SYRIZA bei 28 Prozent: Die Euro-Finanzdiktatur über Griechenland wackelt

Pasok-Staatspräsident Karolos Papoulias versucht Neuwahlen hinaus zu zögern. Er weiss warum.

Athen: Während die beiden verrotteten Staatsparteien Pasok („Sozialisten“) und Nea Dimokratia („Konservative) weiter verzweifelt versuchen, die Befehle ihrer Herren im weltweiten Banken-Kartell „Institute of International Finance“, Washingtoner „Internationaler Währungsfonds“, Frankfurter Währungsdiktator EZB und in der Regierung Deutschlands weiter umzusetzen, sind die Griechen dabei ihre Schinder in Grund und Boden zu stimmen und deren Herren aus dem Land zu werfen.

Wunderte man sich in der nur über Befehl und Gehorsam funktionierenden Informationsindustrie in Deutschland noch über 16.8 Prozent für die Koalition der Radikalen Linken SYRIZA bei den griechischen Parlamentswahlen, so ist mittlerweile auch den Dümmsten klar, warum Pasok, ND und die gesamte Gilde der Hochverräter im griechischen Establishment vor Neuwahlen Angst haben müssen, allen voran Staatspräsident Karolos Papoulias: Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des griechischen Fernsehsenders Alpha TV liegt die SYRIZA Koalition mit ihrem jungen und im Volk populären Vorsitzenden Alexis Tsipras mittlerweile bei 28 Prozent – nicht einmal eine Woche nach den Wahlen.

Hoch anrechnen tun die Griechen SYRIZA, daß diese sie eben nicht bei der ersten Gelegenheit mit Haut und Haaren verkauft und verrät, wie es (mutmaßlich nach Vorgabe guter deutscher Leitfinanzkultur) in Griechenland spätestens seit Einführung des Euro-Systems so Sitte ist.

Gestern hatte sich Fotis Kouvelis, der Vorsitzende der Dimokratiki Aristera („Demokratische Linke“), entsprechend als Sittenwächter versucht. Von Pasok und ND zur Stützung ihrer von IWF, EU, EZB und Merkel-Regierung eingesetzten Statthalter bekniet, war Kouvelis drauf und dran mit seiner Dimokratiki Aristera (die bei den Wahlen 6,1 Prozent bekommen hatte) für die Fortsetzung der Finanzdiktatur die Mehrheit im Parlament zu besorgen. Nur mit wem? Seine eigenen Abgeordneten warnten Kouvelis: würde er in die Pasok-ND-Technokraten-Regierung einsteigen, träten sie aus der Fraktion der „Demokratischen Linken“ aus. In seiner Not kam Kouvelis daraufhin bei SYRIZA angerannt und bettelte diese an, sich mit an der Kollaboration zu beteiligen.

Doch die Koalition der Radikalen Linken blieb standhaft. Damit war auch der Versuch der Regierungsbildung durch die Pasok unter ex-Militärminister und Notenbanker Evangelos Venizelos gescheitert.

Pasok-Staatspräsident Karolos Papoulias, oberster Statthalter der Banken und Menschenschinder in Griechenland, versucht nun Neuwahlen zu vermeiden und Zeit zu schinden. Papoulias hat für Montag einen neuen Versuch angekündigt, doch noch irgendwie eine Regierung bilden zu lassen und hat sich dafür ein paar Tage Zeit besorgt, mutmaßlich um sich mit der Merkel-Schäuble-Regierung in Deutschland zu beraten.

Papoulias bleibt, will er nicht den Belagerungszustand („state of siege“) ausrufen (hier mehr dazu) und einen Bürgerkrieg riskieren, gar nichts anderes übrig, als Tsipras und die Koalition der Radikalen Linken anzuflehen, sich wie er der Diktatur des Kapitals, den Plünderern, den Heuchlern, den „Pro-Europäern“ zu unterwerfen und bei der Zerstörung der eigenen Republik zu kollaborieren.

Es wird Papoulias nichts nützen. Wie die Finanzdiktatur über Griechenland, exekutiert über ein von Anfang auf Entstaatlichung und Entdemokratisierung der Länder Europas konzipiertes Finanz- und Währungssystem namens „Euro“, wird auch er durch den Willen der Griechen und ihre Stimme hinweg gefegt werden.

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