Gaza: Hamas eroberte Geheimdienstarchiv von Abbas – sagen Geheimdienste aus Israel

Gaza: Folgende Nachricht machte heute die Runde..
Die Hamas habe das gesamte, umfangreiche Archiv des Geheimdienstes von Präsident Mahmud Abbas unter Kontrolle gebracht, welches in 2 Hauptquartieren gelagert habe, in „Tel Awa“ und in der Nähe von „Gaza Port“.
Sämtliche westlichen Geheimdienste, von CIA und MI6, der israelische Mossad und Shin Bet seien um Jahre zurückgeworfen, Agenten und Kollaborateure enttarnt, Strategien offenbart, die Hamas habe einen unschätzbaren Schatz in die Hände bekommen.Und jetzt kommt´s:
alle Berichte dazu beziehen sich ausnahmslos auf eine Meldung des „Debka“-Onlinemagazin (1).

Dieses ist – das bestreitet niemand – ein Sprachrohr genau dieser so geplünderten Geheimdienste, namentlich des Mossad und Shin Bet.
Jetzt fragt man sich – warum gehen die selbst damit derart an die Öffentlichkeit? Und das ausgerechnet jetzt?

Schaut man sich die Seite mal an (http://www.debka.com/), dann entdeckt man so brandheisse Neuigkeiten wie:
„Al Qaeda befiehlt ihrem palästinensischem Flügel entführten BBC-Reporter nicht freizulassen“
http://www.debka.com/headline.php?hid=4328
oder:
„Zwei Al Qaeda-Jihadisten sprengen sich in palästinensischem Füchtlingslager in Libanon selbst in die Luft“
oder:
„Syrien befahl Raketenangriff auf Israel“
http://www.debka.com/headline.php?hid=4320
oder:
„Israelisches Militärkommando befürchtet, die Hamas könnte sich Verstärkung aus Syrien und dem Libanon holen für eine Attacke im Westjordanland“
http://www.debka.com/article.php?aid=1283

…und, und, und.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage – warum sollte ausgerechnet die Story vom „Super-Archiv in den Händen der blutrünstigen Hamas und ihrer Verbündeten Iran und Syrien“ stimmen?

Mal ehrlich – was weiss denn schon Abbas? Eigentlich war doch wirklich allen Beteiligten und Zuschauern der Weltpolitik klar, dass diese Figur eine Marionette ist.
Wieso sollten ausgerechnet die hochprofessionellen und trationell skrupellosen israelischen Geheimdienste, mit all ihren westlichen Verbündeten so dumm sein, diesem Fatah-Haufen im Gaza-Streifen irgendetwas von Relevanz in die Hände zu geben? Und es dann einfach in die Hände der Hamas fallen zu lassen?

Kommen wir jetzt mal zu dem Motiv für einen eventuellen Fake.
Es könnte sein – das muss in Betracht gezogen werden – dass mit diesem Schlag der Hamas gerechnet worden ist. Es ist schon auffällig, wie still der gesamte Militärapparat der Israelis gehalten hat, während die gesamte Fatah-Oberschicht in Gaza einfach weggefegt wurde.
Ein paar wohlplazierte nette CDs, ein bischen Geheimnisgetue, bischen beschädigt, aber doch wiederherstellbar – schon hat man dem Gegner Informationen untergejubelt.
Ein Gaza-Streifen unter Kontrolle der Hamas wäre das ideale Alibi, bei den europäischen Verbündeten mal wieder Soldaten für eine „Schutztruppe“ einzufordern.
Ausserdem vertieft sich so die Spaltung zwischen den Palästinensern, die man nun insgesamt besser im Griff hat.

Eine weitere Möglichkeit, die sich aus so einem Coup ergibt – sämtliche „Pannen“, „Sicherheitslücken“ oder „Versäumnisse“, die z.B. zu Terroranschlägen im eigenen Land oder IN EUROPA führen würden, könnte man nun auf die sagenhaften Akten im geraubten Archiv zu Tel Awa schieben.
Auch wenn es mal einen verbündeten Geheimdienstmann irgendwo zerreisst – Schuld hat die Hamas, die es wiederum an den Iran und an Syrien weitersagte.

Die westlichen Regierungen und Geheimdienstchefs wüssten vielleicht sogar Bescheid, nur dem dummen Fussvolk könnte man mal wieder ein Märchen auftischen, und die Familie bekäme dann Blumen geschickt, vielleicht.

WEM NÜTZT DAS UND WIE?

Es ergeben sich da so ein paar Möglichkeiten aus dieser Variante, die nur zu gut zu neuen Entwicklungen passen.

Denn die Geheimdienste des „Westens“ haben inzwischen gemerkt, dass sie es mit einer wohldurchdachten, recht effektiven Konkurrenz zu tun haben.
Nämlich mit uns. Dem öffentlichen Geheimdienst. Früher sagte man noch Presse dazu. Heute „Unabhängige Medien“.

Der Kampf wird um die Köpfe und Meinungen der Weltbevölkerung geführt.
Nur die Weltöffentlichkeit entscheidet über Krieg und Frieden.

Wenn sich jetzt für die Globalisten logisch beweisen liesse, dass hinter einem atomaren Anschlag im Westen entweder Syrien oder Iran steckt, und dass das irgendwie die Schuld irgendwelcher Palästinenser oder „Islamisten“ ist, dann starten die Bomber und geht der Krieg weiter.
Wenn im Augenblick in den Städten des Westens irgendwas in die Luft fliegen würde, wäre das Misstrauen gegen die, die dafür bezahlt werden dass das nicht passiert, enorm gross.

So aber hätte man eine ideale Argumentationskette.
Gerade dann, wenn man wie ich davon ausgeht, dass auch Teile der Regierung des Iran eín falsches Spiel treiben und es auf einen Militärschlag gegen das eigene Land ankommen lassen will, was nichts anderes bewirken würde als der 11.September in den USA –
einen allmächtigen Kriegspräsidenten, eine ausgeschaltete Opposition, Aushebelung der Verfassung, Militärdiktatur, wobei man dazusagen muss, dass der Effekt des 11.September mit der Zeit nachliess und den demokratischen Kräften wieder Luft gab.

In den USA gab und gibt es eine uralte demokratische Tradition, auch das.
Im Iran dagegen gibt es eine traditionelle Rivalität zwischen dem regulären Militär und den „Revolutionsgarden“, dem quasi-Parallelmilitär.
Ein Luftschlag gegen das reguläre Militär würde die Revolutionsgarden und den iranischen Geheimdienst SAVAMA (VEVAK) unter Hojjatol-Islam Gholam-Hossein Mohseni-Ejeie (2) auf zehn Jahre stabilisieren.

Mohseni-Ejeie ist ein völlig durchgeknallter Irrer und Hardliner, der es schon fertig brachte Dissidenten zu beissen.(2)
Dieser Typ hätte absolut keine Skrupel irgendwo im Westen was hochzujagen, in aller Ruhe mit anzuschauen wie dann Muslime, Intellektuelle und alle die Weg rumstehn eingesackt werden, Schäuble und Co den Polizeistaat ausrufen und sein Land dann anschliessend bebombt wird.
So läuft Politik. Man macht andere zu seinen Opfern. Und erzählt den eigenen Leuten irgendeinen Scheiss.

1998 wurde durch den alten Präsidenten Kathami der Geheimdienst des Iran auf den Kopf gestellt, Mohseni-Ejeie entmacht. Dann kam dieser – mit vielen Anhängern einer bestimmten Sekte – nach dem Wahlsieg von Ahmadinedschad 2005 wieder an die Macht (3,5).

Diese Leute sind als Verbündete der Kriegslobby im Westen anzusehen.
Sie arbeiten die ganze Zeit gegen den Völkerfrieden und die Interessen des eigenen Landes. Die „uneingeschränkte Solidarität“ von deutschen oder europäischen Muslimen mit dieser Regierung des Iran ist genauso ein Fehler wie es die „uneingeschränkte Solidarität“ von anderen gegenüber der US-Regierung von George Bush ist.

DIE MACHTKÄMPFE IM IRAN

Die Machtkämpfe im Iran traten auch während dieser wahnsinnigen Entführung von britischen Soldaten zutage.
Der Stellvertreter des geistigen Oberhaupts Imam Khamenei bei den Sicherheitskräften, Ali Rahmani, forderte die „Revolutionswächter/Pasdaran/Revolutionsgardisten“ auf, die britische Soldatin Faye Turney freizulassen, um ein Zeichen für die iranische „détente“, also Entspannungspolitik zu setzen.

Rahmani gehört dem eher wirtschaftlich eher „linken“ Gremium „Association of Combatant Clerics“ (ACC) an, was für die Kontrolle der Wirtschaft durch den Staat eintritt. Allerdings ist diese Verbindung politisch eher expansiv orientiert, da es die iranische Revolution „exportieren“ will.
Der Gründer der ACC, Mehdi Karroubi, hatte 2005 die ACC verlassen. Er sah eine Verschwörung bei den Präsidentenwahlen am Werk, die Ahmadinedschad ins Amt befördert hatten. Viele Mitglieder der ACC hatten ihn daraufhin zur Rückkehr in das Gremium aufgefordert.

Mitglied der ACC ist auch der ex-Präsident des Iran, Mohammad Khatami. Er hatte 2003 den USA unter Cheney und seinem Schauspieler George W. Bush ein umfassendes Friedensangebot gemacht, u.a. schlug er eine Zusammenarbeit gegen den Terrorismus vor, sowie die Anerkennung von Israel durch den Iran.
Das „Weisse“ Haus lehnte ab. (4)

ES GEHT UM FRIEDEN

Nur darum. Das ist das Ziel. Der Rest ist Quark.
Wer zum Völkerfrieden beiträgt, muss durch uns unterstützt werden, wer den Krieg befördert dagegen rücksichtslos und ohne falsches Mitleid zerpflückt und hochgenommen werden.
Der Kapitalismus hat im Frieden keine Chance. Er braucht den Krieg wie wir das Wasser. Einen „Feind“, gegen den sich der Westen verteidigen müsste, gibt es nicht – ausser den Westen selbst.

Es gilt immer noch der alte Spruch:
„Die Grenzen verlaufen nicht zwischen den Völkern, sondern zwischen unten und oben.“

weitere Artikel:
11.03.07
Friedensplan: Israel signalisiert Zustimmung zu Rückzug aus Palästina
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=339&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=3

07.03.07
Israel,Palästina,Friedensplan: Razzia gegen die „Al-Aksa-Brigaden“
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=324&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=3

Quellen:
(1)
http://www.debka.com/headline.php?hid=4309
(2)
http://en.wikipedia.org/wiki/Gholam_Hossein_Mohseni-Ejehei
(3)
http://en.wikipedia.org/wiki/Ministry_of_Intelligence_(Iran)
(4)
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=387&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=3
(5)
http://www.nytimes.com/2005/08/15/international/middleeast/15iran.html?ei=5088&en=1c7e522ab906d223&ex=1281758400&partner=rssnyt&emc=rss&pagewanted=all

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