Indien: nun, da just nicht nur die EU-Außenkommissarin Ferrero-Waldner in Neu Dehli weilt (27), sondern sich auch der pakistanische Außenminister Khursheed Kasuri für morgen angekündigt hat, ereignen sich, genau am Bahnhofseingang von Diwana (Deewana) nahe der Stadt Panipat, laut Medienberichten folgende, merkwürdige Ereignisse…
In einem Zug, gestern um 22.40 Uhr Ortszeit vom Bahnhof Alt-Dehli („Old Delhi railway station“) gestartet, bricht irgendwo in den letzten beiden Wagons gegen 23.55 Feuer aus. Nach Presseangaben kommen über 60 Menschen um´s Leben.
Es gibt widersprüchliche Zeugenaussagen über die Ursachen des Feuers. Es fällt die Aussage, es hätte erst eine Explosion und dann ein Feuer gegeben. Mehrere Zeugen aber haben keine Explosion bemerkt und berichten stattdessen von einem Brand, der sich schnell ausbreitet (2).
„Anfangs verstanden ich und andere Passagiere überhaupt nicht, was geschehen war“, so eine Zeugin namens „Zubaida“ laut einer indischen Nachrichtenagentur, die sich im drittletzten Wagen befunden haben soll.
„Als ich und andere Passagiere (dann) nach draußen blickten, sahen wir die Wagen hinter uns in Flammen stehen“.
Von einer Explosion erwähnt sie nichts (3).
Auch macht sie diese Aussage nicht etwa in Diwana, wo der Zug zufällig genau im Bahnhofsbereich zum Stehen kommt, nachdem angeblich in Panik geratene Passagiere in den vorderen Abteilungen die Notbremse ziehen – sie gibt ihre Aussage angeblich diversen Zeitungen zu Protokoll, nachdem der Zug WEITERGEFAHREN ist, und zwar ins weit entfernte Ambala, wo der Zug einen „Sonderaufenthalt“ (3) oder auch „Nothalt“ (4) eingelegt habe. Witzigerweise wird in demselben Artikel dann beschrieben, wie für manche Verletzte in Diwana, dem Bahnhof, wo ja die Notbremse wegen des Brandes im Zug gezogen wurde, die erste Hilfe für Verletzte ausgerechnet aus Ambala herbeieilt, der Ort, in dem Zeugin „Zubaida“ später ihre Aussage macht.
Wie passt das zusammen?
Die offizielle Version geht so: es bricht das Feuer in den letzten Wagons aus, nach Explosionen die zwar die Passagiere in den vorderen Wagons nicht hören, aber dafür wahlweise Schrankenwärter irgendwo nahe von Diwana (5) und/oder Bahnhofspersonal in Diwana(6).
Ein gewisser General Manager „V. N. Mathur“, irgendwie flux aus Dehli herbeigeeilt, teilt mit, man habe 2 nicht explodierte „improvisierte Sprengkörper“ („IEDs“) in 2 Koffern gefunden, einen im Zug und einen auf den Bahngleisen. Das und die Aussage des Schrankenwärters hätten zu der Schlußfolgerung geführt, daß es sich hierbei um „Sabotage“ handele.
Nachdem die 2 letzten, völlig ausgebrannten Wagen abgehängt werden, fährt der ganze Zug einfach weiter, obwohl laut einem gewissen Superintendent „Mohinder Singh Sheoran“ zu diesem Zeitpunkt forensische Sprengstoffexperten der indischen Polizei zwar angefordert, aber noch nicht vor Ort sind (5).
Wie dann die Anzahl der angeblich gefunden Sprengsätze in ungeahnte Höhen schnellen konnte (in der deutschen Presse ist mittlerweile von über einem Dutzend die Rede, 9) wird nicht erklärt.
Später aber erzählen die indischen Polizeibehörden dann über ihre Sprecher, man habe noch einen Koffer, diesmal mit 2 Sprengsätzen darin, in einem anderen, nicht ausgebrannten Teil des Zuges gefunden (7). Wo denn? Und wann denn? Später im weit entfernten Ambala, wo die Zeugin „Zubaida“ später ihre Aussage macht? Dann müßte der Zug ohne Kontrolle der restlichen Wagons nach einem Massaker mit über 60 Toten einfach losgebraust sein.
Wenig glaubwürdig, sowas.
Apropos: die „Associated Press“, die Zeugen Jehovas der Presselandschaft, vermelden doch tatsächlich, daß Anwohner mit Wassereimern den Brand der Wagons löschen, noch bevor die Rettungsmannschaften eintreffen (8), womit diese sich, ganz im Gegensatz zu Mr. General Manager „V. N. Mathur“ aus Dehli noch stundenlang Zeit lassen (2), um dann aber „2 Stunden später das Feuer unter Kontrolle“ zu haben (7), obwohl das ja schon vor ihrem Eintreffen gelöscht wurde, obwohl 2 Wagons ja völlig ausbrannten.
Da weiß man doch, woran man ist, was?
Wie nach dem üblichen weltweitem Zitatenkarussell zu erwarten, steckt dann im NATO-Blatt „Spiegel“ natürlich wieder der übliche „-istische -Ismus“ dahinter, Marke „Moslem, Moslem unter alles“. Gleich ein Dutzend Sprengsätze gefunden, Kofferbomben ohne Ende, den BKA-Chef Ziercke wird´s freuen, hatte der doch erst kürlich die mangelnde Terrorangst der Deutschen beklagt und fast wehmütig die übliche „wenn-dann“-Formel aufgemacht, ja wenn denn mal die Kofferbomben in Deutschland hochgegangen wären, ja, dann hätte er jetzt seine dolle elektromagnetische Tempest-Bildschirmüberwachung, ähhhh, „Onlinedurchsuchung“, gegen „Einzeltäter, autonome Gruppen“ und (natürlich) die „Al Qaeda“ (al-qaida/Al Kaida/El Kaida/etc).
Könnten ja alle sein. Nur er nicht.
Übrigens: die beiden Sheriffs der „Railway Protection Force“ (RPF), welche zur Tatzeit in den beiden hinteren Wagons Wache schoben, sind irgendwie verschwunden (5). Sicher hätten sie nichts machen können.
Und ganz sicher konnten sie sich nicht retten, wo sie doch wach waren und alle anderen schliefen.
Denn sonst hätten sie sich sicher bei ihren Kollegen in Dehli beschwert, wo der ganze Krempel ja an Bord des Nonstop fahrenden Nachtzuges gelangt sein muß (11), gell?
Ganz simpel machte es der „Guardian“. Da hieß es, ein „Mr.Sing“ habe erklärt, da stecke die „United Liberation Front of Assam (ULFA)“ dahinter. Wer denn nun um Himmels Willen wieder dieser Mr.Sing ist – man weiß es nicht.
Die ganze Nummer mit Pakistan und dem „Friedenszug“ ist übrigens auch Käse.
Der Zug, in Dehli gestartet, fährt erstmal ins weit entfernte Attari, dort steigen die Leute dann um, und dann ist es der „Friedenszug/Freundschaftszug“. (5)
Das Wörtchen „Pakistan“ kam ebenfalls ins Spiel, nachdem ein irgendwie ebenfalls verschwundener Zeuge namens „Shamshuddin“ angeblich erklärt hatte, daß Spengkörper im Zug angebracht worden seien (5). Wie er darauf kam, wo er hin ist und wie das zu den Zeugenaussagen und Geschehnissen passen soll, wen kümmelt´s..
Ganz besonders rührselige (und in jeder Wohlstandskantine mit wohligen Schauern gut zu lesende) Schauergeschichten wie der eines gewissen Zeugen namens „Tara Chand“ (die Reuters ausbuddelte), sind ebenfalls mit gebührender Skepsis zu beäugen.
Eigentlich aus Pakistan, extra ein Visum für Indien beantragt, gleich 3 Söhne und 2 Töchter mitgenommen, und dann alle in der Flammenhölle verloren, das ist hart.
Aber dann noch den Tathergang beschreiben, spekulieren, daß es wegen der Rauchentwicklung so viele Tote gab und selbst irgendwie davonkommen – hmmm..(13)
Wo ist denn der arme Kerl interviewt worden? Und von wem? Wie schnell können denn Reuters-Reporter so überall hinflitzen, und warten dann völlig verzweifelte Opfer am Ort der Familientragödie darauf, bis sie Interviews geben können?
Oder lag der Sinn des Opfer-Zitatenkarussells in der Reise nach whatever vielleicht eher in der bezeugten „lauten Explosion“, die der arme Kerl gehört haben will?
Denn ohne solche lauthalsigen Quellen für eine „Explosion“ wäre die ganze schöne „Kofferbomben“-Story aus Indien für die Katz.
(Zum Thema empfehlen wir unseren Artikel „die Fantomquellen der `Associated Press`“, 14)
Auch der Anschlag in Bombay (Mumbai) vom 11.7. letzten Jahres kam sofort ins Spiel (wir berichteten, auch zur „Railway Protection Force“,15).
Es konnte nie so ganz geklärt werden, warum in den 11 Minuten zwischen den damaligen Explosionen nichts geschah, um die Insassen der Züge zu warnen, warum das gesamte Handy-Netz der Stadt ausfiel, oder warum sofort nach den Anschlägen eine Person festgenommen wurde, von der später nie wieder die Rede war.
Zuerst hieß es, na klar, war die „Al Qaeda/al-qaida/Al Kaida/El Kaida/usw“.
Später dann, nee, war der pakistanische ISI. Diese Spekulation tauchte heut auch wieder auf. Wie das zum Besuch des pakistanischen Außenministers passen soll, ist nicht zu verstehen.
Wer den Besuch des Außenministers sabotieren wollte, hat ihm jetzt jedenfalls ungezügelte Aufmerksamkeit gesichert. Es hat eher etwas von einem Scheinduell, wenn, ähnlich wie zwischen dem Karzai-Regime und Musharraf in Pakistan, ständig einander Vorwürfe gemacht werden, man dann aber doch völlig ohne Konsequenzen bestens kooperiert.
Dann sind da noch die merkwürdigen Vorfälle in Paris und St.Petersburg.
In Paris erkrankt ausgerechnet ein Mitarbeiter der Botschaft Kanadas (der obersten um-deutsche-Soldaten-Bettler der NATO in Afghanistan) an irgendeinem Briefumschlag, aber dann doch wieder nicht (16), und in St.Petersburg knallt irgendwas bei McDonnalds, daß die Decke runterkommt, aber es waren bloß „Rowdies“ (17).
Was soll das? Was geht hier vor?
Es könnte eine Art Angst-Offensive, ein Spuk sein, der von wirklich wichtigen Dingen ablenkt, genau wie das tägliche Massaker im Irakkrieg, was allein gestern wieder 60 Menschenleben durch „asymmetrische“, „terroristische“ (oder ganz einfach:) militärische Aktionen kostete(18).
Denn um die ganz normalen Opfer dieses ganz normalen Krieges schert sich niemand mehr, nur wenn Menschen verdeckt umgebracht werden.
Auch das direkt nach den Anschlägen in Bombay (Mumbai) vom 11.7.2006 der Einmarsch in den Libanon durch Israel erfolgte, paßt zu diesem „Windschattenmodell“.
„Da passiert´s, nein, da passiert´s, nee, hier, und da auch noch, na das mußte ja so kommen..“
Seltsamerweise wird genau heute, wieder dankbar von den deutschen Medien kolpotiert, vom immer schick bemalten „al Sawahiri“ ein ganzes Terrornetzwerk der „“Al Qaeda/al-qaida/Al Kaida/El Kaida/usw“ promoted, in Pakistan, Afghanistan, Europa, ach überall (19).
In Palästina saß heute die Lügnerin Condoleeza Rice (die 2003 ein schriftliches Angebot des Iran zur Anerkennung Israels und dem Stop der Waffenlieferungen an Hamas und Dschihad/Djihad auf den Tisch bekam, an welches sie sich jetzt aber nicht erinnern will, 21) sinnlos mit Mahmud Abbas und Ehud Olmert zusammen, beide auf die Funktion von Händeschüttlern reduziert (22).
Im Iran trifft sich der syrische Präsident Assad mit dem geistlichen Oberhaupt Khamenei, der 2003 den USA eben jenes Angebot unterbreitet hatte und als Gegenspieler von Präsident Ahmadinedschad und seinem Kriegskurs gilt (24).
Gleichzeitig veröffentlichen die iranischen Para-Militärs der „Revolutionsgarden“ (die Ahmadinedschad nahestehen) eine so dümmliche Fälschung von angeblichen Beweisen für eine Verstrickung der US-Regierung in das kürzlich erfolgte „Attentat“ in Zahedan (25), daß es sogar einem US-Blogger auffällt und damit der Bush-Regierung neue Munition in die Hände spielt. (26)
Gleichzeitig ist der „hier-bin-ich!!“-Flüchtling Muktada El-Sadr der Große irgendwie sauer, daß ihm niemand glaubt, daß er im Iran ist.
Wo der doch angegriffen sein will.
Nun schickt er auch noch an die US-Militärs, Verzeihung, an die irakische Regierung ein Fax mit Namenslisten von Leuten, die er nicht mehr leiden kann, weil sie irgendwie wohl verraten haben, daß er da gar nicht ist, im Iran, wo der doch angegriffen sein will (20).
Und am selben Tag warnt Joschka Fischer in doch recht eindeutigen Worten die Bushregierung der USA vor einem Angriff auf den Iran (23).
Wenn mich jemand fragt – ich tippe auf eine größere militärische Aktion innerhalb der nächsten 48 Stunden.
Quellen:
(1)
http://www.rediff.com/news/2007/feb/19blast.htm
(2)
http://www.allindianews.in/showpage.php?url=http://www.rediff.com/rss/redirect.php?url=http://www.rediff.com/news/2007/feb/19samblast7.htm
(3)
http://www.hindu.com/thehindu/holnus/000200702191001.htm
(4)
http://www.allindianews.in/showpage.php?url=http://www.rediff.com/rss/redirect.php?url=http://www.rediff.com/news/2007/feb/19samblast1.htm
(5)
http://www.rediff.com/news/2007/feb/19blast.htm
(6)
http://www.allindianews.in/showpage.php?url=http://www.rediff.com/rss/redirect.php?url=http://www.rediff.com/news/2007/feb/19samblast5.htm
(7)
http://www.hindustantimes.com/news/181_1931712,0008.htm
(8)
http://www.cnn.com/2007/WORLD/asiapcf/02/18/india.train/index.html
(9)
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,467068,00.html
(10)
http://www.welt.de/data/2007/02/15/1213958.html
(11)
http://www.allindianews.in/showpage.php?url=http://www.rediff.com/rss/redirect.php?url=http://www.rediff.com/news/2007/feb/19samblast4.htm
(12)
http://www.guardian.co.uk/india/story/0,,2016370,00.html
(13)
http://www.dnaindia.com/report.asp?newsid=1080773
(14)
http://radio-utopie.de/archiv.php?themenID=272&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=02
(15)
http://radio-utopie.de/archiv.php?themenID=105&JAHR_AKTUELL=2006&MON_AKTUELL=7
(16)
http://www.focus.de/politik/schlagzeilen?day=20070219&did=355718
(17)
http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=topNews&storyID=2007-02-19T073745Z_01_NEI927452_RTRDEOC_0_RUSSLAND-EXPLOSION-POLIZEI.xml&archived=False
(18)
http://www.netzeitung.de/spezial/irak/540130.html
(19)
http://www.n24.de/politik/article.php?articleId=100128&teaserId=101336
(20)
http://www.focus.de/politik/ausland/irak_nid_44896.html
(21)
http://radio-utopie.de/index.php?themenID=289
(22)
http://www.euronews.net/create_html.php?page=detail_info&article=407297&lng=3
(23)
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,467059,00.html
(24)
http://www.orf.at/ticker/244794.html
(25)
http://radio-utopie.de/index.php?themenID=288
(26)
http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3366738,00.html
(27)
http://www.handelsblatt.com/news/Politik/International/_pv/_p/200051/_t/ft/_b/1226910/default.aspx/65-menschen-sterben-im-friedenszug.html
Rechtschreibkorrektur ohne inhaltliche Änderungen: 10.10.2011