Jerusalem, Beirut: der vom Westen gestützte Ministerpräsident des Libanon, Fuad Siniora, protestierte am Donnerstag gegen die Verletzung libanesischen Territoriums und gegen das, wie er sagte, von Israel begonnenem Feuergefecht zwischen israelischem und libanesischem Militär in der Nacht zu Donnerstag.Israelische Bulldozer waren, nach angeblichen Funden von Hisbollah-Bunkern auf israelischem Territorium, an der Grenze aufgefahren, mindestens einer von ihnen, so heißt es auf libanesischer Seite, überschritt die Grenze zum Libanon, was das Feuergefecht verursachte.
Dem widersprach Liam McDowell, der Sprecher der internationalen Streitmacht UNIFIL. Die sogenannte „Blaue Linie“, die von der UN anerkannte Grenze zwischen Libanon und Israel, sei durch die Israelis nicht überschritten worden. Auch sei das Feuergefecht von der libanesischen Armee begonnen worden.
Offensichtlich gab es auf libanesischer Seite auch Befürchtungen vor dem Beginn einer neuen israelischen Invasion des Libanon. Israelische Kampfjets waren Donnerstag Nacht mindestens zweimal über die Region geflogen. Ein Panzer hatte zweimal auf die libanesische Armee nahe der Ortschaft Avivim geschossen, angeblich nur zurück.
Auch der immer noch amtierende Verteidigungsminister Peretz sah sich zu einem seiner üblichen Statements genötigt. Unklar ist, ob er vielleicht diesmal von seinen Militärs informiert wurde.
Der israelische Kommandeur der Nordfront, Alon Friedman, machte jedoch deutlich, daß die Armee für einen neuen Krieg mit Libanon gewappnet sei:
„Wir zu mehr fähig als nur zu einer zielgerichteten Antwort“, so Friedman.(3)
Interessanterweise verhängte die israelische Armee solange eine Nachrichtensperre (also Berichterstattungsverbot, auch Zensur genannt) über die gesamte Region, bis der libanesische Sender Al-Manar über den Zwischenfall berichtete und vermeldete, ein israelischer Kommandotrupp habe versucht, bei der Stadt Maroun al-Ras auf libanesisches Territorium zu gelangen.
Daraufhin habe die libanesische Armee dort Truppen in Alarmbereitschaft versetzt(1).
Der französische Generalstab in Paris teilte unterdessen mit, es sollten 200 französische und italienische Blauhelm-Soldaten, Panzer sowie Artilleriegeschütze der UNIFIL an die Grenze verlegt werden.(4)
Quellen:
(1)
http://haaretz.com/hasen/spages/823212.html
(2)
http://radio-utopie.de/archiv.php?themenID=205&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=1
(3)
http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3362450,00.html
(4)
http://www.azonline.ch/pages/index.cfm?dom=2&id=101485015&rub=100004699&arub=100004868&nrub=0&sda=1