Irak, Kurdistan, Provinz Suleymania (Sulaymaniya, Muhafazat as Sulaymaniyah):
Nach tagelangem Beschuss kurdischer Dörfer durch das iranische Militärs sind gestern in der Grenzregion des Irak Flugblätter vom Himmel gefallen. Auf ihnen steht soviel wie:“Bitte rennen Sie weg und verbreiten sie Panik, übermorgen marschieren wir ein“. Unterschrift: „Iran“.
Augenzeugen sollen gesehen haben, wie Helikopter die Flubblätter abwarfen (1). Diese müssten dann über die Grenze nach Irak eingeflogen sein. Die Flugblätter waren in kurdischer Sprache abgefasst, abgesehen von der Überschrift: die war in Englisch. Eine erkennbare, viel zu leicht erkennbare Finte für internationale Beobachter, wie uns zum Beispiel.
Nun – wenn diese Flugblätter aber nicht aus dem Iran stammten, woher kamen sie dann? Und wie passt das zum ausgerechnet jetzt stattfindenden Besuch vom schiitischen „Premierminister“ des Irak, Nouri al-Maliki, in Syrien (2)? Und wie zum ausgerechnet gestern mit der Maliki-Regierung verabredeten Besuch von Mahmud Ahmadinejad im Irak, dem Mann, der doch gerade die eigenen Grenzen beschiesst und jetzt angeblich per Flugblatt mit dem Einmarsch droht?
Nun – halten wir zuerst mal fest, dass im gesamten deutschsprachigen Raum wieder einmal nur die Schweiz nicht unter das Totschweigemonopol der Konzernpresse fiel.
Ausschliesslich die „Basler Zeitung“ berichtete über den doch eigentlich hochdramatischen Vorfall (3).
INTRIGEN IN KURDISTAN
Sehen wir uns erstmal die Realitäten in Kurdistan an:
Kurdistan ist seit einem plötzlichen Versöhnungsprozess während der US-Invasion 2003 unter gemeinsamer Regierung zweier ehemals bis auf´s Blut verfeindeter Parteien: der „Kurdischen Demokratischen Partei“ (KDP) und der „Patriotischen Union Kurdistans“ (PUK).
Ihre Chefs, Masud Barzani (KDP) und Dschalal (Jalal ) Talabani (PUK), haben sich lang, ausgiebig und seit Jahrzehnten bekriegt (3).
2005 dann die Wende. Es gab gemeinsame Parlamentswahlen, man teilte sich die Regierung, und die PUK gab ihre Hauptstadt Suleymania (Slemani) auf, zugunsten der nun gemeinsamen Hauptstadt Erbil (Irbil, Arbil, Hewler).
Die mächtigen Parteihauptquartiere aber, die blieben wo sie waren, das der PUK weiterhin in Suleymania (Sulaymaniya).
Talabani ist heute „Präsident“ des Irak, Barzani „Präsident“ von Kurdistan. Man hat sich arrangiert.
De Facto aber gibt es zwei Teile von Kurdistan, das nördliche wird von der KDP Barzanis kontrolliert, das südliche von der PUK unter ihrem Chef Talabani, dem „Präsidenten“ des Irak.
Dieses Frühjahr erschüttert Kurdistan dann eine Reihe von mörderischen Attentaten.
Am 9.Mai gibt es in Erbil – direkt im Eingang des Innenministeriums – eine schwere Explosion. 19 Tote und über 80 Verletzte sind zu beklagen, angeblich durch einen „Selbstmordattentäter“. Es kommt zu einer Verhaftungswelle, 19 Personen verschwinden. Der Name „Ansar al-Sunnah“ fällt, als angebliche Attentäter (diese Behauptung verschwindet nach ein paar Tagen, still und leise.)
Gleichzeitig heisst es in Sulaymaniya, man habe bereits Tage vor dem Anschlag Sprengssätze in einem Kulturgebäude gefunden und entschärfen können. (5)
Am selben Tag gibt ein Mitglied des kurdischen Geheimdienstes der italienischen „Aki News“ ein Interview. In diesem berichtet er, man habe Anschläge in Kurdistan „erwartet“.
„Wir hatten Informationen, dass terroristische Gruppen Pläne hatten die Sicherheit zu zerstören und die Instabilität von Bagdad und Zentralirak nach Kurdistan zu bringen,“ so die Quelle.
„Grössere Mengen an Waffen und Sprengstoff“ seien in den letzten Tagen in Kurdistan gefunden worden, so der Sicherheitsbeamte laut „Aki News“. Zuerst sei man davon ausgegangen, dass diese zum Schmuggel in den Rest des Irak vorgesehen seien. Dann aber hätten weitergehende Untersuchungen ergeben, dass sie für Operationen in Kurdistan bestimmt wären.
„Addieren sie dazu die Bewegungen von einigen Terrororganisationen nahe der kurdisch-iranischen Grenze, wo unsere Grenzposten mehrere Male angegriffen worden, diese Indizien brachten uns zu der Annahme, diese heutigen Attacken zu erwarten und wir erwarten weitere, die ähnlich gelagert sind“, so der kurdische Agent.
Es gäbe Versuche aus der Umgebung des irakischen Präsidenten Jalal Talibani, dem Chef der PUK, Posten im Sicherheitsapparat in Sulaymaniya neu zu besetzen und eine rivalisierende Fraktion um Noshirwan (Nawshirwan) Mustafa auszuschalten (6).
DER KONKURRENT VON TALABANI – NOSHIRWAN MUSTAFA
Mustafa hatte letztes Jahr die Wahl um den Posten als PUK-Chef gegen Talabani verloren. Dennoch scheint er bei der Basis der PUK immer noch beliebt zu sein. Er gilt eher als intellektuell und nicht korrupt.
Mustafa versuchte 2005-2006 einen Reformprozess innerhalb der Partei in Gang zu bringen, um alte Oligarchien zu überwinden und der jüngeren Generation eine Chance zu geben. Aufgrund von Widerständen im Apparat, gerade aus der Richtung von Talabani, gelang das nicht. Konsequenterweise legte er daraufhin alle Parteiämter nieder. Er gründete ein unabhängiges Medienzentrum in Sulaymaniya (7), unter anderem die Webseite http://sbeiy.com/ku/default.aspx und den mehrsprachigen Medienverteiler „Rojname“ http://www.rojname.com/index.kurd?ziman=german
„Gegenwärtig sind in Kurdistan alle drei Gewalten, Legislative, Exekutive und Judikative etabliert und geleitet von politischen Gruppen. Sie funktionieren entsprechend der Beratung und der Anleitung durch die politischen Gruppen, sowie in dem Rahmen, wie er von den politischen Gruppen festgelegt wird,“ so Mustafa vor wenigen Tagen.
Er verglich den Zustand in Kurdistan mit den Verhältnissen im früheren Ostblock.
„Die Führer der politischen Gruppen sind eine neue, mächtige und priviligierte Klasse in der Gesellschaft geworden. Jede gute Sache und jede Errungenschaft wollen sie nur für sich selbst.
Die denken, die Leute sind gemacht worden um sie zu bedienen. Deshalb haben die Menschen das Vertrauen in die politischen Gruppen verloren, “ so Noshirwan (Nawshirwan) Mustafa (9).
Desweiteren gilt folgendes festzuhalten: Mustafa hat sich klar gegen ein theokratisches Regime im Irak gestellt und sich für eine Trennung von Staat und Religion positioniert. (10)
Gleichzeitig betreibt er aber seit Jahren zielgerichtet und rücksichtslos die Eingliederung der ölreichen Provinz um Kirkuk nach Kurdistan.
„Die Zentralregierung kontrolliert das Öl von Kirkuk. Das muss sich ändern,“ so Mustafa im Januar 2005. Er beschrieb drei nicht verhandelbare Bedingungen der Kurden: erstens Föderalismus, zweitens keine Theokratur, drittens die Auslieferung von kurdischen Terroristen nach Kurdistan. Letztere Forderung dürfte explezit an das türkische Militär gerichtet sein.
Auch äusserte er damals unmissverständlich, dass sich die Situation der Kurden seiner Meinung nach durch den Einmarsch der US-Armee verbessert habe. Er befürwortete ebenfalls die „Rückkehr“ der aus Kirkuk vertriebenen Kurden, sowie die „Rückkehr“ der dort lebenden Araber „wo sie herkamen“ (11).
Ein gefährliches Spiel.
DAS REFERENDUM IN KIRKUK
Am 15.November sollen in den irakischen Provinzen Diyala, Niniveh und Kirkuk Referenden abgehalten werden. Es geht um die Zugehörigkeit zu Kurdistan. Hamid Afandi, de facto Militärführer der kurdischen „Peschmerga“-Truppen der KDP, äusserte sich gegenüber amerikanischen Journalisten zur Frage der Angliederung an das Kurdengebiet unmissverständlich: „Wenn wir das durch Reden lösen können – fein. Aber wenn nicht, dann werden wir es mit Kämpfen lösen.“ (12)
Der KDP-Chef und kurdische „Präsident“ Masud (Massud,Massoud) Barzani goss Anfang August ebenfalls ordentlich Öl ins Feuer. Er sprach von einem „richtigen“ Bürgerkrieg im Irak, wenn Kurdistan nicht Kirkuk bekomme.
Und der türkische Generalstabschef Yasar Buyukanit – auch nicht faul – sagte am 31.Mai, dass er nur noch eine Frage beantwortet haben wolle: nämlich ob Barzani bei einem türkischen Einmarsch „auch etwas passieren“ solle (13). Insgesamt sollen 200.000 türkische Soldaten auf den Einmarschbefehl an der Grenze zum Irak warten.
Sogar der Bericht der Baker-Kommission letztes Jahr hatte ein mögliches Referendum über den Ölschatz von Kirkuk als „explosiv“ bezeichnet (14) und dringend eine Vertagung empfohlen, es half nichts. Nun brennt die Lunte im Nord-Irak, und irgendjemand freut sich darüber..
WER STECKT HINTER DER GEWOLLTEN ESKALATION AN DER IRAKISCH-KURDISCH-IRANISCHEN GRENZE?
Zuerst mal gilt festzuhalten, dass Flugblätter in den Schluchten von Kurdistan in der Tat aus der Luft abgeworfen sein müssen, wenn sie irgendwo rumliegen. Das kann nicht ohne Wissen der US-Streitkräfte geschehen sein, die ja nun regelmässig wilde Kriegsdrohungen gegen das unmittelbar benachbarte Iran ausstoßen. Der Luftraum wird überwacht sein.
Wenn jetzt aber die US-Streitkräfte – oder deren Verbündete – so eine gefälschte Kriegsdrohung seitens des Iran in die Welt setzen und angeblich Hunderte von Familien zur Flucht aus der Grenzzone bewegen – wo liegt da der Sinn?
Die Reaktion der kurdischen Regierung von Masud (Massud) Barzani in Erbil jedenfalls mutet merkwürdig an:
„Sollte die Botschaft wirklich von den iranischen Behörden stammen, dann erklären wir, dass jede Militäroperation der iranischen Truppen auf dem Gebiet des kurdischen Autonomiegebietes nicht für Sicherheit und Stabilität in der Region sorgen würde und dass die irakische Regierung dies nicht akzeptieren würde.“ (3)
Das klingt weder überzeugend hinsichtlich der Urheberschaft dieses ominösen Flugblattes, noch adäquat für eine Kriegsdrohung aus dem Nachbarland Iran.
Klar ist: der schiitische Ministerpräsident Maliki hat am 7.August mit der Türkei eine militärische Kooperation vereinbart, angeblich nur gegen die PKK (15). Und zur Stunde gehen die gemeinsamen Attacken der türkischen und der iranischen Militärs gegen kurdische Dörfer weiter.
Es sieht, glaubt man den letzten Meldungen, sogar nach einem massiven Aufmarsch Drei-Länder-Eck Türkei, Iran und Irak/Kurdistan aus. (19)
Wenn man jetzt mal unterstellt, dass Maliki nur eine Schattenfigur der US-Militärs ist, kann man also getrost davon ausgehen, dass die Regierungen der Türkei, des Iran und der USA gerade dabei sind, gemeinsam gegen die Kurden vorzugehen.
Wie passt das jetzt zu den Bombenanschlägen in Erbil am 9.Mai, den damaligen Waffenfunden in Kurdistan und den Destablisierungsversuchen in Suleimanija (Sulaymaniya) durch den PUK-Chef Talabani, von denen die Quelle im kurdischen Geheimdienst berichtete?
Am 13.Mai ereignete sich eine weitere schwere Explosion in Kurdistan. Nahe des KDP-Hauptquartiers in Makhmour (Machmur) sprengt sich – laut Medienberichten – ein Mann in irakischer Armeeuniform mit einem präparierten Jeep in die Luft.
Einen Tag vorher werden laut Angaben der US-Militärs 5 US-Soldaten bei einem Überfall getötet und drei entführt.
Sowohl für die Anschläge in Erbil und Makhmour, als auch für die angebliche Entführung der US-Soldaten übernimmt die „Al Kaida im Irak“, die Gruppe „Islamischer Staat“ die Verantwortung. (17)
Diese Gruppe hat nie existiert.
Washington, 18.Juli: Der Sprecher des Weissen Hauses, Tony Snow, steht vor der Presse.
Nach allerlei Erfolgsmeldungen aus dem Krieg lässt der Bush-Sprecher die sprichtwörtliche Bombe platzen.
Snow verkündet, die seit Monaten im Irak allgegenwärtige mörderische Al Qaida / Al Kaida im Irak, die Gruppe „Islamischer Staat im Irak“ existiere gar nicht (18).
schon am 4.Juli habe man, so sagt er, einen gewissen „Khalid Abdul Fattah Da‘ud Mahmoud al-Mashadani“ festgenommen.
Dieser sei das einzige führende Mitglied von Al Kaida im Irak, was auch aus dem Irak sei.
Ausserdem sei Khalid al-Mashadani der „Propaganda-Minister“, so der Sprecher des Weissen Hauses.
Tony Snow verkündet nun daraufhin, das die Gruppe „Islamischer Staat im Irak“, mitsamt ihrem Anführer Abu Omar al-Baghdadi eine Erfindung sei. Khalid al-Mashadani habe sich das alles selbst ausgedacht. Dieser habe sogar einen -Achtung- SCHAUSPIELER engagiert, der seine Stimme bei Tonaufnahmen markiert habe.
Andere Quellen nennen den Namen eines alteren, arbeitslosen Kollegen namens Abu Abdulla al-Naima (18).
Wenn aber die angeblichen Urheber dieser Anschläge in Kurdistan nicht existieren, wer hat sie dann verübt? Und wer hat die US-Soldaten entführt? Oder wurden diese am Ende gar nicht gekidnappt?
Genau darauf hatten wir getippt. Für uns war die ganze Angelegenheit von Anfang an eine False-Flag-Terroraktion der US-Streitkräfte, um Kurdistan zu destabilisieren und einen Krieg vom Zaun zu brechen.
Die fiktive Gruppe „Islamischer Staat“ bedrohte mittels „Videobotschaft“ übrigens noch am 9.Juli den Iran mit einem „brutalen Krieg“ und dient auch in der „Süddeutschen“ noch als mahnendes Beispiel des „islamistischen Terrorismus“, vor dem sich der Westen schütze müsse.
(Wir titelten dazu: „Irak:`Al-Kaida`-Witz droht Iran mit Krieg“)
http://www.radio-utopie.de/index.
Auch andere Ereignisse passen zu einer seit Monaten geplanten, mit „asymmetrischen“, militärischen Mitteln durchgeführte US-Militärkampagne ins Bild.
DAS MASSAKER AN DEN JESIDEN
Das Massaker an den Jesiden in den Gemeinden Tal Asir (arabisch: Kataniya) und Siba (arabisch: Al-Gazira) am 14.August fand ausserhalb des kurdisch kontrollierten Gebietes statt – also letztlich in Gebiet unter US-Verantwortung bzw. der irakischen Regierung. (20)
Die Dörfer waren vor dem Kriegsverbrechen WOCHENLANG von jeder Lebensmittelversorgung abgeschnitten. Als die Lastwagen dann auf die Marktplätze fuhren, rannten laut Zeugenaussagen die hungrigen Menschen auf die Wagen zu, diese wurden gesprengt. Anschliessend schossen Raketenwerfer, auf Fahrzeugen montiert, in die Lehmhäuser der Bevölkerung. (21)
Der Polizeichef der Stadt, Scheich Saed Schangari, erklärte: „Wir hatten Geheimdienstinformationen erhalten, dass die Terroristen in Sindschar Anschläge verüben wollten.“ Daraufhin seien die Sicherheitsmaßnahmen in der Stadt verschärft worden, so der“ Polizeichef“ und Scheich zugleich.
Und deshalb hätten die Attentäter ihre Sprengsätze einfach in den Dörfern südlich von Sindschar zur Explosion gebracht. Da hätte man dann nichts machen können (22).
Mal abgesehen davon, dass das einer blind, stumm, taub und deshalb sehr wohlhabend gewordenen etablierten Medienlandschaft als Erklärung völlig ausreichte – es war auch der Auftakt zur iranischen Kampagne. Als hätte man sich den Spannungsball zugespielt, fingen die Angriffe des türkisch-iranischen Militärs im Dreiländereck mit Irak an der Ostgrenze an.
DAS TREFFEN DER VERMEINTLICHEN FEINDE
Irbil/Erbi, am 12.Mai: In eben der Stadt, in der angeblich 3 Tage zuvor noch ein schreckliches Massaker vom „Islamischen Staat in Irak“ angerichtet wurde, findet eine recht schicke Zeremonie statt.
Es wird ei
n neues Hotel eingeweiht.
Anwesend:
– der Generalmanager von Kempinski Hotels, Mr. Michael Sorgenfrey
– Mitglieder der türkischen Elegan Group
– Mr. Paul Brinkley, Chef der „Business Transformation Agency“ im Pentagon
und Aladdin Saba.
Saba ist Abgeordneter der mächtigen US-Handelskammer „American Chamber of Commerce“, sowie Chef von allerlei Lobbygruppen, wie der „Egyptian Investment Management Association“, Mitbegründer der „Egyptian Capital Markets Association“ und Mitglied der „British Egyptian Business Association“ sowie der „Egyptian Businessmen`s Association“.
Die Rede hält der kurdische Premierminister Nechirvan Barzani, der ein Loblied auf die Beziehungen in die Türkei UND ZUM IRAN singt, aus dem er eben zurückgekehrt ist.
Nechirvan Barzani ist der Neffe von Massoud (Massud) Barzani, Chef der „Kurdistan Democratic Party“ (KDP) und Präsident von Kurdistan.(18)
Am 18.Juli, besetzten – nach weiteren, schweren Explosionen in Kurdistan, mit vielen Toten – kurdische Peschmergas von Bagdad aus die Ölfelder von Kirkuk. Die Begründung: man bringe Sicherheit vor dem Terror.
Offenbar stehen diese Truppen unter dem Oberbefehl des irakischen „Präsidenten“ Talabani – der auch Chef der PUK ist und dem vom Agentem des kurdischen Geheimdienstes indirekt vorgeworfen wurde, in die Attentate in Kurdistan am 9. und 13.Mai verwickelt zu sein. (18)
ANALYSE
Es kooperieren offensichtlich die Regierungen der Türkei, des Iran, das Regime in Bagdad und die US-Militärs miteinander. Der irakischen „Präsident“ Talabani scheint mit von der Partie zu sein, in Bagdad hat sich u.a. eine schiitisch-kurdische Koalition angebahnt. Die eigenen Kräfte in Kurdistan – die auf einen unbedingten Anschluss von Kirkuk drängen – scheinen da eher im Weg zu sein. Ein starkes, unabhängiges Kurdistan mit diesen Ölquellen unter seiner Kontrolle ist mindestens für die Türkei nicht akzeptabel.
Interessanterweise haben gerade Spezialeinheiten aus der Türkei und Pakistan ein 10-tägiges Training begonnen. (24)
Gleichzeitig sind die Geschäftsinteressen zwischen der Türkei, dem Iran und Kurdistan enorm. Aus Basra wird eine Pipeline in den Iran (!) zum Hafen Abadan gebaut (25), die Gespräche laufen, ungeachtet allen Kriegsgetöses. Man versucht allerorten, sich aus dem Korpus „Irak“ das beste Stück herauszuschneiden, alles läuft auf eine „polnische Teilung“ des Irak hinaus. (23)
Die US-Militärs stehen unter enormem Druck. Sie müssen bis zum 15.September einen triftigen Grund finden, die eigenen Soldaten nicht aus dem Irak abzuziehen. Das kann eigentlich nur bedeuten, einen neuen Feldzug zu beginnen, oder einen neuen vom Zaun zu brechen, den andere führen und man selbst als Schiedsrichter quasi unentbehrlich ist (siehe Bosnien oder Kosovo).
Die alte Rivalität zwischen den kurdischen Parteien KDP und PUK wird der US-Oberbefehlshaber David Petraeus und sein Stab versuchen geschickt zu nutzen. Gleichzeitig wird mit allen Mitteln verhindert werden, dass die Ölprovinzen an das unabhängige Kurdistan fallen.
Letzten Endes wird es zwischen den Parteien Kurdistan, Türkei, dem Iran und den US-Militärs aber zu einem Deal kommen. Das gemeinsame Interesse an einer Auschlachtung des Irak wird überwiegen.
In den nächsten Wochen wird aber zunehmend deutlicher werden, wer bei diesem Kriegsgeschacher nichts zu gewinnen, aber alles zu verlieren hat:
Syrien.
weitere Artikel:
20.08.07
US-Senator: „Strasse des Sieges“ im Irak geht durch Syrien
17.08.07
Iran beschiesst Territorium des Irak: Hintergründe
20.07.07
Irak: US-Regierung muss Al Qaida / Al Kaida-Fantom zugeben
14.05.07
THE PLAN II – The Kurdistan Plot and The Mother Of War
Quellen:
(1)
http://www.reuters.com/article/worldNews/idUSL2181466720070821
(2)
http://derstandard.at/?id=3002086
(3)
http://www.baz.ch/news/index.cfm?ObjectID=880FFB92-1422-0CEF-70F8928F1F9484FC
(4)
http://de.wikipedia.org/wiki/Kurdistan
(5)
http://www.kurdishaspect.com/doc050907G.html
(6)http://www.iraqslogger.com/index.php/post/2704/subscriptions/splash.html
(7)
http://radio-utopie.de/english.php?themenID=496&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=05
(8)
http://www.kurdmedia.com/article.aspx?id=14283
(9)
http://www.kurdmedia.com/article.aspx?id=14283
(10)
http://www.iht.com/articles/2005/02/17/africa/web.0217iraq.php
(11)
http://web.krg.org/articles/detail.asp?smap=02010200&lngnr=12&rnr=73&anr=624
(12)
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/25/25980/1.html
(13)
http://www.wsws.org/articles/2007/aug2007/kurd-a07.shtml
(14)
http://www.iraqslogger.com/index.php/post/3689/subscriptions/splash.html
(15)
http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/ausland/778850.html
(16)
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,482644,00.html
(17)
http://radio-utopie.de/english.php?themenID=495&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=5
(18)
http://radio-utopie.de/index.php?themenID=733
(19)
http://pukmedia.com/english/index.php?option=com_content&task=view&id=723&Itemid=1
(20)
http://www.espace.ch/artikel_408399.html
(21)
http://www.juedische.at/TCgi/_v2/TCgi.cgi?target=home&Param_Kat=27&Param_RB=34&Param_Red=8334
(22)
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,,OID7298164_,00.html
(23)
http://radio-utopie.de/index.php?themenID=829
(24)
http://www.todayszaman.com/tz-web/detaylar.do?load=detay&link=120063
(25)
http://www.todayszaman.com/tz-web/detaylar.do?load=detay&link=120075
(26)