Ehud Olmert`n stuff nähert sich dem Stadium eines skurillistischen Puppentheaters
Ramallah: Der „Inlandsgeheimdienst“ Shin Bet und die israelische Armee haben israelischen Medienberichten zufolge ohne Wissen des Verteidigungministers Peretz, der demnächst sowieso gefeuert werden soll, bei einer Kommandooperationen 4 Zivilisten umgebracht,den angeblich so dringend gesuchten Fatah-Funktionär nicht geschnappt und eine 5 Millionen $ teure Spur der Verwüstung durch die West-Bank gezogen(1,2).
Zuerst kam es zu einer wilden Ballerei durch verkleidete israelische Militäragenten in einem palästinensischem Regierungsgebäude, bei der dann auch noch die israelische Armee und Grenzpolizei zur Unterstützung anrücken mußte, um das festsitzende Kommando mit Baggern und Bulldozern zu befreien. Der angeblich wegen Terroranschlägen gesuchte Fatah-Funktionär und mutmaßliche Angehörige der Al-Aksa-Brigaden, Rabia Hamad, konnte entkommen (1).
Nach anderen Berichten wurde aber ein gewisser Raviyeh Hamed gesucht und verwundet, allgemein bleibt der Eindruck, man wollte da einfach mal hin um zu gucken, und dann passierte halt was (2).
Dutzende von jugendlichen Palästinensern, die vor dem Gebäude die israelischen Militärs mit Steinen attackierten, wurden offenbar unter Feuer genommen.
Eine reine Routineaktion, so das israelische Zentralkommando unter Maj. Gen. Yair Naveh. Kein Grund sich aufzuregen oder gar den Chef, den Verteidigungsminister Peretz zu informieren.
Oder sogar dessen Chef, den Ober-Ehud von Israel.
Saß der doch just zu diesem Zeitpunkt mit dem Hosni, dem Mubarak von Ägypten, in einer Pressekonferenz, wo es natürlich auch um einen gewissen „Friedensprozeß“ ging.
Hosni empörte sich, Ehud entschuldigte sich. Warum eigentlich, schließlich konnte er doch nichts dafür, er ist doch bloß Premierminister.
„Olmert ist schwach – genau wie wir“, so titelte eine rechte israelische Regierung, mit dem verkniffenen Ehud neben dem leeren Sharon-Sessel im Bild(3). Man wünscht sich, scheint´s, irgendwie die guten, alten Zeiten zurück.
„Die Polizei ist so korrupt, die sollte man am besten einsperren“, so jüngst ein nicht namentlich genannter Gemüsehändler in Jerusalem. „Die da oben ziehen doch nur das Geld aus unseren Taschen, um in Saus und Braus zu leben“, so sein Nachbar am Früchtestand über die „große Koalition“ an der Regierung…(4)
Man möchte applaudieren. Es kommt einem bekannt vor.
Die Korruption in Israel ist die gleiche wie überall. Es wird gelogen und betrogen, bestochen was das Zeug hält und Schuld hat immer irgendwer, nur mit der Regierung hat das irgendwie alles nichts zu tun, sagt die Regierung.
Obwohl – jetzt, wo Peretz gefeuert werden soll (5), liefert sich sein Büro eine öffentliche Schlammschlacht mit dem des Ehud-Premiers.
Das Olmert-Team soll korrupt sein, sagt Peretz (6).
Ach was..
„Ein Fisch stinkt vom Kopf her…Sodom und Gomorra…Korruption und Bestechung in der Spitze der Steuerbehörde ist für den Bestand Israels gefährlicher als die Raketenangriffe der Hisbollah“, das sind Kommentare, wie man sie in Israel (welches ohne Verfassung meint auskommen zu müssen) noch nie über eine Regierungs-Exekutive gehört hat.
Und nicht nur die Regierung bekommt´s schmutzig, auch am Generalstab des Militärs unter Dan Halutz ist kein Haar, was von der Öffentlichkeit noch nicht ausgerissen worden wäre.
Bezeichnend, daß sich der Inlandsgeheimdienst Shin Bet auch um diesen bei seiner Razzia-Intrige nicht weiter scherte.
Denn bei dieser Kommandoaktion in Ramallah (und einer weiteren in Betlehem zu selben Zeit) ging es um nichts anderes, als die Gespräche mit dem Ober-Hosni von Ägypten zu torpedieren, der es tatsächlich gewagt hatte, dem Ehud Gespräche mit dem Ober-Assad von Syrien zu empfehlen (7).
Man muß wissen: der ganze Nahe Osten ist voll von irgendwelchen Ober-Ober-Ober-Fuzzies, die ihre Völkereien immer mal wieder gerne durch Krieg dezimieren, quasi als Mandatsverlängerung für ihre eigenen Schurkereien.
Fast wie im Westen.
Was bleibt: dieses Gottesgeschenk von Schmierenkomödie weiter amüsant zu betrachten und sich am Debakel eines nicht geführten Krieges zu laben. Denn mit dieser israelischen Regierung bekommt der „Spiegel“ nie seinen seit Jahr und Tag herbeigebettelten Angriff gegen den Iran.
Quellen:
(1)
http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3348569,00.html
(2)
http://haaretz.com/hasen/spages/809619.html
(3)
http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3348399,00.html
(4)
http://www.hagalil.com/01/de/Israel.php?itemid=318
(5)
http://haaretz.com/hasen/spages/809664.html
(6)
http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3348585,00.html
(7)
http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3348523,00.html