USA, Irak: die neue alte „Bosnien-Option“-Teilung, Lager, ethnische Säuberungen
Washington: der Think Tank („Denkpanzer“) des Saban-Zentrums für „Middle East Policy“ im Brookings Institut hat nach der „Bosnien-Option“ (1) einen weiteren Plan B für den Irak vorgestellt – auch er plant mit „Auffang-Becken“, also Lagern für die vertriebene Bevölkerung, mit kontrollierter ethnischer Säuberung und mit dem Verbleiben der US-Truppen für die Sicherung der Ölfelder, bei gleichzeitigem Rückzug aus den Städten (2,3).Die Autoren Kenneth Pollack, ein ehemaliger Mitarbeiter der Clinton-Regierung, und Daniel Byman, „Terrorismus-Experte“, gehen von Flüchtlingsströmen der irakischen Bevölkerung raus aus dem Kriegsgebiet aus, diese müßten entlang der Grenze zu den Nachbarländern aufgehalten und konzentriert werden. Die „Sicherheit“ der Flüchtlinge müßte natürlich gewährleistet sein, da sich „Terroristen“ und „Seperatisten“ unter sie mischen könnten.
Allgemein geht das Papier davon aus, daß die Besatzungstruppen nichts an dem „Alptraum“ ändern könnten, abziehen dürften sie aber auch nicht, da sonst noch alles schlimmer käme.
Eine Intervention der Nachbarn, namentlich Türkei und Saudi-Arabien und Jordanien wird ernsthaft diskutiert, zum Wohle aller Beteiligten natürlich, da es in Saudi-Arabien, Jordanien und der Türkei bereits ethnische Konflikte gebe und die ganze Region in einem „Chaos“ von „sektierischer Gewalt“ untergehen könnte.
Das Wort Krieg („war“) taucht in dem ganzen Memorandum genau 899 Mal auf – aber nicht ein einziges Mal im Zusammenhang mit den USA oder der Invasion des Irak durch die „westliche“ Kriegskoalition.
Nur im Zusammenhang eines „Bürgerkriegs“ den der Irak gegen sich selbst führen würde, da fällt dieses Wort noch, oder im Zusammenhang mit vergangenen Kriegen in anderen Ländern.
Eine Aufteilung des Irak, mutmaßliches Ziel der Bushregierung seit dem Zeitpunkt der Invasion, erklären die Autoren dieses Memos als praktisch unvermeidbar.
Und mehr noch: das Saban-Memo von Pollack und Byman spielt auch ein Szenario durch, welches angeblich schon 2004 durchgeführt worden sei und den Fall des jetzt eingetretenen totalen („all-out“) Bürgerkrieges simuliert haben soll.
In ihm mündet die Situation in einen Stellvertreterkrieg Iran´s und der USA auf irakischem Boden, mit Vorteilen bei Iran.
Die Logik der Studie ist klar:
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„Die besondere Lehre die man ziehen muß, ist, daß der Ausbruch eines totalen Bürgerkrieges im Irak eine der wichtigsten beiderseitigen Interessen Iran´s und der Vereinigten Staaten eliminiert. Er macht damit Iran effektiv zu einem eindeutigem Gegner der Vereinigten Staaten. Sorgen über den Irak dienen nicht länger als Warnung vor militärischen Aktionen gegen den Iran und die Wahrnehmungen der regionalen Allierten über ein sunnitisch-schiitisches Schisma scheinen die US unweigerlich in ein klares Bündnis mit Saudi-Arabien, Jordanien, Kuwait und Türkei (ihren traditionellen Verbündeten) gegen den Iran zu treiben.“
(„U.S. regional allies` perceptions of a Sunni-Shi`i schism
invariably seem to propel the United States into clear
alignment with Saudi Arabia, Jordan, Kuwait, and Turkey
(its more traditional allies) against Iran.“)
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Das ist nichts anderes als das Alibi, das Massaker im Irak auch noch als Grund für den Krieg gegen den Iran zu benutzen und die Nachbarländer des Irak als Alliierte mit reinzuziehen.
Die Vermutung liegt nahe, daß dies als Plan B der Invasion durch die „westliche“ Kriegskoalition eingeplant war – von Anfang an.
Man weiß jetzt, daß zum Zeitpunkt der Invasion im Frühjahr 2003 der Außenminister des Irak ein US-Spion war.
Man weiß auch, daß die US-Führung mit dem Einsatz von Atombomben während der Invasion plante, daß ist durch unanfechtbare Dokumente belegt(4).
Eine ausführliche britische Fernsehdokumentation belegt außerdem die Schaffung, Aurüstung und Steuerung der irakischen Todesschwadronen durch die US-Besatzer, sowie der durch sie befeuerten ethnischen Säuberungen (5).
„Terroranschläge“, „Selbstmordattentate“ und gezielte Hinrichtungen sind von Anfang an Teil von ganz normalen militärischen Operationen im Zuge eines Krieges durch die Besatzungsmacht gewesen, nur eben mit den Komponenten einer Mediensteuerung durch das Konzept der „psychologischen Kriegsführung“ (6).
Methode: man ballert in eine Menschenmenge mit Granaten und sagt nachher, es sei einer von Tausenden todessüchtigen Moslems gewesen, die seien halt so.
Oder man bindet irgendwelche Toten hinter´s Steuer oder man bezahlt irgendwelche Tagelöhner mit ein paar Groschen, daß sie nichtsahnend mit dem Kofferraum voll Sprengstoff irgendwo parken, oder, oder, oder…
Kriminaltechnisch bewiesen worden ist bisher noch kein einziges „Selbstmordattentat“ im Irak oder in Afghanistan, alles basiert samt und sonders auf Angaben der US-Militärs oder ihre bezahlten Statthalter, für die alles auf dem Spiel steht.
Ganz im Gegenteil findet man bei jedem dieser Attentate Widersprüche, Lügen und zurückgezogene Anfangsmeldungen.
Im Zentrum dieses Lügenturms von Babel – die Hui-Buh-Geschichte der „Al-Qeada/El Kaida/al-qaida, was-weiß-ich“ und der feste Glaube, ein Papierdokument wie der Paß von Mohammed Atta übersteht den Einschlag eines Verkehrsflugzeuges in einen Wolkenkratzer und dessen Zusammensturz unbeschadet, um dann nachher im Staub gefunden zu werden, denn das ist bis auf den heutigen Tag die offizielle Version des 11.Septembers, genau wie ein Flugzeugabsturz ohne Flugzeug ins Pentagon, nicht aufsteigende Abfangjäger und ein durch Zufall leergefegter Luftraum über New York (7).
Warum wird jede Kriegspropaganda der Militärs des „Westens“ einfach geglaubt?
Nun, die Konsequenz aus diesen Fakten wäre für die, in Jahrzehnten der Dekadenz und Verblödung kriegsgerecht gezüchtete Bevölkerung des „Westens“ katastrophal:
sie wären auf einmal nur noch die Reichen, und nicht mehr die Guten.
Tja. Sie haben mein Mitgefühl.
Quellen:
(1) 08.12.2006 US / Israel: Geheimtreffen wegen „Bosnien-Option“ für Irak?
http://radio-utopie.de/archiv.php?themenID=199&JAHR_AKTUELL=2006&MON_AKTUELL=12
(2) http://www.brookings.org/comm/events/20070129.htm
(3) http://media.brookings.edu/MediaArchive/fp/jan2007iraq_civilwar.pdf
(4) 16.01.2007 Der fiktive Krieg
http://radio-utopie.de/archiv.php?themenID=228&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=1
(5) 05.12.2006 The Death Squads
http://radio-utopie.de/archiv.php?themenID=196&JAHR_AKTUELL=2006&MON_AKTUELL=12
(6) 14.11.2006 PSYOP – der geheime Krieg
http://radio-utopie.de/archiv.php?themenID=168&JAHR_AKTUELL=2006&MON_AKTUELL=11
(7) http://loosechange911.com/
Links ergänzt am 8. September 2019