat erwürgen. Weil – sonst kommt die Inflation. Ja.
(Pause)
Nach diesem kurzen Finanzgottesdienst beleuchten wir mal den rationalen Hintergrund dieser Inflationskirche. Diese finanzreligiöse Sekte, auch bekannt geworden unter dem Stichwort „Angebotspolitik“, ist mit Einführung des „Euro“ unter Kanzler Gerhard Schröder und den beiden Parteien SPD und Bündnis 90/Die Grünen massiv befördert worden. Ziel war von Anfang an, unter permanentem Geschwafel, eine massive Umverteilung von unten nach oben, die unbestritten auch vollzogen wurde. Von den Weltkriegen einmal abgesehen, ist das gesamte Euro-System der größte Raubzug seit dem Mittelalter. Ginge der Prozess so weiter, gäbe es also „Mehr Euro“, ließe dieser Euro-Kapitalismus die ihm unterworfenen Gesellschaften und Staaten bis zur Vernichtung ausbluten.
Genau dieser Prozess ist nun in Deutschland, nach über 12 Jahren, endlich auf effektiven Widerstand gestoßen.
Das Ausbluten der zum „Euroland“ degradierten europäischen Demokratien wäre kein Unglück, kein Zufall, keine „Krise“, sondern Ziel des Euro-Systems gewesen. Objektiver Nutzer, Installateur und Architekten dieses Euro-Systems sind genau diejenigen, welche diese Agenda Staatszerstörung in Europa zugunsten eines Zentralstaates exekutiert haben: allen voran Wolfgang Schäuble, Angela Merkel, Gerhard Schröder, Joschka Fischer, aber genauso Gregor Gysi und der ehemalige SPD-Bundesfinanzminister Oskar Lafontaine. Nie haben sie die „europäische Einigung“ – d.h.: die Zerschlagung und brutale Verarmung der europäischen Demokratien – auch nur eine Sekunde in Frage gestellt. Genau deswegen wollten und konnten sie den Euro-Kapitalismus nie in Frage stellen oder effektive Maßnahmen zur sozialen, politischen, moralischen, rechtlichen, geistigen, ergo öffentlichen Verteidigung der Bevölkerung einleiten. Gysi und Lafontaine sind skrupellose Heuchler und Verräter und für jede Form von Politik ebenso wenig zu gebrauchen wie ihr Parteiapparat.
Kommen wir nun zu Benoit Coeure. Wer ist Benoit Coeure? Benoit Coeure wird demnächst vom obersten Rat der „Europäischen Union“ zum Mitglied im Direktorium der EZB gewählt. Kurzer Hintergrund dazu aus einer liberalen Zeitung des – zumindest finanziell – mittlerweile zum zweiten Mal an die „Super-Europäer“ Deutschlands angeschlossenen Österreich (3):
„Die EZB gerät unter immer stärkeren Druck, ihre umstrittenen Staatsanleihekäufe massiv auszuweiten, um klamme Euro-Staaten wie Spanien und Italien über Wasser zu halten. Frankreich drängt und Deutschland bremst in dieser Frage.“
Dazu noch folgendes: gesetzt den Fall, die französische Politik nach der Wiedervereinigung wollte nicht die bis heute andauernde Staatszerstörung im Währungsgebiet „Euro“ zur Verschmelzung eines aus Frankfurt und Berlin dominierten Zentralstaates von „Super-Europäern“, dann war die größte Niederlage Frankreichs seit 1941 die Einwilligung von Francois Mitterand das Modell einer offiziell staatspolitischer, wenn auch nur der Kontrolle von Regierungen unterworfenen Zentralbank aufzugeben und sich dem Diktat der Machtmaschine Helmut Kohl für eine Art „europäische Bundesbank“ zu unterwerfen. Es war dieser elementare Schritt, welcher das Währungssystem „Euro“ im wahrsten Sinne des Wortes systemisch gegenüber den Zentralbanken in Tokio, London und Washington benachteiligte (von der Zentralbank Pekings ganz zu schweigen) und alle Angriffe des Kapitals auf europäische Demokratien mit Euro-Währung überhaupt erst ermöglichte.
Gesetzt den Fall, die aus Eliteschulen stammende inzestiöse französische Nomenklatura wollte dies alles nicht, dann ist sie heute, im Jahre 2011, der größte Haufen jämmerlicher Dummbeutel und Kollaborateure, der seit Philippe Petain hier auf diesem Kontinent herum läuft. Über Europa lacht die Sonne, manchmal. Aber über Frankreich, da lacht niemand mehr. Und was sie in Europa von dem Deutschland halten, was uns diese „Pro-Europäer“, nein, „Super-Europäer“ eingebrockt haben, das verstehen von den 10 bis 20 Prozent, die in Europa noch lesen und verstehen können was sie da lesen, vielleicht die 0.2 oder 0.3 Prozent die sich dafür Zeit nehmen es tatsächlich auch zu tun.
Der EU-Regierungsrat wählt also Benoit Coeure und Jörg Asmussen ins EZB-Direktorium. Asmussen wird anschließend entsprechend der politischen Absprache des Regierungsrates vom EZB-Direktorium zu seinem Chefvolkswirt gewählt. Anschließend werden wieder alle erzählen, das habe mit Politik nichts zu tun. Aber das hat es.
Die „Welt“ (1) schreibt heute zum „Geheimplan“ von Merkel und Sarkozy:
„Nach diesen Maßnahmen dürfte es innerhalb der EZB eine Mehrheit geben, die zu stärkeren Interventionen am Kapitalmarkt bereit ist“, hieß es in Berlin. Und ein Notenbanker bestätigt: „Wenn sich die Politik zu einem wirklich umfassenden Schritt durchringt, wird die EZB einspringen und helfen.“
Die Wahrheit ist, daß die Berliner Regierung von Schäuble und Merkel mit ihrem inflationskirchlichen Kurs, der nichts anderes beinhaltet als die Staatskrisen einfach weiter eskalieren zu lassen, die Kontrolle verloren hat. Vorgestern fielen sogar die letzten reaktionären Beihelfer Schäubles um, der Finanzminister der Niederlande, Jan Kees de Jager, und die Finanzministerin von Finnland, Jutta Urpilainen (4). Nach der hilflosen, geradezu entsetzlich erfolglosen Bettelei von IWF-Direktorin Christine Lagarde in Moskau und Peking für den Kauf von EFSF-Anleihen, fing gestern das systematisch „gerettete“ Portugal in seiner Geldnot sogar an, die ehemalige Kolonie Angola um Hilfe anzuflehen (5).
Schäubles und Merkels Strategie des Staatsstreichs zur Erlangung der Kontrolle über die Staatshaushalte mittels des EFSF-ESM-Modells ist gescheitert. Die angefachte Schuldenkrise hat sich verselbstständigt. Die Regierungen und Zentralbanken in Tokio, Washington, Brasilia, Peking und London haben sich auf Druck ihrer Banken über das „quantitative easing“, das Gelddrucken ihrer Zentralbanken für die Banken (welches in kleinem Umfang auch zum Ankauf von Staatsanleihen und damit zur indirekten Staatsfinanzierung genutzt wird), gegenüber dem Euro-Gebiet einen weiteren Wettbewerbsvorteil verschafft. Entweder die EZB zieht jetzt mit, oder ihr fliegt alles um die Ohren.
Kanzlerin Merkel, die Regierung von Deutschland, sowie die internationale Nomenklatura haben schon diesen Sommer den Plan einer Vertragsänderung der „Europäischen Union“ mit 27 Mitgliedsstaaten (und einem damit einhergehenden Staatsstreich gegen die souveränen Demokratien) faktisch aufgegeben. Stattdessen versuchte man einen Anlauf, wenigstens die Demokratien der 17 „Euro-Staaten“ zu kippen und diese zu einem Zentralstaat, einer „Föderation“ über „Kern-Europa“ zu verschmelzen. (DER VERFALL DER “EUROPÄISCHEN UNION” (III) : Schicksalstag 9.November – Chronologie einer Zeitenwende, 16.November)
Mit der Aufgabe der inflationskirchlichen Doktrin, die keine logische oder wirtschaftswissenschaftliche, sondern lediglich „Befürchtungen“ als Grundlage hat, gibt die Regierung Deutschlands nun das letzte Mittel aus der Hand, die Staaten innerhalb der Euro-Zone weiter fortgesetzt zu erpressen und zu zerstören. Im Gegenzug gibt Frankreich nun die Zusage, zusammen mit Merkel am 9.Dezember auf dem Gipfel des EU-Regierungsrates mit viel Tamtam einen „Stabilitätspakt“ zu verkünden – als ein ganz normales, zwischenstaatliches, internationales Abkommen.
Was heisst das? Das heisst, die Regierungen von Deutschland, Frankreich und allen anderen Staaten, die sich diesem Abkommen anschließen, werden nicht versuchen die Verfassungen von Deutschland, Frankreich und allen anderen Staaten zu ändern, sondern sie nach altem Muster erstmal ignorieren und dann abwarten, was passiert. Sie werden es erleben.
Bezüglich der EZB heisst das: Der Euro-Diktator EZB muss seine „Geldpolitik“ lockern, also Geld drucken. In die Banken pumpt die EZB seit je her gigantische Summen, daran ändert sich natürlich nichts. Nur wird jetzt eben ein verhältnismäßiger winziger Anteil in den Ankauf von Staatsanleihen, also das „böse“ Gelddrucken für Staaten fließen. Beim SMP-Programm der EZB erhöht sich nicht einmal die im Umlauf befindliche Geldmenge, das werden mittlerweile ein paar Leute begriffen haben.
Ganz pragmatisch heisst das: der Putsch der Regierungen und Banken gegen die Demokratien und Verfassungen in Europa über das Euro-System ist zum Stehen gekommen. Statt den politischen Systemen der europäischen Demokratien wird sich nun das Finanzsystem im Euro-Gebiet ändern. Die Antidemokraten haben verloren. Die Pro-Demokraten haben gewonnen.
Die Banken bellen. Aber die Zukunft zieht weiter.
DER VERFALL DER “EUROPÄISCHEN UNION” (V) : 9.Dezember – Der Große Bluff der “zwei Europas”
Quellen:
(1) http://www.welt.de/print/wams/vermischtes/article13737414/Merkel-und-Sarkozy-gruenden-Klub-der-Super-Europaeer.html
(2) http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/chefvolkswirt-juergen-stark-im-gespraech-der-politische-druck-auf-die-ezb-ist-enorm-11542088.html
(3) http://derstandard.at/1319183822739/Junger-Pragmatiker-Frankreich-nominiert-Benoit-Coeure-fuer-EZB-Rat
(4) http://www.welt.de/wirtschaft/article13736027/Europa-greift-nach-dem-Geld-der-Zentralbank.html
(5) http://www.n-tv.de/wirtschaft/Angola-soll-Portugal-helfen-article4862516.html