Generalstreik in Israel

Jerusalem: Histadrut reicht es – weil 3.700 Arbeitern und Angestellten des Staates Israel ihr Gehalt nicht bezahlt wird, lässt die israelische Gewerkschaft nun genau die Muskeln spielen, die in gewissen Möchtegern-Demokratien des alten Europa noch nie benutzt wurden – Generalstreik.Und zwar ohne langes Gerede, endlose Ankündigungen und lange Faxen, ab morgen geht in Israel nichts mehr.
Flughäfen, Seehäfen, Bahnhöfe, und alle Behörden ausser dem Verteidigungsministerium werden ab Mittwoch 6.00 Ortszeit dicht sein. Bestreikt werden ausserdem die staatliche Elektrizitätsgesellschaft, die staatliche Versicherungsgesellschaft, die Religionsräte, die Feuerwehr, die Administration der Ländereien, der nationale Wasserversorger, KFZ-Behörden und alle Grenzübergänge.

Offen lässt Histadrut die „Bank of Israel“, den Gesundheitssektor, die Börse, die Ölraffinerien, die staatliche Telekom „Bezeq“, die Post und die Waffenindustrie, um die öffentliche Unterstützung nicht zu verlieren.

„Wir werden den Streik solange nicht beenden bis jeder einzelne der 3.700 Arbeiter sein überfälliges Gehalt auf seinem Bankkonto hat“, so der Vorsitzende von Histadrut, Ofer Eini, auf einer Pressekonferenz.
Die Olmert-Regierung will den Streik vom Arbeitsgericht verbieten lassen, der Termin ist für morgen 11.Uhr angesetzt.

Ofer Eini hatte vor drei Wochen einen bereits angekündigten Generalstreik abgesagt, wegen Versprechungen von Ehud Olmert und der durch und durch korrupten israelischen Exekutive, die Gehälter binnen Tagen zu zahlen. Geschehen ist natürlich nichts.
Unglaubliche Ausrede der 16 Religionsräte und 36 Behörden, die die Gehälter von 3.700 Arbeitern über 6 Monate oder sogar noch länger einfach nicht zahlten: sie hätten kein Geld. So sei das nun mal..

Die Olmertregierung, die in letzter Sekunde mit immer dem gleichen windelweichen Gewäsch ihren Arbeitern den Streik wegreden wollte, wird morgen merken, wer in Israel das Sagen hat.

Da fällt mir ein: wo leben WIR eigentlich…?

Quellen:
(1)
http://haaretz.com/hasen/spages/839914.html
(2)
http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3379108,00.html

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