Hochrangige Diplomaten der Industrienationen zum G7-Gipfel in Erbil ohne Presserummel

Die Aufteilung der fetten Pfründe der fossilen Ressourcen in der kurdischen Region des Nordiraks, ihre Absicherung und Koordinierung mit den Weltmächten einschliesslich der deutschen Interessen.

Am Montag, dem 7.März 2016 kam es zu einem Treffen in der nordirakischen Hauptstadt mit der kurdischen Barzani-Regierung. Botschaftsvertreter der G7-Länder – U.S.A., Grossbritannien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Japan und Italien – reisten gemeinsam mit dem Flugzeug an und landeten auf dem Erbil International Airport. Weiterhin kamen zu dem Meeting der Direktor der Weltbank für den Irak und der Sonderbeauftragte für den Irak, Jan Kubis, gleichzeitig Chef der United Nations Assistance Mission for Iraq (U.N.A.M.I.) sowie Peter Hawkins, Vertreter von U.N.I.C.E.F. im Irak.

Die Gespräche fanden mit dem Präsidenten der nordirakischen Kurdenregion, Masud Barzani, dessen Neffen Nechervan Barzani, der das Amt des Ministerpräsidenten inne hat und weiteren kurdischen Vertretern statt.

Laut offizieller Seite wurden der G7-Delegation wirtschaftliche Daten der Region zur Prüfung übergeben. Die angereisten Diplomaten versprachen, nach deren Analyse Druck auf die Zentralregierung in Bagdad zur Gewährung von Krediten auszuüben. Desweiteren hiess es, der Region bei der Durchführung von Reformen zu helfen und ihre finanziellen und sozialen Krisen zu lösen. Themen zu Sicherheitsfragen wie der Kampf gegen den Islamischen Staat wurden debattiert sowie die Notwendigkeit einer einheitlichen politischen Führung der Kurdischen Regionalregierung.

Letzteres bezieht sich auf den jahrelang erbittert geführten Kampf um die Vormachtsstellung zwischen den vor Reichtum strotzenden Clan der Barzanis (Kurdistan Democratic Party, K.D.P), der sich mit allen Mitteln an die Regierungsmacht klammert und der Grossfamilie von Jalal Talabani (Patriotic Union of Kurdistan, P.U.K.), dem ehemaligen Staatspräsidenten des Iraks von 2005 bis 2014. Dazu wird hier in Kürze ausführlicher eingegangen.

Weder auf der Website des Auswärtigen Amtes Deutschlands noch der deutschen Botschaft im Irak oder der Konsularischen Vertretung in Erbil finden sich Informationen zu dem Treffen.

Überlicherweise werden Missionen dieser Art von Pressevertretern oder mit -erklärungen begleitet, ein Gruppenfoto erstellt und an die internationalen Presseagenturen weitergeleitet – was am 7.März nicht erwünscht zu sein schien, denn diese blieben bisher aus.

Quellen:
http://rudaw.net/english/kurdistan/07032016
http://www.nrttv.com/EN/Details.aspx?Jimare=5735
http://www.uniraq.org/index.php?option=com_k2&view=item&id=5306:press-release&Itemid=605&lang=en
http://www.nrttv.com/EN/Details.aspx?Jimare=5729