Geisel-Affäre,neue "Taliban"-Nummer: Herzinfarkt und Schneiderhahn

Berlin, Kabul: die „Blödel-Orgie“ (so Radio Utopie gestern zu der Affäre um die angebliche Entführung von 2 Deutschen in Afghanistan durch angebliche „Taliban“, 1) geht weiter.
Jetzt behauptet die „Bild“-Zeitung, eine der Geiseln sei gar nicht erschossen worden, sondern an einem HERZINFARKT (!) gestorben.(2) „Geisel-Affäre,neue "Taliban"-Nummer: Herzinfarkt und Schneiderhahn“ weiterlesen

Afghanistan: No Confirmation About Dead Germans Or Taliban Abductors

Berlin: Though some medias took it for sure – the German Foreign Ministry (or „German Foreign Office“) doubts allegations about killed German hostages made by telephone this morning.
„We take these statements very seriously and follow every hint,“ ministry speaker Martin Jäger said.
„But up to now we have no independent confirmation that an abducted German was murdered,“ he said (1). „Afghanistan: No Confirmation About Dead Germans Or Taliban Abductors“ weiterlesen

"Taliban","deutsche Geiseln": Falschmeldungen und wilde Behauptungen?

Afghanistan, Berlin: Im verzweifelten Versuch, irgendwie die deutsche Öffentlichkeit in Terror zu versetzen, gab es jetzt marktschreierische, widersprüchliche Meldungen über die angebliche Erschiessung von zwei deutschen „Geiseln“, von denen bisher niemand öffentlich gesagt hat, wer diese Personen eigentlich sein sollen. „"Taliban","deutsche Geiseln": Falschmeldungen und wilde Behauptungen?“ weiterlesen

Irak: US-Regierung muss Al Qaida / Al Kaida-Fantom zugeben

Washington, 18.Juli: Der Sprecher des Weissen Hauses, Tony Snow, steht vor der Presse.
Nach allerlei Erfolgsmeldungen aus dem Krieg lässt der Bush-Sprecher die sprichtwörtliche Bombe platzen.
Snow verkündet, die seit Monaten im Irak allgegenwärtige mörderische Al Qaida / Al Kaida im Irak, die Gruppe „Islamischer Staat im Irak“ existiere gar nicht. (1)

DAS TERROR-FANTOM „ISLAMISCHER STAAT“ UND EIN SEHR REALER KRIEG (2)

Vorgeschichte: am 9.Mai und am 13.Mai ereignen sich 2 schwere Explosionen in Erbil/Irbil und Makhmour/Machmur im Irak. Beide Ort liegen in oder Nahe bei Kurdistan.
Es gibt insgesamt nach offiziellen Angaben ca.80 Tote.
Das Attentat am 13.Mai in Makhmour (Machmur)wird in der Nähe des Hauptquartiers der „Kurdistan Democratic Party“ (KDP) von einem Mann in einer irakischen Armeeuniform verübt.

Beim Attentat am 9.Mai in Erbil/Irbil entsteht ein Riesenkrater. Dieser kann nach Grundkenntnissen der Physik nicht durch eine Autobombe, sondern nur durch den Einschlag einer Granate oder Rakete entstanden sein (sogar globalsecurity.org berichtet das, 4).
Dann werden nach offiziellen Angaben 3 US-Soldaten im Süden des Irak entführt.

Verantwortlich für all diese Taten, so heisst es in den Medien und durch die US-Militärs:
eine Gruppe namens „Islamischer Staat im Irak“, die die Filiale der „Al Kaida“ im Irak sein soll.

Ein Agent des kurdischen Geheimdienstes sagt dazu gegenüber Aki News, man habe Terrorattacken in Irbil (Erbil) ERWARTET.
Ausserdem berichtet der kurdische Agent gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur in einem weltweit kaum beachteten Interview von Machtkämpfen in der kurdischen Partei PUK des irakischen Präsidenten Jalal Talabani.
Dieser soll versuchen, seinen schärfsten Konkurrenten innerhalb der PUK, den eher intellektuellen Noshirwan Mustafa, auszuschalten und Kurdistan von Bagdad aus zu destablisieren.

Von Truppenbewegungen an der Grenze zu Iran ist die Rede und vom Versuch den Sicherheitsapparat in der Gegend von Sulaymaniya unter Kontrolle zu bekommen.
Überall in Kurdistan seien in letzter Zeit Sprengstoff und Waffen gefunden worden.(2)

Der nördliche Teil von Kurdistan um Irbil/Erbil steht unter Führung der KDP (der Demokratischen Partei Kurdistans) und der südliche um Suleimanija (Sulaymaniya) von der PUK (der Patriotischen Union Kurdistans).

Am 12.Mai findet dann in eben der Stadt Irbil/Erbil, in der angeblich 3 Tage zuvor noch ein schreckliches Massaker vom „Islamischen Staat in Irak“ angerichtet wurde, eine recht schicke Zeremonie statt.
Es wird ein neues Hotel eingeweiht.

Anwesend:
– der Generalmanager von Kempinski Hotels, Mr. Michael Sorgenfrey
– Mitglieder der türkischen Elegan Group
– Mr. Paul Brinkley, Chef der „Business Transformation Agency“ im Pentagon
und Aladdin Saba.

Saba ist Abgeordneter der mächtigen US-Handelskammer „American Chamber of Commerce“, sowie Chef von allerlei Lobbygruppen, wie der „Egyptian Investment Management Association“, Mitbegründer der „Egyptian Capital Markets Association“ und Mitglied der „British Egyptian Business Association“ sowie der „Egyptian Businessmen`s Association“.

Die Rede hält der Premierminister Nechirvan Barzani, der ein Loblied auf die Beziehungen in die Türkei UND ZUM IRAN singt, aus dem er eben zurückgekehrt ist.
Nechirvan Barzani ist der Neffe von Massoud (Massud) Barzani, Chef der „Kurdistan Democratic Party“ (KDP) und Präsident von Kurdistan.

Die KDP der Barzanis und die PUK von Talabani lagen seit 1975 praktisch ständig im Konkurrenzkampf und oft im Krieg miteinander.
Seit der US-Invasion 2003 aber verständigte man sich und teilte die Macht auf.
Vor 2 Tagen nun, am 18.Juli, besetzten – nach weiteren, schweren Explosionen in Kurdistan, mit vielen Toten – kurdische Peschmergas von Bagdad aus die Ölfelder von Kirkuk.(6)
Die Begründung: man bringe Sicherheit vor dem Terror.

Offenbar stehen diese Truppen unter dem Oberbefehl des irakischen „Präsidenten“ Talabani – der auch Chef der PUK ist und dem vom kurdischen Geheimdienst indirekt vorgeworfen wurde, in die Attentate in Kurdistan am 9. und 13.Mai verwickelt zu sein.

Desweiteren hielten am 18.Juli iranische Streitkräfte Manöver Nahe der Grenze zu Kurdistan ab.(7)

Die Gruppe „Islamischer Staat“ bedrohte mittels „Videobotschaft“ noch am 9.Juli den Iran mit einem „brutalen Krieg“ und dient auch in der „Süddeutschen“ noch als mahnendes Beispiel des „islamistischen Terrorismus“, vor dem sich der Westen schütze müsse.(3)
(Wir titelten dazu: „Irak:`Al-Kaida`-Witz droht Iran mit Krieg“)
http://www.radio-utopie.de/index.php?themenID=685

TONY – DER NEUE WITZVERSUCH…

Snow, der Sprecher erzählt am 18.Juli nun folgendes: schon am 4.Juli habe man, so sagt er, einen gewissen „Khalid Abdul Fattah Da‘ud Mahmoud al-Mashadani“ festgenommen.
Dieser sei das einzige führende Mitglied von Al Kaida im Irak, was auch aus dem Irak sei.
Ausserdem sei Khalid al-Mashadani der „Propaganda-Minister“, so der Sprecher des Weissen Hauses.

Tony Snow verkündet nun daraufhin, das die Gruppe „Islamischer Staat im Irak“, mitsamt ihrem Anführer Abu Omar al-Baghdadi eine Erfindung sei.
Khalid al-Mashadani habe sich das alles selbst ausgedacht.
Dieser habe sogar einen -Achtung- SCHAUSPIELER engagiert, der seine Stimme bei Tonaufnahmen markiert habe.(1)
Andere Quellen nennen den Namen eines alteren, arbeitslosen Kollegen namens Abu Abdulla al-Naima.(5)

Mittlerweile heisst es, Mashadani habe in US-Haft zugegeben auf Befehl des Ägypters „Abu Ayub al-Masri“ gehandelt zu haben. Der sei der nämlich in Wirklichkeit der Chef der Al Kaida im Irak. Und ganz bestimmt KEINE Erfindung, obwohl auch den bisher niemand gesehen hat.

DAS WEISSE HAUS UND DIE UTOPIE…

…scheinen auch sonst eine innige Beziehung zu haben.
Am 13.Mai berichteten wir wörtlich Folgendes:

„Der Anführer der Gruppe `Islamic State in Iraq`, die die entführten drei US-Soldaten mutmasslich in ihrer Gewalt hat, ist bisher nur unter seinem Pseudonym `Abu Omar al-Baghdadi` benannt worden.
Es scheint sich hierbei nach Recherchen eines unabhängigen Experten um Khalid al-Mashhadani zu handeln“.

http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=493&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=5

Wir erklärten darin auch jedem, der es wissen wollte, dass dieser angebliche „Al Qaeda/al-qaida/El Kaida“-Kalif offenbar Salafist ist. Salafisten gelten als radikale Sekte mit extremer Auslegung des Islam.
Sowohl der Vize-Präsident Iraks, Tariq al-Hashemi, als auch der Parlamentspräsident des Irak, Mahmoud al-Mashhadani, gehören zum Stamm der Mashhadani.

Die Mashhadanis sind offenbar über entfernte Familienbande beeinflusst worden von einem Salafisten namens Ibrahim Khalil Ibrahim al-Mashhadani.
Dieser gründete in den späten 70ern eine Salafisten-Organisation, welche Verbindungen zu den Moslembruderschaften in Syrien und nach Saudi Arabien hatte.
Der irakische Geheimdienst unter Saddam hat mindestens einmal über diese Organisation Waffen zu den syrischen Moslembruderschaften geschmuggelt, so die Recherchen

Sowohl explezit salafistische Milizen, wie auch die Moslembruderschaften in Syrien haben laut den Recherchen von Seymour Hersh von Saudi-Geldern und US-Unterstützung profitiert.

Was zudem noch interessant ist: es soll Basislager („HQs“) der „Gruppe Islamic State in Iraq“ in Bagdad gegeben haben, deren genaue Standorte von anderen aufständischen Gruppen der irakischen Regierung zur Kenntnis gebracht worden sein sollen.

Also – keine Ursache. War doch eine Selbstverständlichkeit. Gern immer wieder.
Und gute Heimreise, Jungs.

weitere sinn- und haltlose (ex-)Verschwörungstheorien:
14.05.07
THE PLAN I – Terror Attacks and captured US soldiers
http://radio-utopie.de/archiv.php?themenID=495&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=5

14.05.07
THE PLAN II – The Kurdistan Plot and The Mother Of War
http://www.radio-utopie.de/index.php?themenID=496

14.05.07
THE PLAN III – Petraeus and the three-dimensional chess in the dark
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=497&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=5

13.05.07
US,Entführung, Irak: Anführer der „Qaida“ hat Verwandte in Regierung
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=493&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=5

Quellen:
(1)
http://www.whitehouse.gov/news/releases/2007/07/20070718-7.html
dt.sprachige Quelle:
http://www.focus.de/politik/ausland/irak_aid_67157.html
(2)
http://radio-utopie.de/archiv.php?themenID=495&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=5
(3)
http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/558/122392/
(4)
http://www.globalsecurity.org/military/library/policy/army/fm/7-90/Appd.htm
(5)
http://www.opednews.com/articles/opedne_wayne_ma_070720_how_to_get_michael_v.htm
(6)
http://pukmedia.com/english/index.php?option=com_content&task=view&id=266&Itemid=52
(7)
http://pukmedia.com/english/index.php?option=com_content&task=view&id=271&Itemid=52

Afghanistan, Entführung: Jung und „Taliban“ wollen Bundestag Vorschriften machen

Berlin, Regierungsviertel: Während das Aussenministerium unter Frank Steinmeier aufgrund widersprüchlicher Behauptungen die Identität der angeblichen Entführer von 2 Deutschen in Afghanistan als ungeklärt ansieht, hat Verteidigungsminister Franz Jung jetzt die Gelegenheit genutzt, den Bundestag zur im Herbst anstehenden Bestätigung des Krieges in Afghanistan und weltweit zu drängen.

Jung erklärte angesichts der angeblichen Taliban-Urheberschaft schon mal vorab:
„Diesen Beitrag werden wir auch weiter fortsetzen“(1).

Im Herbst laufen drei Kriegsmandate der Exekutive aus, das OEF-Mandat, das Tornado-Mandat und der ISAF-Einsatz.
Weder der Bundesverteidigungsminister Franz Jung (CDU), noch die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) oder Aussenminister Frank Steinmeier (SPD) haben darüber irgendetwas zu entscheiden –
sondern nur und ausschliesslich das Parlament…

Ein angeblicher Taliban-Sprecher namens „Jussif Ahmadi“ hatte heute – angesichts der nicht sehr beeindruckten öffentlichen Reaktion der deutschen Öffentlichkeit auf diesen Erpressungsversuch – nachgelegt und redet jetzt, laut der offenbar nicht durch Sicherheitsdienste abgehörten Nachrichtenagentur „Associated Press“ (ap), von einem „24-Stunden-Ultimatum“.

Man werde die Geiseln töten, wenn nicht sofort ein paar unerfüllbare Forderungen erfüllt würden, so „Ahmadi“ laut ap. Darunter angeblich auch der Abzug der deutschen Soldaten aus dem Krieg in Afghanistan(1).

Die öffentliche Wirkung dieser eindringlich-sinnlosen Statements: Jeder Kriegsgegner steht als Helfershelfer der „Terroristen“ dar, die Position der Kriegslobby wird gestärkt.
Soetwas nennt man einen „Medienkrieg“.

DIE FANTOMQUELLEN DER ASSOCIATED PRESS (2)

Zumindestens 2006 hat die Nachrichtenagentur „Associated Press“ Berichte über Entführungen, Terroranschläge und Ereignisse in Kriegsgebieten wie dem Irak mehrfach und wiederholt falsch dargestellt.
Sie benutzte dafür nicht existierende Quellen mit frei erfundenen Geschichten.
Dies fanden rechtskonservative Blogger heraus – und das US-Zentralkommando CENTCOM bestätigte dies, namentlich Michael B. Dean Lieutenant, U.S. Navy MNC-I Joint Operations Center Public Affairs Officer.

Folgende Namen nannte das US-Militär als nicht existierende Personen, deren wahre Idendität nun überprüft würde:
* police Lt. Ali Abbas
* police Capt. Mohammed Abdel-Ghani.
* Police Brigadier Sarhat Abdul-Qadir
* Mosul police Director Gen. Wathiq al-Hamdani
* police Lt. Bilal Ali
* Ali al-Obaidi, a medic at Ramadi Hospital
* police Maj. Firas Gaiti
* Police Captain Mohammed Ismail
* Brig. Abdul-Karim Khalaf, the Interior Ministry spokesman (a.k.a. Police Brigadier Abd al-Karim Khalaf, Brig. Gen. Abdul-Karim Khalaf, Brig. Abdel-Karim Khalaf)
* Mohammed Khayon, a Baghdad police lieutenant
* police spokesman Mohammed Kheyoun. (a.k.a. Police Lieutenant Mohammed Khayoun)
* Lt. Thaer Mahmoud, head of a police section responsible for releasing daily death tolls
* police Lt. Bilal Ali Majid
* police Lt. Ali Muhsin.
* police 1st. Lt. Mutaz Salahhidine. (a.k.a. Lieutenant Mutaz Salaheddin)
* Col. Abbas Mohammed Salman
* policeman Haider Satar

Wie man hier sehen kann, tauchen also immer wieder irgendwelche Sprecher der Polizei, des Militärs, ja sogar von Ministerien auf, die nie exisitiert haben und zu unserem Meinungsbild am Ende des Zitatenkarussels vor den westlichen Flimmerkisten beitragen.
Dreh- und Angelpunkt dabei:
die „Nachrichtenagenturen“.

Die Namen der AP-Autoren, die die oben genannten Fantomquellen bereits nachweisbar benutzt oder sich darauf berufen haben:
– Kim Gamel
– Qassim Abdul-Zahra
– Sameer N. Yacoub
-Bassem Mroue
-Steven R. Hurst
-Thomas Wagner

Ein paar Beispiele aus dem Irak:

– am 24.11.2006 berichtet AP von einem barbarischen Akt. Sechs Sunniten wären, seltsamerweise als Rache für ein angeblich gerade an Schiiten verübtem Massaker, beim Verlassen einer Moschee von „Milizionären“ mit Kerosin übergossen und angezündet worden. In dem Artikel taucht sowohl die altbekannte Fantomquelle „Capt. Jamil Hussein“ auf, sowie ein gewisser „Lt.Maitham Abdul-Razaq“. Das dürfte der „Lt. Maithem Abdul Razzaq“, der vom US-Zentralkommando als Fantom bestätigt wurde.
Im Artikel werden Verbrechen ohne Ende aufgezählt, die allesamt rivalisierenden Schiiten und Sunniten angelastet werden, es wird das Bild eines sich selbst zerstörenden Landes gezeichnet, nicht etwa das eines besetzten, welches seit 2003 einen Krieg gegen die Besatzer führt.
Autor des Artikels: Steven R.Hurst
„Contributer“ (Co-Autoren): Thomas Wagner, Bassem Mroue, Qais al-Bashir

– in einem Artikel vom 6.06.2006 der CBS News und „Associated Press“ (AP) taucht das Fantom des irakischen Polizei-Leutnants „Maitham Abdul Razzaq“ auf (s.o., nur ohne Bindestrich).
Es erzählt von 2 sunnitischen Brüdern Mitte 20, die auf dem Weg zum College in dem gemischten Viertel von Sadiyah im Auto erschossen werden.
Man beachte die blumigen Details, sowas liest man gern in der FAZ, wenn man zwischen 2 Seminaren in der Humbold-Uni-Kantine mal eben einen Latte Macciato schlürft.

– am 20.Januar dieses Jahres bringt „USA Today“ eine Meldung der AP mit der Fantomquelle „Abdul-Karim Khalaf“. Der angebliche, nie existierende Sprecher des Innenministeriums redet da in einem AP-Interview, was offensichtlich niemals stattgefunden hat, von einer „Omar Brigade“ mit Verbindungen zu „al-Qeada“, die durch Truppen des Innenministeriums und US-Truppen im Süden hops genommen worden sei. Diese hätten Entführungen und Morde von Irakern zu verantworten, vor allem in „gemischten“ Bezirken der Haupstadt Irak`s.

– dieselbe Fantomfigur, hier mit dem Alias „Brig. Gen. Abdul Kareem Khalaf, spokesman for the Interior Ministry“ (siehe CENTCOM-Liste), erzählt am 12.November 2006 in der „Los Angeles Times“ haarklein, wie es möglich gewesen sei, daß gleich 2 „Selbstmordbomber“ mit Sprengstoffwesten in ein Bagdader Polizeiquartier für Rekruten gelangen konnten, um dort 38 von ihnen in die Luft zu jagen. Das ganze trage die „Fingerabdrücke“ von „al-Qaida“, die man im US-besetzten Irak bekanntlich am Meisten fürchten würde.
Der irakische US-Statthalter Maliki hätte daraufhin leider den Einsatz „extremer Gewalt“ anordnen müssen, heißt es im Artikel.
– am 14.November 2006 berichtet AP-Reporter Stephen R.Hurst aus Bagdad, daß nicht etwa Truppen des Innenministeriums Dutzende Mitarbeiter aus dem Bildungsministerium entführt hätten, sondern wahrscheinlich „Schiiten-Milizen“ in den Uniformen der Truppen des Innenministeriums. Sein Zeuge: der angebliche Ministeriumssprecher „Maj. Gen. Jalil Khalaf“.
– Foxnews, 10.10.2006, beim Bericht über 60 gefundene Leichen in Bagdad taucht der Zeuge „Mohamed Khayon“ auf. Wahrscheinlich der einzige Mohammed des Nahen Ostens mit einem „m“, sonst wäre er nämlich einer der Fantomquellen auf der CENTCOM-Liste gewesen. (sämtliche Quellen unter 2)

Und so weiter. Die Realität ist das, was passiert. Die Realität, die uns erzählt wird, ist das, wovon die Erfinder dieser Realität profitieren.
Es sei noch erläuternd hinzu gefügt, dass die regulären US-Militärbehörden oder Soldaten ganz normale Befehlsempfänger sind, denen gesagt wird was sie zu machen haben und was nicht.
Weder haben diese Kenntnis über irgendwelche Special Operations oder politische Zusammenhänge.

DIE TERRORISTEN DER BRITISCHEN SAS (4)

Basra, britisch-besetzte Zone, Südirak, 19.September 2005:
2 als Araber bzw. „Al-Qaeda“(„El Kaida“/“al Qeada“)-Terroristen verkleidete britische SAS-Agenten werden in einem Toyota Cressida von einer regulären irakischen Polizei-Patrouille bei der Vorbereitung von Terroranschlägen überrascht, die Mitglieder der Elite-Einheit eröffnen das Feuer auf die Iraker, ein Polizist stirbt.
Dennoch können die 2 Briten festgesetzt werden um dann wenig später durch eine blutige Militäraktion der Besatzungsmacht mit Panzern wieder befreit zu werden. Tags darauf ziehen wütende irakische Polizisten bewaffnet durch Basra und verlangten eine Verurteilung der britischen Agenten als „Terroristen“.

Basra, britisch-besetzte Zone, Südirak, 2.August:
der US-Journalist Steven Vincent wird ermordet am Straßenrand aufgefunden, seine weibliche Vertrauensperson und Dolmetscherin überlebt seltsamerweise die Entführung durch „Männer in Polizeiuniformen“ und in einem Polizeiauto.
Steven Vincent, ein konservativer, eher zurückhaltend-christlicher Reporter, war kurz nach seiner Ankunft von „Sicherheitskräften“ verübten Massakern auf die Spur gekommen und nannte die von Rumsfeld persönlich bestätigten Treffs der US-Militärs mit Terrorgruppen wie Ansar al-Sunna, the Islamic Army in Iraq, the Iraqi Liberation Army, Jaish Mohammed, Thawarat al-Ishreen, the Shoura Council of Mujahideen, am 1.Juli 2005 in einem Washington Times-Artikel eine „Tea-Party“ mit Terroristen. Bald darauf war er tot.
Er berichtete zuvor im NYTimes-Artikel „Switched off in Basra“ von einem „Todesauto“, einem Toyota Mark II, das in Basra unterwegs sei und von dem alle Einwohner wüßten, daß es irakische Polizisten außer Dienst als Söldner und Todesschwadronen zu ihren Zielen bringe.

Der Toyota Mark II und der Toyota Cressida sind ein und dasselbe Fahrzeug.

KRIEG UND KAPITAL: GEIST AUS DER FLASCHE UND ENDE DES STAATES

Ungefähr 100.000 Söldner stehen unter Kommando des Pentagon, sowie des US-Innenministeriums im Irak.(3)

„Die Bush-Administration hat den privaten Sektor dazu benutzt, die tatsächliche Anzahl der Besatzungstruppen zu verdoppeln und benutzt dabei Soldaten, die in keiner offiziellen Opferstatistik mehr auftauchen und ausserhalb des offiziellen Rechtssytems operieren“, so dazu der Buchautor und Journalist Jeremy Scahill.

„Von Irak und Afghanistan zu den hurrikan-verwüsteten Strassen von New Orleans über die gemeinsamen Treffen von Blackwater und Gouverneur Arnold Schwarzenegger um über Massnahmen nach möglichen Katastrophen in Kalifornien zu beraten, sieht sich Blackwater nun als persönlicher Servicedienstleister in Sachen Verteidigung und Massnahmen zur Sicherheit des Heimatlandes.

Solche Macht in den Händen einer Firma, betrieben von einem Neo-Kreuzritter und Finanzier des Präsidenten beinhaltet den „militärisch-industriellen Komplex“, vor dem Präsident Eisenhower 1961 gewarnt hat.

Die weitere Privatisierung der Kriegsmaschinerie des Landes – oder die Erfindung neuer Hintertürchen für eine Expansion des Militärs mit so schicken Namen wie das zivile Reservecorps – repräsentiert einen vernichtenden Schlag gegen die Zukunft der amerikanischen Demokratie.“

weitere Artikel:
16.07.07
Afghanistan,Kundus,Bericht: Jung kennt Täter von Anschlag
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=714&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=07

26.05.07
Irak, Bush, Blackwater und das Ende des staatlichen Kriegsmonopols
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=543&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=5

05.02.07
US,Irak: die Fantomquellen der `Associated Press`
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=272&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=2

Quellen:
(1)
http://www.fr-online.de/top_news/?sid=0628d4dbfdb7dbf060e9e832348bb83b&em_cnt=1176413
(2)
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=272&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=2
(3)
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=543&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=5
(4)
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=168&JAHR_AKTUELL=2006&MON_AKTUELL=11

Irak: US-Generäle wollen bei Kongress-Verhör Bericht zum Krieg verweigern

Bagdad, Washington: Der Oberbefehlshaber im Irak, General David Petraeus, sein Vize Lt. Gen. Raymond Odierno, sowie der US-Botschafter Ryan Crocker haben in identischen Erklärungen während getrennt stattfindender Videokonferenzen zwischen den Hauptstädten des Irak und der USA angekündigt, vor dem US-Kongress am 15.September keinen Bericht zur Lage im Irak abliefern zu können.
Das brauche noch Zeit bis November. „Irak: US-Generäle wollen bei Kongress-Verhör Bericht zum Krieg verweigern“ weiterlesen

Sicherheit der AKWs, Carstensen: Gabriel will nur „Krawall“

Kiel: Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Peter Carstensen, der noch am 9.Juli vom Südschleswigschen Wählerverband (SSW) aufgefordert werden musste, zu zwei in kurzem Abstand unabhängig voneinander ausgebrochenen Bränden in den schleswig-holsteinischen Atomkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel am 28.Juni endlich Stellung zu beziehen (1), warf heute nun Bundesumweltminister Gabriel vor, wegen seiner Kritik an Innenminister Dr.Wolfgang „Seltsam“ Schäuble „nur politischen Krawall“ zu wollen. „Sicherheit der AKWs, Carstensen: Gabriel will nur „Krawall““ weiterlesen