Zehn Jahre nach der Irak-Invasion hat sich nichts geändert. Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes, Gerhard Schindler, folgt wieder einmal den Vorgaben aus den U.S.A.
Dieses Wochenende fiel der Regierung der Vereinigten Staaten von mindestens Amerika unter ihrem wiedergewählten Cäsar Barack Obama offensichtlich nichts mehr ein. Statt wie immer (und in erster Linie der eigenen Bevölkerung) noch einen Krieg des eigenen Imperiums vorzuschlagen, etwa in Syrien, schlug sie einen neuen Krieg in Syrien vor. Dort solle die hochgerüstete Flotte von U.S.-Flugrobotern zum Einsatz kommen. Allerdings, so die gestrige Variante, nicht etwa gegen die Truppen Syriens, das man nach der letztlich erfolgreichen Invasion Libyens 2011 überfallen hatte – nein, gegen die eigenen Proxy-Armeen und Invasoren in Syrien wolle man die Drohnen einsetzen. Weil diese „Islamisten“ so gefährlich seien. (Ich bin Amerika. Und ich heuchele weiter bis zum Erbrechen.)
Heute nun kam Gerhard Schindler um die Ecke gekrochen. Oder sollte man sagen – geschwebt? Denn obwohl der Präsident des Auslandsgeheimdienstes der Republik durch sein Hundehalsband vorm Abheben gesichert war, hing er an der Hand seiner Herren so merkwürdig quer in der Luft.
B.N.D.-Präsident Schindler haute also auch zu diesem Wochenende wieder ein Interview heraus, diesmal im „Deutschlandfunk“ (was sich im bekannten Zitatenkarussell der Informationsindustrie gewohnt ruckartig verbreitete). Schindler schloss, wenig überraschend, nahtlos an das an was ihm am Samstag in der „L.A. Times“ vorgesagt worden war.
Es gebe, so Schindler, so die „Zeit“ über das Interview im „Deutschlandfunk“, „mehrere Tausend Kämpfer“ der unter dem Label „Al Nusra“ operierenden Miliz, die er als „schlagkräftige Organisation mit klarer terroristischer Ausrichtung“ bezeichnete. Und diese „mehrere Tausend Kämpfer“ der „Dschihadisten“ der Al-Nusra-Miliz, so Schindler, gäbe es nicht etwa nur in Syrien. Es gäbe diese „weltweit“.
Bei einer seiner Wochenenderzählungen im Dezember war der Präsident des Bundesnachrichtendienstes noch überzeugt gewesen, dass sich in Damaskus das Regime Syriens „in seiner Endphase“ befände. „Bei den Gruppen des bewaffneten Widerstands“ (wie der Al-Nusra Miliz) werde „die Koordinierung immer besser“, so Schindler.
Ein Wochenende später wusste der B.N.D.-Präsident dann von 1000 Tausend Tonnen Chemiewaffen Syriens, mit 1000 Raketen, alle innerhalb von Stunden. Der „Spiegel“ konnte es nicht lassen und setzte noch einen oben drauf:
„Nach Spiegel-Informationen sollen mehrere Feldkommandeure der syrischen Armee den Einsatz der Massenvernichtungswaffen gegen die Rebellen bereits gefordert haben.“
Heute waren es dann „100.000“ Aufständische in Syrien. Usw.
Was hinter dieser nicht von alleine endenden Arie von Nebelkerzen, Märchen und Desinformationen der U.S.-Regierung und der C.I.A. (mit dem Bundesnachrichtendienst an der Leine) steckt, ist simpel. Den Befehlshabern und Betreibern dieser Invasion – den Regierungen in Washington und Berlin, London und Paris – geht es darum die Syrien-Invasion erfolgreich abzuschließen. Wie und um welchen Preis ist völlig egal, solange man nur am Ende als Sieger dasteht.
Zu diesem Zweck wird dann von genannten Regierungen und deren Kräften der „Operativen Information“ einfach so lange an Wochenenden vor die Presse gelatscht und irgendetwas erzählt, bis man registriert, dass die Öffentlichkeit (explizit in Deutschland) vor irgendwas Angst entwickelt. Dann haben die Spione einen „Markt“ entdeckt (die Geheimdienste operieren tatsächlich so, wie jeder andere der etwas verkaufen bzw Geld will).
Für diesen Markt werden dann Videos produziert und in die Abendnachrichten gehoben. Erzählt wird irgendein Schwachsinn, was ist egal. Ali Babas und Al-Ibis (im westlichen Kulturkreis zusammengeschrieben, da sind es dann Alibis) werden im Nu aus dem Hut gezogen und waren dann auch schon immer da. Glaubt irgendjemand die Legenden nicht, heißt es, „Ach, Sie haben andere Informationen?“ und im Nu hat er den Schwarzen Peter den Beweis antreten oder erklären zu müssen warum irgendetwas Schwachsinn oder erfunden ist. Usw.
Es kann nun der Öffentlichkeit in Deutschland völlig egal, wirklich völlig egal sein, was der Herr Präsident Schindler da erzählt. Es sollte ihr auch egal sein, Schindler muss eben davon leben. Eines muss der Öffentlichkeit in Deutschland aber klar sein:
Wie vor zehn Jahren, als mit dem Irak der zweite Staat Asiens erobert wurde, werden die U.S.-Regierung und ihre Geheimdienste wie die C.I.A., im Duett mit ihren direkten oder mittelbar Untergebenen in Deutschland, wieder mit allen Mitteln versuchen den Deutschen irgendeinen Krieg aufzuschwatzen und jeden am Hundehalsband hinter sich her in die Syrien-Invasion ziehen, der dumm genug ist ihnen auch nur ein Wort zu glauben.
(…)
18.12.2012 An die Nichtfreunde der Invasion Syriens
Warum warnt der Curveball aller Nachrichtendienste im Spaceball aller Nachrichtenmagazine vor dem Einsatz von tausend Tonnen Chemiewaffen mit tausend Raketen in Syrien, selbstverständlich durch das Regime, dessen U.N.O.-Botschafter Bashar Ja’afari wiederum an U.N.O.-Generalsekretär Ban Ki-Moon schreibt (und dies erst selbst erzählen muss, weil Ban Ki-Moon dazu schweigt) und höchste Besorgnis darüber äußert, die Invasoren könnten selbst Chemiewaffen einsetzen um es dann dem Regime in die Schuhe zu schieben, um den Vorwand für einen offenen Militärschlag durch reguläre Truppen zu haben?