Foto auf BBC vom syrischen Massaker in Houla wurde 2003 im Irak aufgenommen

Qualitätsmedien und Kriegsfotografie: im psychologischen Kampf um die öffentliche Meinung ist jedes Mittel recht.

Der italienische Fotograf Marco Di Lauro veröffentlichte gestern auf seiner Facebook-Seite die Mitteilung, dass das Foto in dem BBC-Artikel vom 27.Mai 2012 von ihm am 27. März im Jahr 2003 aufgenommen wurde. Es zeigt unzählige Skelette in weissen Tüchern, die damals in der Wüste südlich von Bagdad gefunden wurden.

Die Aufnahme entstand neben zahlreichen weiteren Dokumentationen zu der Reportage: Iraq, „The Aftermath of Saddam“ – das Copyright liegt beim Autor, vermarktet wird die Arbeit von der Agentur Getty Images.

Ungeprüft hat eine Zeitung, die einen weltweit führenden Anspruch im Journalismus erhebt, ein Bild in dem Artikel „Syria massacre in Houla condemned as outrage grows“ verwendet, ohne den Urheber und die Umstände der Aufnahme zu überprüfen. Das ist kein Lapsus, hunderte von Kinderleichen abzubilden, den man mal soeben wegen Zeitdruck und Erhöhung der Dramatik durchgehen lassen kann.

Zuviel steht auf dem Spiel, die Lage in der Region nicht eskalieren zu lassen.

Inzwischen wurde das Bild aus dem Beitrag entfernt.

Auf der Website von Marco Di Lauro sind Foto und Erklärungen zur Situation der Aufnahme unter diesem Link zu finden.

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