Afghanistan,Nazareth-Kirche:"Entführung, ganz,ganz sicher"

Afghanistan, Kabul: Kaum sind ein paar Minuten vergangen, schon ist man wieder schlauer.
Es war doch kein Restaurant, nein, jetzt war es ein Grill-Imbiss in Kabul, aus dem die Mitarbeiterin einer Organisation namens „Ora International“ entführt worden sein soll (1). Und es war auch nicht EIN Entführer – wie vorhin noch behauptet (2) – jetzt waren es vier Männer…Dafür aber geben die Sprecher der Organisation „Ora International“ schon fleissig Interviews, und zwar offenbar soviele, dass man sich fragt, wieviele Blaupausen da schon auf Abruf bereit lagen. Überall ist die Geschichte dieser Organisation nachzulesen, nur nicht, dass Gründer und Präsident von Ora, Heinrich Floreck (3), Bruder der „Neuen Nazarethkirche“ ist.

Sein Thema im Gemeindezentrum der Nazarethkirche in der Nazarethkirchstraße in Berlin-Wedding vom 3-5-Oktober 2003 u.a.:“Islam und Christentum“, sowie „Evangelisation der Nationen“ (4).

„Ora“ ist streng hierarchisch auf Floreck hin aufgebaut (5). Man fühlt nicht nur weltweit mit, man hat den Eindruck hier wird sogar vorgefühlt. Die Organisation ist weltweit zu Einsätzen unterwegs, gerade in Kriegsgebieten. Es gibt diverse Beratergremien, die sich mit den jeweiligen Regierungen beschäftigen (5) und auf der Link-Bank – gucke da (6) – steht unser aller Franky, der Steinmeier, und lächelt uns durch seine Brille an.
Gleich daneben dann der Link zur US-Regierung, versteht sich..

Ein Sprecher von „Ora“ heute auf N24 war dann auch ganz überrascht. Nicht etwa, dass sich seine Mitarbeiterin in der derzeitigen Sicherheitslage angeblich in Kabul ohne Schutz in einen Imbiss setzte, deren Mann dann der Entführung zusah und die Entführer dann entkamen, nein..

Ulf Baumann war überrascht, als man ihn fragte, was diese Entführung denn für Konsequenzen hätte. „Für Konsequenzen ist es jetzt zu früh“, sagte er daraufhin verdutzt, als hätte er diese Frage nie erwartet.
Nach eigener Aussage hat „Ora“ noch 20 weitere Opfer Christi, Verzeihung, 20 weitere Mitarbeiter in Afghanistan.
Man denke jetzt mal bei dieser Geschichte auch an die evangelische Sekte aus Südkorea, die gleich einen ganzen Reisebuss für die gute Sache opferte.

Und der „Spiegel“…

Also wisst Ihr, Ihr habt uns alle ja schon viel Freude gemacht.
Aber diese Story – als hätte ein einsamer Wolf Euch ein Lied gesungen.

Da stirbt also (angeblich) ein Taxifahrer während der Flucht dieser „Geiselgangster“. Er wird durch die „afghanische Polizei“ erschossen. Er wird aber nicht umgelegt, weil er zuviel weiss oder im Weg war, nein, nein..

Er wird aus Versehen abgeknallt (7). Weil die aufrechten Sherrifs der Drogenbosse im Präsidentenpalast auf die Entführer gezielt hätten, die sie bereits verfolgten, knapp verfehlten und leider, leiiiider dieses weitere Opfer Christi, Verzeihung, diesen blöden Zeugen, shit, diesen, na, wie hiess er doch gleich, na irgendeinen Hindukusch-Bimbo erwischten, den sowieso niemand vermisst.

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Quellen:
(1)
http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Politik/Artikel,Deutsche-in-Kabul-von-Bewaffneten-entf%FChrt_arid,1017983_regid,2_puid,2_pageid,4290.html
(2)
http://radio-utopie.de/index.php?themenID=833
(3)
http://www.ora-international.org/index.php?about_id=863&help_id=&page=592&clicked=873
(4)
http://www.preach-in.de/170803.html
(5)
http://www.ora-international.org/index.php?about_id=100&help_id=&page=structure.html&clicked=100
(6)
http://www.ora-international.org/index.php?about_id=103&help_id=&page=links&clicked=103
(7)
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,500621,00.html

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