Das Kapital, die Al Qaeda oder was machen eigentlich eine Billion Dollar auf den Kamaren?
Es war den deutschen Medienmonopolen keine Nachricht wert, als der New Yorker Staatsanwalt Robert Morgenthau im Februar dieses Jahres diverse Konten der Bank of America sperrte, laut der New York Post vom 3.4.06 mit den Worten: „Ich kann zwar Bin Laden nicht fangen, aber ich kann seine Finanzquellen trocken legen.“
Auch die Tatsache, daß bereits gegen eine andere Bank, die Israel Discount Bank of New York, von Morgenthau wegen genau dieses unglaublichen Vorgangs, nämlich des offensichtlichen Transfers von Milliarden Dollar Drogengewinnen aus Südamerika an Terrorgruppen in den Nahen Osten, ermittelt worden war und die entsprechenden Kanäle gegen Bußgelder in Höhe von $ 25 Millionen stillgelegt wurden, war in der deutschen Presse kein Thema.
Wie aber war das überhaupt möglich?
Die Weltöffentlickeit konzentriert sich, von den Medienmonopolen dezent gesteuert, seit dem 11.9. eigentlich nur noch auf eine Parole: „Just follow the Arab“.
Dabei spricht niemand mehr über die Finanzierung von Todesschwadronen, Terroristen, losgelösten Agentenschwärmen, Folterern, Söldner und allen Anderen, die gerade in den Kriegsgebieten Afghanistan und Irak verdeckt operieren können.
Die Bank of America, die zweitgrößte Bank der USA, hatte laut Staatsanwalt Morgenthau über einen Zeitraum von 2 Jahren ca. $ 3 Milliarden an Gewinnen aus Drogen- und Schwerstkriminalität im de facto staatenlosen und von Kartellen regierten „Tri-Border“ Gebiet Südamerikas an Gruppen wie Hamas, El Kaida und Hizbollah über ihre Zweigstellen und Konten geschleust.
John Moscow, der frühere Assistent von Robert Morgenthau sagte gegenüber dem Kongreßausschuß für internationale Beziehungen, Abteilung Aufsicht und Kontrolle, Ende März aus, daß es weltweit Hundertausende von zwielichtigen Banken gäbe, die, so Moscow wörtlich,“Kontoeinzahlungen von Leuten annehmen, welche sie nie getroffen haben sowie von Witzfirmen, ohne Substanz außer der Kontonummer, Gelder akzeptieren und sie in das weltweite Finanzsystem schleusen.
Das meiste Geld dabei sind Dollars, und das Meiste fließt über New York“, so Moscow gegenüber der New York Post.
Diese ungeheuerlichen „Lücken“ im US-Finanzsystem sind nicht neu. Bereits am 21.Juli 2004 hatte Staatsanwalt Robert Morgenthau vor dem Senatsausschuß für Finanzen wörtlich ausgesagt:
„Zum Beispiel hatten wir im Dezember 2003, allein auf den Kamaren-Inseln, ein Guthaben von einer Billion Dollar…
Diese Summe ist das Doppelte von dem, was gerade auf New Yorker Banken liegt und mehr als das Doppelte des (offiziellen) jährlichen Etats des Verteidigungsministeriums (Pentagon). Die Kamaren prahlen damit, daß 2003 Ende des Jahre 349 Banken bei Ihnen lizensiert waren, davon 43 der 50 größten Banken der Welt. Es überrascht nicht, daß ein Großteil des Geldes in Tochtergesellschaften und Firmenzweige in den USA angelegt sind.
Obwohl da manche Summen in den Kamaren und anderen Steueroasen für legitime Zwecke liegen, gibt es keinen Zweifel daß das meiste Geld dort liegt um sich jeder Steuer und jeder Kontrolle durch staatliche Stellen zu entziehen“,
so Staatsanwalt Morgenthau vor dem US-Senat. Und weiter:
„Es ist kein Zufall, daß die Kamaren in vielen der großen Finanzskandale aufgetaucht sind. Die Enron Corporation, z.B., nutzte 441 Konten der Kamaren um 2.9 Milliarden Dollar an Verlusten zu kaschieren. Parmalat Finanziaria nutzte Tochtergesellschaften auf den Kamaren um 4.9 Milliarden Dollar an Guthaben vorzutäuschen welches es nicht hatte.
Die Kamaren waren ebenfalls der Firmensitz von Long Term Capital, dem gigantischen Hedge Fond der 1998 kollabierte“.
Noch einmal zur Erinnerung: im Zuge der vom Schöder-Blair Papier inspirierten „Steuereform“ 2000, also der de facto Abschaffung der Unternehmenssteuern überhaupt (wie z.B. der Körperschaftssteuer), war diesen unkontrollierten, weltweit operierenden Hedge Fonds praktisch die völlige Handlungsfreiheit zur Zerschlagung und Ausbeutung gewinnbringender Unternehmen in der Republik gestattet worden.
Zurück zu den Ermittlungen des New Yorker Staatsanwalts Robert Morgenthau:
der war der Bank of America und der Israel Discount Bank of New York durch Spuren auf die Schliche gekommen, die von der Leadenhall Bank & Trust auf den Bahamas über die Beacon Hill Service Corporation führten, welche, ohne Lizenz und mit nur einem Dutzend Angestellten aus dem 7.Stock eines Manhattaner Büros, innerhalb von 6 Jahren 6.5 Milliarden Dollar aus dem Drogengebiet Südamerikas über 40 Konten einer der größten Banken New Yorks schleuste.
Welches diese Bank war, benannte Morgenthau damals im Juni 2004 vor dem Senat nicht.
Auch konnten die Auftraggeber und die genauen Empfänger der Zahlungen nicht ermittelt werden, da es keine Unterlagen gab.
Die Bank of America jedenfalls steht, so US-Medienberichte, kurz vor einem Vergleich mit dem um Diskretion bemühten US-Justizministerium. Die Rede ist von 25 Millionen Dollar.
Ein kleiner Preis dafür, was die Empfänger mit 3 Milliarden Dollar anrichten können.
Demnächst:
Erdbeben in Babel Kapitel III
Quellen zu Kapitel II:
http://www.nypost.com/news/regionalnews/61931.htm
http://manhattanda.org/whatsnew/press/2004-07-21.pdf
http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=10000086&sid=aCPPI_c.giXE