Los Alamos: Atomgeheimnisse gestohlen

CIA-Experte für „Atom-Terrorismus“: Diebstahl eine „sehr ernste Gefahr“ für USA und Großbrittanien

Los Alamos: Im Caravan eines Drogendealers, der offensichtlich den dortigen Behörden bekannt war und auf dem Hochsicherheitsstützpunkt Drogen verkaufte, wurden laut Agenten bei einer Razzia in der Nähe des Atomlabors ganze Computer-Laufwerke voll mit hochgeheimen Daten unter einer Matratze gefunden, welche einer Technikerin aus Los Alamos zugeordnet werden konnten. (1)Der Drogendealer sowie die laut Polizeiberichten hochrangige Angestellte aus Los Alamos wurden verhaftet. Es werde geprüft, ob beide mit „Terroristen“ oder „ausländischen Geheimdiensten“ in Verbindung stünden, hieß es.
Auch wie die Technikerin die Laufwerke durch die Hochsicherheitsschleusen bekam, wolle man in Erfahrung bringen.
Ob die Materialien bereits weitergegeben wurden, ist ebenfalls unklar, laut Sicherheitsbehörden gelten aber u.a. Details über Uboot-gestützte britische Atomraketen sowie andere Massenvernichtungswaffen als „gestohlen“. .
Britische Geheimdienst-Quellen hätten laut Medien dazu gesagt, die Unterlagen seien für Gruppen wie „al Qaida“ praktisch unbezahlbar. (2)
Im Zuge eines alten Militärpaktes aus dem kalten Krieg wurden Militärunterlagen der Briten auch auf Los Alamos gelagert.
Der Experte für Atomwaffen der Bradford Universität, Paul Rogers:“Die Beziehungen zwischen den USA und den Briten war immer ziemlich eng. In den Tagen der Atomtests wurden unsere Versuche in den Vereinigten Staaten unternommen. Es ist mehr als wahrscheinlich, daß diese Informationen auf Los Alamos aufbewahrt wurden.“

Das FBI leitete eine Untersuchung ein, CIA und der britische MI6 seien involviert, so wird berichtet.

Verschwunden sind aber offensichtlich auch Laufwerke, in jedem Laptop transportierbar, mit hochsensiblem Material der US-Spezialeinheit „America`s Nuclear Emergency Search Team“ sowie Angaben zu Positionen britischer Atomsprenköpfe.
Laut der Internationalen Atomenergiebehörde in Wien ist für jemanden, der in den Besitz dieser Laufwerke gelangt, möglich, Atomsprengköpfe zu entschärfen und zu demontieren, so daß diese transportfähig sind.
Ebenso könne man diese anschließend wieder zusammensetzen und aktivieren..

Bereits in der Nacht zu Samstag erklärte der Direktor von Los Alamos, Michael Anastasio:
„Unglücklicherweise sind meine Möglichkeiten über Details der Angelegenheit zu sprechen wegen der besonderen Situation begrenzt. Was ich sagen kann, ist, daß dies eine ernste Angelegenheit ist und wir Schritte unternehmen werden uns darum zu kümmern.“

Dazu David Dastych, CIA-Spezialist für „Nuklear-Terrorismus“:
„Der Diebstahl ist eine sehr ernste Gefahr für die Sicherheit sowohl für die USA als auch Großbrittanien.
Seit langer Zeit wissen wir, daß Los Alamos ein Hauptziel von Osama Bin Laden oder dem chinesischen Geheimdienst ist. Der Verlust des Materials könnte eine Katastrophe für die Geheimdienste bedeuten“ („the loss of the material could well be a major intelligence disaster“).

Die Meldung über diese Vorkommnisse stehen in merkwürdigem Widerspruch zu Meldungen, die bereits am 24.Oktober vereinzelt in Deutschland zu lesen waren. (3)(4)
Dort wurde vermeldet, Atomunterlagen seinen bei einer Drogenrazzia im Haus einer Wissenschaftlerin gefunden worden. Das FBI sei erst durch Drogenfahnder alarmiert worden, die in dem Haus eine Person festgenommen hätten.
In diesen Meldungen wurde Danielle Brian, die Leiterin der unabhängigen Organisation Project on Government Oversight, mit den den Äußerungen zitiert, es habe in den letzten Jahren schon mehrfach Sicherheitspannen in Los Alamos gegeben. Auch die neue Leitung habe nicht viel dagegen unternommen. Die Vorstellung, daß während einer Drogenfahndung Geheimdokumente in einem Privathaus gefunden worden seien, könne nicht anders als verstörend bezeichnet werden.
Der festgenommene mutmaßliche Drogenhändler Justin Stone, 20, der laut Presseberichten vom Sonntag in seinem Caravan festgenommen wurde, dementierte, daß er für „Terroristen“ arbeiten würde:
„Ich war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort“.

Fest steht nur eins: irgendjemand läuft gerade irgendwo herum und kann Atomsprengköpfe transportieren, aktivieren und benutzen.
Und das im „war on terror“, und ohne, daß bei einem derartig haarsträubendem Fall auch nur ein Wort in der deutschen Presse zu lesen wäre.
Wir erinnern uns: was hielt der deutsche Innenminister Wolfgang Schäuble noch mal für unvermeidlich?
Aber nicht nur in unserer Regierung sitzen Propheten.

Am 12.Oktober warnten BND-Kreise vor atomaren Anschlägen in Der Republik. (5)

Quellen:
(1)
http://express.lineone.net/news_detail.html?sku=630
(2)
http://www.zeenews.com/articles.asp?aid=332292&sid=WOR&ssid=
(3)
http://www.netzeitung.de/ausland/448587.html
(4)
http://www.20min.ch/news/ausland/story/15555364
(5)
http://www.n24.de/politik/article.php?articleId=75666

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