Die Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) hat Heiner Geissler als Vermittler im Tarifstreit benannt (1). Die „Deutsche Bahn AG“ berief den ehemaligen Ministerpräsidenten von Sachsen, Kurt Biedenkopf, gegen den im Zuge der Mafia-Affäre schwere Vorwürfe laut geworden sind (2).Heiner Geissler (CDU) hatte seiner Partei – der auch GDL-Chef Menfred Schell angehört – im April dieses Jahres die Wahlkampfparole „Solidarität statt Kapitalismus“ empfohlen.
„Heute ist die Solidarität gefährdet, die Solidarität zwischen Reichen und Armen und zwischen Männern und Frauen und zwischen Deutschen und Ausländern“, begründete Geißler seinen Vorschlag und fügte hinzu, damit würde die CDU die Wahl gewinnen“ (7).
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), dessen Gewerkschaft „Transnet“ angekündigt hatte Streikbrecher gegen die GDL zur Verfügung zu stellen (3), übte heute zwar Kritik an dem Streikverbot des Arbeitsgerichtes Nürnberg, aber im gleichen Atemzuge auch an der Unabhängigkeit der GDL, die nicht Teil des DGB ist.
„Zersplitterung schadet“, so Ver.di-Chef Frank Bsirske und verlangte damit indirekt eine Annahme des Angebot der „Deutsche Bahn AG“.(4)
Dabei hatte das Motto des DGB zum diesjährigen 1.Mai noch gelautet:““Du hast mehr verdient!“ (8)
Der DGB hat allein innerhalb des Jahres 2006 3% seiner Mitglieder verloren (5).
Uneingeschränkte Solidarität für die GDL kam dagegen von der WASG-Nachfolgepartei „Soziale Alternative für Gerechtigkeit“ (SAG).
„Während überall in Europa die Gehälter für Zugpersonal gestiegen sind, sind Eure Entgelte real um ca.
10% gesunken“, so die SAG in einem offenen Brief an die Lokführer der GDL.
„Mindestanforderungen (auch und gerade in Bezug auf die Verkehrssicherheit) an Euren Arbeitsplatz wurden von der Managementebene der DB wegargumentiert,“ die SAG stehe „fest zu Euch in Eurem Kampf um Eure Rechte.“ (6)
Die GDL kündigte an, während der Verhandlungen zunächst auf weitere Streiks zu verzichten. „Wir werden zunächst nicht zu weiteren Streiks aufrufen. Das wäre in dieser Situation kontraproduktiv“, so Gewerkschaftssprecher Maik Brandenburger.
Allerdings sagte GDL-Chef Manfred Schell ebenfalls, man werde im Falle des Falles keine Streiks mehr vorher ankündigen.(1)
06.08.07
Die letzte Bahn-Gewerkschaft GDL: Allein gegen die Lobby
http://www.radio-utopie.de/index.php?themenID=792
11.07.09
Milbradt, Biedenkopf und de Maiziére: der Machtkampf in Sachsen´s Mafia
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=688&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=7
19.04.07
Heiner Geissler: Der letzte Linke im Parlament
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=437&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=4
Quellen:
(1)
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,,OID7265344_,00.html
(2)
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=688&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=7
(3)
http://www.radio-utopie.de/index.php?themenID=792
(4)
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID7264824_REF1_NAV_BAB,00.html
(5)
http://de.wikipedia.org/wiki/DGB
(6)
http://partei-sag.de/080807%20offener%20Brief%20GDL.pdf
(7)
http://www.rehacare.de/cipp/md_rehacare/custom/pub/content,lang,1/ticket,g_u_e_s_t/oid,14703
(8)
http://www.dgb-dessau.de/index.php?id=1