Syrien: Die immer gleiche Taktik der Invasoren – Abschlachten und Lügen bis zum Erbrechen
Informationskontrolle und Massaker unter falscher Flagge spielen im Syrien-Krieg eine entscheidende Rolle.
Seit Beginn der Invasion Syriens, die begann unter dem Tarnmantel und in Deckung einer syrischen Demokratiebewegung die mit diesem Angriffskrieg nie etwas zu tun hatte, wenden die Invasoren immer die gleiche Taktik an. Weder das syrische Regime (ein Haufen Abfall) noch die russische Regierung und die russische Präsidentschaft haben es in anderthalb Jahren geschafft diese Taktik der manipulierten Weltöffentlichkeit auch nur ein einziges Mal zu erläutern. Ein weiterer unleugbarer Beweis dafür, dass sowohl die Staatsorgane Russlands, als auch Teile des syrischen Regimes selbst in diese blutige, skrupellose und alle Hemmungen vor dem Abschlachten über Bord werfende Invasion und die damit verbundenen geostrategischen Pläne verstrickt sind.
Zuerst: alle Meldungen über angeblich von Regimekräften in Syrien verursachte Massaker kommen immer von den gleichen Quellen. Diese sitzen nicht in Syrien, sondern in den Hauptstädten der Invasoren: das „Syrian Observatory for Human Rights“ („syrische Beobachtungszentrum für Menschenrechte“) in London und „Human Rights Watch“ in Washington, wobei das Londoner Propagandazentrum das Schwergewicht spielt.
Jüngstes Beispiel: Das heute vermeldete Massaker in einem „Vorort von Damaskus“, Maliha, welches durch einen Luftangriff des syrischen Regimes auf eine Tankstelle verursacht worden sein soll. Alle diesbezüglichen Meldungen in den üblichen bellizistischen, neokonservativen, antidemokratischen und interventionistischen Medien entlarven sich selbst – wenn man sie liest.
Lesen wir also (und nicht nach dieser Anleitung) die heutige Meldung im „Spiegel“:
„Die Nachrichtenagentur AP sprach von einem Kampfflugzeug vom Typ MiG, das eine Rakete auf die Zapfstation abgefeuert habe.
Die Angaben basieren auf Berichten des Syrischen Beobachtungszentrums für Menschenrechte in London und können nicht unabhängig verifiziert werden. Internationale Journalisten dürfen in dem Bürgerkriegsland seit langem nicht mehr frei berichten.“
Haben Sie den Absatz nach dem ersten Satz bemerkt?
Die ap-Meldung spiegelt Behauptungen des Londoner Zentrums wieder. Da ist alles. Und obwohl also „internationale Journalisten“ in Syrien nicht mehr frei berichten können, erwähnt der „Spiegel“ als kleines Pferdchen im Zitatenkarussell noch, dass „Reuters“ einen Zeugen interviewt habe. Vielleicht am Telefon? Dort lügen wahre Männer nie. Das weiß man. Erst recht nicht, wenn sie im Krieg sind oder dafür bezahlt werden.
Das System der Operativen Information und Operativen Psychologie im Territorium der seit 2001 – seit über elf Jahren – kriegführenden Staaten baut auf einer Veränderung der Psyche der Menschen in den kriegführenden Ländern auf; denn die Kriegführung ist essentiell auf die Unterstützung durch die Bevölkerung angewiesen. Um diese Unterstützung für die eigene (verdeckte) Kriegführung weiter aufrecht zu erhalten, erfolgte bereits vor geraumer Zeit eine systemische Beschleunigung der Propagandaflut zwecks Beibehaltung der Informationskontrolle (meiner bescheidenen Einschätzung nach erfolgte diese systemische Beschleunigung vor knapp drei Jahren, nach der in letzter Sekunde geplatzten Invasion im Jemen durch die aufgeflogene Verwicklung der Geheimdienste in das „Unterhosenbomber“-Attentat auf Flug 253 von Amsterdam nach Detroit am 25. Dezember 2009).
Seit Jahren heißt es „schnell, schnell“. Und „keine Zeit, keine Zeit“. Jeder wird, sobald er sich irgendwo auch nur hinsetzen will, durch die Gegend gescheucht und zur hektischen Assimilation gezwungen, unter der Drohung der Stigmatisierung als „Verschwörungstheoretiker“ (die Anleitung zur Neutralisierung dieses psychologischen Kriegsbegriffs ist hier zu finden) sowie unter ständigem „mobil, mobil“ und „flexibel, flexibel“-Gekreische.
Bei vielen, allzu vielen, zeigt das immer noch Wirkung. Nun zur Umschreibung der angewandten Taktik der Invasoren (und der sie unterstützenden Kräfte). Sie ist denkbar simpel.
– Zivilisten im eigenen Machtbereich / Einflussbereich umbringen, gerade wenn man sich zurückziehen muss oder es wegen öffentlich wirksamen Berichten (z.B. der U.N.O.) punktgenau effektiv ist
– die Morde, Attentate und Massaker dem Regime anhängen, was in Agonie befunden ist und sich nicht einmal dagegen wehrt
– die Lügen über Informationskontrolle in die Schlagzeilen bringen, vor allem in die TV-Abendnachrichten.
Dazu zwei Versionen, die ich hier mal in den Raum stelle.
Version 1:
Nachdem zu Beginn der syrischen Demokratiebewegung klar wurde, dass ein Großteil der syrischen Bevölkerung schlicht passiv blieb (und damit das Regime stabilisierte), gingen die interventionistisch-imperialistischen Invasoren schlicht dazu über auf die bis zu diesem Zeitpunkt friedlichen Demonstrationen zu feuern. Entsprechende Scharfschützen postierte man so, dass sie nicht zu lokalisieren waren. Anschließend schob man es dem Regime in die Schuhe, was an einer blutigen Eskalation von aussichtslosen Protesten stigmatisierter Dissidenten überhaupt kein Interesse haben konnte. Dies wurde solange fortgesetzt, bis die öffentliche Meinung (im eigenen Hinterland der kriegführenden Staaten) eine Intervention eigener bewaffneter irregulärer und/oder Sonder-Einheiten akzeptierte, die unter dem erfundenen Märchen einer „freien Armee“ voller blitzkrieggeläuterter Überläufer des Regimes operierten.
Version 2 (mit Version 1 kombinierbar):
(Kollaborierende) Kräfte des syrischen Regimes schießen auf die Demonstrationen, ansonsten Szenario 1. Säße ich in Damaskus im Regime, würde ich als erstes fragen wer von Anfang an Gnadenlosigkeit und Blutvergießen gegenüber den eigenen Landsleuten, Dissidenten und Demonstranten forderte und propagierte. Genau in den Reihen dieser vermeintlichen Superpatrioten sitzen die Kollaborateure und Spione.
Aber wer bin ich schon. Liest ja eh keiner was ich schreibe.
Pazifismus heißt nicht Schwäche. Pazifismus heißt nicht Appeasement. Pazifismus heißt die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln, namentlich der Politik. Gibt es keine Chance zur Politik und sieht sich ein Staat und seine Bürger Tod, Vernichtung und Invasion gegenüber, gibt es nur eine Antwort: die Invasion zurückzuschlagen und zu marschieren bis zum Sieg. Und eben nicht mit den Mitteln des Feindes oder denen die ihm in die Hände spielen, sondern beginnend damit zu versuchen zu einem einzigen logischen und sinnvollen Gedanken zu kommen.
Ob das Regime in Damaskus dazu fähig ist?
(…)
Artikel zum Thema:
29.12.2012 Karte vom Frontverlauf im Syrien-Krieg: Invasoren in ungünstiger Position
Die Lage der interventionistisch-imperialistischen Invasoren ist sehr viel schlechter als es sowohl in Informationsindustrie und Staatsmedien der angreifenden Staaten des Nordatlantikpakts N.A.T.O., als auch in Russland und China dargestellt wird.
Anm., 03.01.: Gegen Ende des Artikels wurde der neokonservativ verseuchte Begriff „vernünftig“ ersetzt durch „logisch und sinnvoll“.