Bagdad: Das Elite-Team des US-Kommandeurs im Irak, General David Petraeus, bestehend aus Offizieren und Spezialisten der Auftsandsbekämpfung, gibt dem Irak-Krieg noch 6 Monate bis zum Scheitern wie in Vietnam, und einem überstürztem, erzwungenem Rückzug. Der sogenannte „Baghdad brains trust“ spricht dabei von einem möglichen völligen Zusammenbruch der Besatzungsarmee und einem historischem strategischem Fehlschlag.Die Gründe dafür seien:
– zuwenig Bodentruppen
– das Zerfallen der internationalen Kriegskoalition der Willigen
– ein zu erwartender zunehmender Aufstand und Problem im Süden durch den britischen Abzug
– die Moral der Truppe angesichts steigender Verluste
– fehlende Unterstützung in Washington und/oder Bagdad (2)
Ein früherer leitender US-Regierungsbeamter sprach von einer angespannten Situation in Bagdad.
„Sie arbeiten rund um die Uhr. Endloses Teetrinken mit den Irakis,“ so der Regierungsbeamte. „Aber sie versuchen immer noch rauszufinden, was der Plan ist. Der Präsident will Fortschritte. Aber die fragen sich, was meint der? Der Plan ändert sich jede Minute, wie alle Pläne.“
Mitglieder in dem „Baghdad brains trust“-Kommitee sind Colonel Peter Mansoor, der ausführende Stabsoffizier von Petraeus und Spezialist in Infantrie-Historie, Col. H.R. McMaster, Vietnam- und Aufstandsanalytiker und Anti-Guerrilla-Feldkommandeur, der australische Islamexperte Lt-Col David Kilcullen und der Sohn des ehemaligen Generalbundesanwalts und Mitglieds der Baker-Kommission Edwin Meese, Col Michael Meese.
Nach der Felddirektive „FM 3-24“, die Petraeus verfasst hat, brauchen die US-Militärs allein in Bagdad 120.000 Soldaten, um die Lage im Griff zu halten. Angesichts der unzuverlässigen irakischen Streitkräfte sei dies nicht realistisch. Lt-Col John Nagel, ein weiterer Berater des US-Kommandeurs Petraeus, verlangte daher noch mehr Truppen für den Irak-Krieg.
Steven Simon, der leitende Direktor des „Nationalen Sicherheitsrates“ für „transnationale Bedrohungen“ in der Clinton-Regierung, beschrieb die Situation als ein Wettrennen gegen die Zeit.
„Die Implosion der öffentlichen Unterstützung für den Krieg zuhause wird das `Nicht-Engagement` der US-Streitkräfte erzwingen. Es ist ab jetzt nur noch ein Frage der Zeit.“
Ein nüchterner Kommantar des US-Regierungsberaters zum US-Parlament:
„Der Kongress wird in dem Maße mutig, wie es Probleme im Irak gibt“.
Quellen:
(1)
http://www.guardian.co.uk/Iraq/Story/0,,2023865,00.html
(2)
http://www.buzzle.com/articles/129215.html