Darfur: EU-Gelder flossen über AU an Milizen
Darfur, Brüssel: Seit dem letzten Friedensabkommen in Darfur 2006 wird der Weltöffentlichkeit erzählt, die dort stationierten 7000 Soldaten der Afrikanischen Union (AU) seien der Lage nicht gewachsen und müssten durch eine 26.000 Mann starke internationale Streitmacht ersetzt werden.
Am 1.August traf der „Weltsicherheitsrat“ nun den entsprechenden Beschluss (1).
Mittlerweile ist klar – die Entsendung der UN-Truppen in die rohstoffreiche Provinz wurde möglich durch eine heimtückische Verschwörung.Heute wurde durch einen Pressebericht bekannt, dass die „Darfur-Rebellen“ der Miliz „Sudan Liberation Army/Movement“ (SLA/M) von Minni Arcua Minnawi (Minawi) seit 2006 Gelder von der Afrikanischen Union bezogen (2).
Diese wiederum bekam ihr Geld von der Europäischen Union, über 400 Millionen Euro Cash.
Während also seit letztem Jahr schon die eigenen AU-Soldaten und deren Crew (Dolmtscher, etc) seit 2006 überhaupt keinen Sold oder nur verspätet bekamen, wegen Benzinmangel noch nicht einmal zum Einsatz fuhren und wohl auch deswegen 90 AU-Fahrzeuge wahrscheinlich meistbietend „verschwanden“ (4), suventionierte die EU über dem Umweg der AU-Zentrale in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba – die die EU-Gelder „verwaltete“ (3) – terroristische Milizen in Darfur, die an dem dortigen Bürgerkrieg genauso mitbeteiligt waren wie die Regierungstruppen des (Nord-)Sudan.
Mittlerweile – nach dem UN-Beschluss – wurden die nun offenbar überflüssigen Zahlungen an die „SLA/M“-Milizen eingestellt.
Die beschwerten sich natürlich und hielten nun vor drei Tagen vor AU-Büros lautstark und bewaffnet die Kralle auf (2).
Dies war nicht das erste Mal, dass die Milizen des sauberen Herrn Minawi (Minnawi) die AU-Truppen oder deren Büros bedrohten.
Im März ermordeten sie 2 AU-Soldaten aus Nigeria.
Die Miliz wurde und wird vom Westen unterstützt, am 25.Juli 2006 empfing US-Präsident Bush den SLN/SLA-Chef Minni Minnawi (Minawi) im Weissen Haus.(5)
DAS FLENNEN DER KROKODILE
Die ganze Heimtücke der EU-Politiker, der US-Regierung, der korrupten Afrikanischen Union, der UNO, „besorgten“ Menschenrechtsbeauftragten, Bellizisten, Kriegslobbyisten und nicht zuletzt der deutschen Bundesregierung mit ihrem Aussenminister Frank Steinmeier (SPD) wird deutlich, wenn man sich die lange Arie der Ausreden, der Merkwürdigkeiten, der Lügen und dem Zuschauen beim Morden in Darfur anschaut.
Während man zu den eigenen Bevölkerungen rannte und ihnen eins vorplärrte vom „Völkermord“ in Darfur und den Einmarsch westlicher Truppen zum „Schutze“ der afrikanischen Bevölkerung vor bösen Arabern verlangte, subventionierte man genau die Milizen, die 2003 den Krieg im mit China verbündeten Sudan begonnen hatten, und zwar NACH den Funden von Uran und Öl in chinesisch kontrollierten Abbaugebieten.(8)
Dabei heuchelten die Krokodile – wie immer – am tränenreichsten. Gerade von der pseudo-alternativen Ecke flennten und bettelten die akademisch-humanistisch-echt-mega-informierten Bellizisten und Spiessbürger über Monate penetrant um noch ein bisschen mehr Krieg in Afrika.
Allen voran – das Parteiblatt der Grünen, die „Tageszeitung“ (TAZ). (6,7)
DIE SABOTAGE DER AU-TRUPPEN IN DARFUR (3)
Bereits im November 2006 beschwerten sich die AU-Soldaten darüber, dass ihr Sold verspätet eintraf.
Am 7.März begannen sogar die AU-Dolmetscher einen Streik, weil sie seit Monaten nicht bezahlt wurden.
Am 14.März drohte dann Ruanda mit dem Abzug seiner Soldaten aus dem AU-Kontingent in Darfur.
„Die AU…ist so überlastet, dass sie keine Kapazitäten, keine Logistik, keinen Etat und Schwierigkeiten hat, sich überhaupt zurecht zu finden“, so damals der ruandische Präsident Paul Kagame.
Das winzige Land Ruanda, in der Mitte Afrikas, hat allein 2.000 Soldaten für die 7.000 Soldaten umfassende AU-Truppe abgestellt und nach eigenen Angaben über 6.000.000 Dollar aus dem eigenen Haushalt für die AU-Mission ausgegeben.
„Die Leute sterben immer noch und die Rebellen und die Regierung kämpfen immer noch miteinander“, so Kagame am 14.März.
„Wir haben Hilfe geleistet, aber es gibt keine Ergebnisse.“
Seit Jahren spielen die AU-Soldaten in Darfur williges Opfer der örtlichen Milizen – bei merkwürdiger Gleichgültigkeit der einzelnen, meistens westlich orientierten Regierungen der Truppenstellerländer.
Die Sonderbeauftragte der Afrikanischen Union (AU), Monique Mukaruliza, brachte am 12.März gegenüber den „Darfur-Rebellen“ der SLM-Miliz (SLA/SLM,“Sudan Liberation Army/Sudan Liberation Movement“) und ihrem Chef, Minni Minawi (Minnawi), ihre schwere Empörung über die Ermordung der zwei AU-Soldaten Private Andrew Adaidu und Private Musa Wahab des NIBATT 7 (Nigerian protection force sector 2, Graida) zum Ausdruck.
Adaidu und Wahab waren am 5.März auf einer Patroullie entführt und anschliessend umgebracht worden.
Im Hauptquartier der AMIS, der 7.000 Mann starken AU-Truppen in der umkämpften erdölreichen Provinz des (Nord-)Sudan, Darfur, sagte Mukaruliza in der Gegenwart von AMIS-Kommandeur Major-General Luke Aprezi, dass diese Morde unakzeptabel seien und die Täter zur Verantwortung gezogen werden müssten. Auch andere Vorfälle solle Minawi „untersuchen“.
Bereits einen Tag vor der Entführung war das Büro der Kontrollbehörde zur Überwachung des Friedensabkommens (DPA) sowie der „Declaration of Commitment“ (DOC) von 30 Bewaffneten umstellt worden, die offenbar der SLM(SLA)-Miliz von Minawi angehörten, der leitende Offizier war bedroht worden. Die SLM/SLA hat die Abkommen DPA und DOC unterzeichnet.
Am 4.Mai hatte in Khartum (Khartoum) unter Vorsitz der AU-Sonderbeauftragten Monique Mukaruliza eine Konferenz der EU, USA und UN getagt, an der auch die westlich unterstützten Milizen teilnahmen, die um die Macht in der rostoffreichen Provinz kämpfen seit dort 2003 Erdöl und Uran gefunden wurden.
Der Vorsitzende der Afrikanischen Union (AU), Alpha Oumar Konare hatte von Ferne nach mehr Geld gerufen, für seine Soldaten, natürlich.
Der Präsident von Ruanda, Paul Kagame, gab damals aber der AU und der UN eine Mitschuld daran, dass die AU-Truppe nur zu 30% einsatzfähig sei.
Er drohte zum wiederholten Male mit dem Abzug seines 2000 Mann starken Kontingents.
„Was ist der Nutzen davon, die da in der Sonne sitzen zu lassen, ohne dass sie das machen was von ihnen erwartet wird, nämlich den Menschen in Darfur zu helfen, die leiden,“ so Kagame am 04.Mai bei einem Besuch des Baruch College in New York City.
Am 11.Juli nun wies die AMIS endlich öffentlich daraufhin, dass das Geld der Europäischen Union (EU) zur Finanzierung der AU-Soldaten in Darfur nicht etwa nach Darfur fliesst – sondern in das Hauptquartier der AU in Addis Abeba (Addis Ababa), der Hauptstadt von Äthiopien.
Das AU-Hauptquartier überweise den Sold zudem nur häppchenweise, und verlange nach jeder Zahlung einen Bericht von der AMIS.
Am 17.Juli hiess es dann aus dem AU-Hauptquartier in Addis Ababa (Abeba), gar nicht wahr, die Regierung Ruanda´s würde das Geld selbst veruntreuen.
Dies wurde durch die Regierung Ruanda´s umgehend zurückgewiesen.
Vielmehr beschwerten sich ruandische Regierungsvertreter über Meldungen britischer Agenturen, die es zwar schafften nigerianische Soldaten in Darfur zu interviewen (die angeblich den Ruanda-Plot bestätigten), aber nicht ein einziges Mal das AU-Hauptquartier in Äthiopien zu kontaktieren.
Fünf europäische EU-Anwälte, auf der Suche nach 400 Millionen Euro für die AU-Mission, waren allerdings im Juli in Addis Abeba zu Untersuchungen.
Die AU-Spitze redete sich wortreich über Reuters raus, murmelte was von „Papierkram“ der zu erledigen sei.
Und erstaunlicherweise – die EU-Papierkramtiger aus Brüssel schienen weder 400 Millionen Euro richtig zu vermissen, noch dem AU-Wasserkopf irgendwelche Schwierigkeiten bereiten zu wollen.
Es hiess, es gäbe da halt „Verzögerungen“ – von „Korruption“ im AU-Haupquartier könne nicht die Rede sein.
Nun ist klar – die EU-Funktionäre hatten nie ein Interesse daran aufzuklären, wo ihre Gelder wirklich hinflossen.
Sie wollten vermeiden, dass die Bürger Europas merkten, dass sie 400 Millionen Euro für eine Kriegsverschwörung bezahlten, während ihnen gleichzeitig erzählt wurde, das Geld diene der Menschlichkeit und Sicherheit der Bürger von Darfur.
DAS GERANGEL UM DEN OBERBEFEHL IN DARFUR (3)
Washington, 26.Juli:
Die Vize-Aussenministerin der USA, Jendayi Frazer, verlangt eine Entsendung von UN-Truppen nach Darfur bis zum 1.Oktober.
Sie schlägt ausserdem eine Überführung der bereits seit Jahren vor Ort stationierten 7.000 AU-Soldaten unter die neue Kommandoführung der „Hybrid“-Streitmacht aus Soldaten der AU und UNO vor.
Sie lobt die derzeit stationierten Truppen und drängt zur Eile. Man brauche nicht auf asiatische UN-Truppen zu warten, so Frazer. Richtung UNO sagt sie:
„Im Wesentlichen sagen die, diese afrikanischen Truppen seien nicht gut genug und dass sei ein riesiges Problem. Das stimmt einfach nicht. Ich weiss gar nicht, wo diese Vorurteile herkommen. Das sind UN-qualifizierte Truppen.“
Noch im Dezember 2006 hatte die US-Regierung allerdings angesichts der dortigen Lage mit Luftangriffen in Darfur gedroht, die ehemalige Staatsministerin im Auswärtigen Amt Kerstin Müller (Bündnis 90/Die Grünen) hatte nach der Mandatsverlängerung von 200 deutschen Soldaten in Darfur eine Militärinterventionen gefordert.
Auch die TAZ forderte am 1.12.2006 einen Einmarsch deutscher Truppen im Sudan, weil die Lage dort so schrecklich sei und dadurch besser würde.
Auch der „verteidigungspolitische Sprecher“ der Fraktion „die Linke“, Paul Schäfer, hatte sich bereits im November 2006 für einen Einmarsch deutscher Kampftruppen in Darfur ausgesprochen.
Am 12.Juni hatten der als Bellizist und Invasionsbefürworter geltende Aussenminister von Frankreich, Bernard Kouchner, zusammen mit dem Regime-Chef im Suan, Omar al-Beshir (Bashir), scheinbar eine Lösung gefunden – die EU, USA und die UN verzichteten auf den lang geforderten Oberbefehl in Darfur und stimmten einem UN-AU-Kontingent unter afrikanischem Kommando zu.
Dann starteten am 25.Juni rund um die Darfur-Konferenz in Paris Globalisten und Kriegslobbyisten wieder eine Kampagne für eine Invasion von Darfur, sowie gegen China, den Verbündeten des Bashir-Regimes.
Hintergrund:
Die UN forderte ganz unverblümt eine Kontrolle über das sudanesische Erdöl in der Provinz Darfur.
Welchen Sinn macht jetzt diesbezüglich die Äusserung der US-Vize-Aussenministerin Jendayi Frazer vom 26.Juli?
Ganz einfach: die USA wollen nicht erst warten, bis auch asiatische Truppen unter UN-Mandat für Darfur abgestellt werden.
Auch erklärte sie, die Probleme des sabotierten Solds und der fehlenden Ausrüstung der AU-Soldaten könnten blitzschnell gelöst sein –
wenn diese unter Oberbehl des UN-Kommandos stünden.
Die Veschwörung der westlichen Elite zur Kontrolle der Rohstoffprovinz Darfur geht weiter…
weitere Artikel:
26.07.07
Sudan: US-Regierung will bis zum 1.Oktober Truppen in Darfur
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Quellen:
(1)
http://www.netzeitung.de/ausland/702877.html
(2)
http://www.sudantribune.com/spip.php?article23129
(3)
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=753&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=7
(4)
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=559&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=5
(5)
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=348&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=3
(6)
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=349&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=3
(7)
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=559&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=5
(8)
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=242&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=1