Berlin: „Glück ist nicht immer lustig. III“ Wer würde diesem Titel widersprechen? Wie kriegt man beides trotzdem zu einer grossen Koalition?
Heute in der Berliner „Theaterbar“ wartet das Publikum auf die Lösung, die sie in dieser Shakespeare-Interpretation vom inspirierten Ensemble „Öffentliche Leben“ erwartet.„Wenn man darüber nachdenkt, ob man glücklich ist, ist das Glücklichsein vorbei“, sagt Frau Z. Sie sitzt beim Interview am Fenster „ihres“ Seniorenheims mit Blick auf die Panke. Im Wedding, wo man das Geld nicht stapeln kann und das Leben zerrann, während um sie herum mit Schnaps das Vergessen trainiert wird. Geschichten von einer Generation, die ausstirbt. Aus einem Stadtteil, der in Restberlin mit spitzen Fingern angefasst wird. Von Zeiten, in denen die meisten von uns noch nicht auf der Welt waren und die in Vergessenheit zu geraten drohen.
Wedding hungrig, Wedding satt. An deren Rändern kleine Visionen vom Glück.
In „Glück ist nicht immer lustig“ III skizzieren drei Frauen unerbittlich das Altern. In ihrer Auseinandersetzung mit Verfall und Tod und einstiger Größe sind sie ebenso außergewöhnlich wie alltäglich.
„Glück ist nicht immer lustig. I“ wurde als Installation von Leben, made im Wedding im historischen Ballsaal präsentiert. Der zweite Teil der Trilogie war „Road Movie“ und Porträt einer Strasse und Nachbarschaft im Wedding, gezeigt als SchauFensterShow. Teil III ist Essenz aus den beiden vorangegangenen Inszenierungen und rückt diesen als „Versuchsanordnung deutscher Wirklichkeit“ in die Nähe von Shakespeares „König Lear“.
„Tod ist unser einziges, schmutziges Wort. Und King Lear ist über den Tod und das sich Nähern des Todes und über Macht und den Verlust von Macht. In unserer Konsumgesellschaft werden wir ermutigt zu vergessen das wir jemals sterben werden.“ Orson Welles
Glück ist nicht immer lustig. III
„Die Deutschen sind im Pflegeheim!“
nach Texten Weddinger Seniorinnen in der Bearbeitung von Ines Eck und in Anlehnung an W.
Shakespeares “ König Lear“.
mit: Maria Baton | Doro Schwarte | Daniela Zähl
Inszenierung: Arno Kleinofen, Daniel August Mai | Bühne, Kostümbild: Sybille Jagfeld | Technik:
Rainer Matthes | Musik: Attila Szibi, Hans-Jürgen Simon, Stefan Schwarz | Medien: Hans-Jürgen Simon
Eine Produktion des Ensemble Öffentliche Leben
Premiere: 23.05.07, 20h
Weitere Vorstellungen: 24.05.07, / 28.05.07 20 h
theaterbar, Chausseestr. 35, Berlin-Mitte
Karten: 12,- / erm. 8 ,-
Telefonische Kartenvorbestellung unter: 030 – 30882772