Darfur: TAZ, Frankreich, Bush und designierter Weltbank-Chef für Sudankrieg mit deutschen Soldaten

Berlin, Potsdam: „First you create chaos. Then you create `terror`, and then you expand your `war on terror` to every Islamic corner of the world.“
(Asia Times, am 13.Januar 2007 zum Einmarsch der Menschenrechtsverteidigungstruppen von George W.Bush in Somalia, zusammen mit Truppen aus Äthiopien, 1)

So hätte es ehrlicherweise auch im zweitmiesesten Bellizisten-Blatt Deutschlands, der TAZ, stehen müssen. Aber nein – es wurden nur irgendwelche Berater des französischen Aussenministers Bernard Kouchner am Rande des ASEM-Treffens in Hamburg zitiert, die wiederum ihn zitierten, dass er sich einen europäischen Einmarsch in Sudan vom Tschad aus vorstellen könne.(2)

Sogar dem Focus fiel auf, dass niemand sonst es wagte, diesen Mist abzudrucken.(3)

Die hemmunglose Verlogenheit der Nobel-Öks der TAZ bezüglich eines ganz normalen imperialen, blutigen Geschachers der Atommächte um eine rohstoffreiche Provinz eines Staates auf dem schwarzen Kontinent hatten wir bereits in „Sudan,Darfur: Gewehre für die TAZ-Redaktion“ vom 14.März (4) auseinandergenommen und nicht wieder zusammengesetzt.

Für alle die nicht Bescheid wissen: es geht um nichts anderes als das militärische Oberkommano dort.
Das von China gedeckte Regime dort will, dass der Oberbefehl über die sowieso schon seit Jahren in Darfur stationierten 7000 Soldaten der Afrikanischen Union (AU) weiter bei der AU bleibt, auch die UN-Soldaten, deren Stationierung der „Präsident“ des Nord-Sudan Bashir bereits zugestimmt hat, sollen unter afrikanischem Befehl stehen.

Das aber wollen weder die US-Regierung, Sarkozy und Kouchner, die NATO, die EU und alle ihren Angestellten.
Darfur soll ein nach einem Einmarsch westliches Protektorat werden, ähnlich wie der Kosovo.

DER KRIEGSHETZER BERNARD KOUCHNER (5)

Laut der „Sudan Tribune“ hat der neue Präsident von Frankreich, Nicolas Sarkozy, unmittelbar nach seiner Wahl „Sofortmassnahmen“ („urgent action“) in der an Erdöl und Uran reichen Provinz des (Nord)-Sudan gefordert.
Er warnte, dass die Regierung in Khartoum die „internationale Gerechtigkeit“ für ihre Handlungen zu spüren bekommen werde.

Der neue Aussenminister von Frankreich, Bernard Kouchner, sogenannter „Linker“, war Befürworter der US-geführten Invasion des Irak in 2003.
Selbstverständlich aus humanitären Gründen, versteht sich. (Warum schreibt der nicht für die TAZ..?)
Im März herzte und küsste er einen Anführer der sogenannten „Darfur-Rebellen“, Abdelwhaid al-Nur, den Chef der SLM.

Gleichzeitig nennt sich der Gründer der „Ärzte ohne Grenzen“ in Frankreich einen Menschenrechtler und Befürworter der sogenannten „humanitären Intervention“.
Die Berufung vom „Sozialisten“ Bernard Kouchner durch Präsident Sarkozy hatte in Frankreich Proteste bei der Rechten ausgelöst. Offenbar war dies aber kein Schachzug ohne Grund vom Milliardärsfreund und „mächtigsten Lügner Europas“.

„Er wird Darfur zu einer seiner Prioritäten machen“, so ein französischer Diplomat über den neuen Aussenminister Kouchner.
„Er wird sich persönlich sehr einbringen und ohn Zweifel nach mehr Druck rufen, der auf die sudanesische Regierung angewendet werden muss“.

„Wird die Doktrin der `humanitären Intervention` ihren ersten Ausdruck in Darfur finden?“ so Dominique Moisi vom französischen Institut für internationale Beziehungen (IFRI).
Und wenn, „mit welchen Truppen?“.(5)

DEUTSCHER EINMARSCH IN DARFUR? (5)

Der ehemalige französische ex-Generalsstabschef General Henri Bentegeat, Chef des militärischen Flügels der EU unter dem „Außen- und Sicherheitsbeauftragtem“ Javier Solana, hatte bereits vor dem Treffen der EU-Verteidigungsminister in Wiesbaden am 1.März in einem Interview mit der „Deutschen Presse Agentur“ (dpa) verlautbart, daß angesichts 16 zivilen und militärischen EU-Missionen weltweit, darunter Bosnien, Darfur und Irak (!), die EU sich „langsam, aber sicher darauf vorbereitet, sich selbst zu organisieren, um eine globale Rolle zu spielen“.

Bentegeat sagte außerdem, die EU sei dafür bestimmt, der AU zu helfen, eine wachsende Anzahl von Krisen zu bewältigen, wie es hiess. Sowohl der deutsche Verteidigungsminister Jung, als auch Bentegeat hatten diesbezüglich unabhängig voneinander das Beispiel des EU-Einsatzes im Kongo ins Gespräch gebracht, an dem auch deutsche Soldaten beteiligt waren .

Der EU-Militärchef Bentegeat hatte ausserdem angegeben, Deutschland habe zusammen mit Portugal und Slovenien die Aufstockung der 3000 Bodentruppen starken EU-Eingreiftruppe um Luftwaffen- und Flotteneinheiten vorgeschlagen.

Am 4.Mai hatte der Präsident von Ruanda, Paul Kagame, der AU und der UN eine Mitschuld daran gegeben, dass die erwiesene Luftnummer von AU-Friedenstruppen von 7000 Soldaten nur zu 30% einsatzfähig sei.
Er drohte zum wiederholten Male mit dem Abzug seines 2000 Mann starken Kontingents.

„Was ist der Nutzen davon, die da in der Sonne sitzen zu lassen, ohne dass sie das machen was von ihnen erwartet wird, nämlich den Menschen in Darfur zu helfen, die leiden,“ so Kagame bei einem Besuch des Baruch College in New York City.

Die Atommächte im Weltsicherheitsrat sehen sich bereits seit geraumer Zeit zwar in der Lage, eine „Hybrid“-Streitmacht von über 20.000 Soldaten und Polizisten in Darfur zu finanzieren, aber nur unter eigenem Kommando.
Das wäre, vergleichbar mit dem Kosovo, de facto das Ende der Oberhoheit des Nord-Sudan über diese rohstoffreiche Provinz und der Anfang eines westlichen Konzern-Protektorats zum Abbau von Ressourcen unter einem Alibi-Deckmantel der UN.

Zur Zeit liegen die profitträchtigen Schürfrechte noch in der Hand des Nord-Sudan und der verbündeten Chinesen.

Der Vorsitzende der Afrikanischen Union (AU), Alpha Oumar Konare, hatte ebenfalls am 4. Mai die Teilnehmer der zu diesem Zeitpunkt beginnenden Sudan-Konferenz, u.a. die Europäische Union (EU), die USA und die Vereinten Nationen (UN) aufgefordert, die seit 3 Jahren unterfinanzierte Friedensmission der 7.000 AU-Soldaten nun endlich sicherzustellen.

„Von freiwilligen Abgaben können wir nicht leben“, so der AU-Sprecher Noureddine Mezni.
„Eine Finanzierung ist existenziell für uns“.

Laut Angaben von Mezni sind seit 2004 19 AU-Soldaten in Darfur um´s Leben gekommen, davon allein 7 bei Kämpfen im April dieses Jahres. 90 Fahrzeuge der AU seien den Soldaten gestohlen worden, heisst es.
Dazu muss man wissen, dass den AU-Soldaten monatelang kein Sold gezahlt worden war, es ist bereits schon zu Streiks beim AU-Personal gekommen.(5)

DER ZUKÜNFTIGE WELTBANK-CHEF ROBERT BRUCE ZOELLICK…

…ist nicht nur ein Parade-Neocon (6), sondern auch seit Jahren ein Protagonist eines westlichen Einmarsches im chinesischen Einflussgebiet Darfur/Sudan.
Und just der neue bellizistische Aussenminister von Frankreich, Bernard Kouchner, hat sich für seine Ernennung eingesetzt und ausdrücklich gelobt.(7)

Die Heuchelei irgendwelcher „Menschenrechtler“, die die Menschenrechte vertreten wie andere Vertreter Teppiche, die sogeannte „humanitäre Intervention“, dieses ganze elende, verlogene, imperiale Gewäsch taugt nur für Leute, die ihre eigene Zeitung lesen – welche aber nur vom Werbeträger leben kann – und dass dann glauben.

Ich tu das nicht. Ich muss ja schreiben. Sie verstehen das.

Wer keine Ahnung hat, der soll schweigen.
Wer Krieg will, soll das laut sagen.
Wer glaubt, die Öffentlickeit, die emanzipatorischen, fortschrittlichen, sozialistischen und humanistischen Ideale für seinen miesen Verrat an eben diesen benutzen zu können, der wird sein blaues Wunder erleben – zumindestens hier in Deutschland.

Wer deutsche Soldaten für einen Krieg im Sudan haben will, ist sekundenschnell eine politische Leiche.
Damit es nicht noch mehr echte gibt. Nicht hier, nicht in Darfur.

Das Kommando über die dortigen Soldaten muss bei der AU verbleiben. Wer dort etwas zum Besseren ändern will, der muss die Region sowieso entwaffnen, nicht bewaffnen.
Imperialisten mit Birkenstockschuhen, Industrielle, Energiemonopole, Lügner, Heuchler, Heulsusen:
keine Chance. Eure Zeit ist vorbei. Wir lassen es drauf ankommen.

Ihr wollt deutsche Soldaten?
Kommt doch her und holt sie Euch, Ihr Penner.

Quellen;
(1)
http://www.atimes.com/atimes/Front_Page/IA13Aa02.html
(2)
http://www.taz.de/dx/2007/05/30/a0071.1/text.ges,1
(3)
http://blog.focus.de/wiegold/?p=100
(4)
http://radio-utopie.de/archiv.php?themenID=349&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=3
(5)
http://radio-utopie.de/archiv.php?themenID=514&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=5
(6)
http://radio-utopie.de/index.php?themenID=558
(7)
http://derstandard.at/?url=/?id=2900265

Neocon Zoellick soll Chef von Weltbank werden

Washington: Der Präsident der USA, George W.Bush versucht eine weitere Rochade der ausblutenden Reihen von strammen Neokonservativen. Nachfolger von ex-Pentagonvize Paul Wolfowitz als Chef der Weltbank soll nun ausgerechnet Robert Bruce Zoellick werden, einer der Unterzeichner des 1998 vom „Project for a New American Century“ initiierten Briefes an Bill Clinton, in dem schon damals ein Eingreifen im Irak gefordert worden war. „Neocon Zoellick soll Chef von Weltbank werden“ weiterlesen

"Entführung",Irak: Widersprüche, Dementis, aber noch keine Videos aus Erfurt

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Entführung im Irak: wo bleibt das Video aus Erfurt, Herr Schäuble?

Berlin/Bagdad: Fassen wir also zusammen…

Da werden laut Medienberichten aus dem Kriegsgebiet Irak, wo sich wegen der Sicherheitslage keine unabhängigen Medien mehr aufhalten können, angeblich 3 Deutsche aus dem irakischen „Finanzministerium“ entführt, und zwar durch irakische Polizisten.
Irak ist allerdings das einzige Land auf der Welt, wo die „bewaffnete Männer in Polizeiuniformen“ heissen.(1) „Entführung im Irak: wo bleibt das Video aus Erfurt, Herr Schäuble?“ weiterlesen

Afghanistan: Machtkampf zwischen Dostum und NATO

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„Gouverneur“ Juma Khan Hamdard (Dschuma Chan Hamdard) ist ein ehemaliger Verbündeter des seit Jahrzehnten fast ununterbrochen in Nordwest-Afghanistan herrschenden Dostums. „Afghanistan: Machtkampf zwischen Dostum und NATO“ weiterlesen

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