Terror-Camps: bald auch Ausbildung für Blackwater und KSK strafbar?

Berlin: Fangen wir in einer total, total verrückten Welt (Sie wetten auf mich, stimmt`s?) mal wieder ganz von vorne an…
Die 3 Grundprinzipien einer ganz normalen Regierung, egal in welchem Land, beruhen immer nur auf drei fundamentalen Prinzipien:
1. Heuchelei
2. ganz wichtig: noch mehr Heuchelei.
3. auf dem absolut unentbehrlichsten, elementarsten und unersetzlichen Prinzip schamlosester, gemeinster und grenzenlosester Heuchelei.Wenn Frau Justizministerin Brigitte Zypries – aus unerfindlichen Gründen von Politbock Gerhard Schröder ins Amt gehoben – nun auf die Idee kommt, aus lauter Verzweiflung über angerichteten Supermist der Bundesregierung hier mit irgendeinem Schwachsinn über Terrorcamps anzufangen, so weiss sie, dass die Bevölkerung erstmal nichts weiss. Dafür hat sie gesorgt, wie jedes andere ordentliche Mitglied des Establishments in den letzten Jahrzehnten auch.
Da es sich aber aufgrund statistischer Wahrscheinlichkeiten einfach nicht vermeiden lässt, dass unter 80 Millionen Hornochsen nicht wenigstens einer die Klappe aufreisst, war es echt dumm von ihr, mit dem Thema „Terrorcamps“, „Ausbildung zum Töten“, „Terrorlager-Training“ oder militärischer Ausbildung im Allgemeinen anzufangen. Die rechtlichen Schwierigkeiten liegen auf der Hand.

ALLE SOLDATEN SIND MÖRDER – ABER NUR IM KRIEG

Die Meldung des Guardian – die heute „Telepolis“ (schüchtern wie immer) übernahm – über 1000 Blackwater-„Angestellte“ im Irak (1) ist natürlich Grütze. Laut Quellen aus dem US-Kongress waren bereits dieses Frühjahr 126.000 Söldner im Irak (2). Nicht nur unter Oberbefehl des Pentagon, sondern der Tarnung wegen auch unter Regide des US-Innenministeriums. Laut eines Berichtes der Schweizer Boulevard-Zeitung „Blick“ kämpfen sogar mehr Söldner als staatliche Soldaten im Irak-Krieg.

„The International Peace Operations Association“ nennt sich die Lobby der Söldnerindustrie, die sich ihr Menschenfutter z.B. in den Slums von Peru oder in Uganda zusammensammelt. Deren „Präsident“ Doug Brooks funktioniert als Presseberuhiger und Märchenonkel.
„Wir haben die am Besten versorgte und unterstützte Militäroperation in der Geschichte im Irak,“ so Brooks.
„Die Soldaten müssen nach der Patrouille nicht mehr nicht die Toiletten reinigen, wenn sie zurück kommen. Das wird jetzt alles übernommen und macht einen viel professionelleren Soldaten aus, als wir es in der Vergangenheit hatten.“

Auch die positiven Effekte auf die lokalen Kriegszonen preist der König der Söldnerindustrie in höchsten Tönen.
„Es stimuliert die lokale Wirtschaft. Du trainierst Leute. Du förderst Beziehungen und Freundschaften“, so Brooks zum Irakkrieg.
Insgesamt wird der Umsatz der Söldnerarmeen auf 200.000.000.000 Dollar im Jahr geschätzt. Da muss man sich über den Zusatzetat von 126 Milliarden Dollar, den das zweitdümmste Parlament der Welt US-Präsident Bush bereits im Frühjahr zusätzlich in den Schlund warf, nicht wundern.

Die Söldnerindustrie hat beste Kontakte in alle Geheimdienste des Westens und zu Wirtschaftsmonopolen.
Die Söldnerfirmen gehören oft zu grösseren Konglomeraten wie Kellog Brown & Root, die dem Halliburton-Konzern gehört, dem wiederum einst Vizepräsident Dick Cheney vorstand.
Viele Söldner sind ex-Agenten, ex-Militäragenten oder ex-Angehörige von „Anti-Terror-Einheiten“.
Sie verdienen zwischen 15.000 und 120.000 Dollar pro Monat. Allerdings je nach „Rasse“. Die Weissen verdienen Spitzengehälter, die Untersöldner aus dem Süden des Planeten entsprechend weniger. (2)

DAS KSK…

…also das Kommando Spezialkräfte (KSK), eine in der Graf-Zeppelin-Kaserne im württembergischen Calw stationierte Spezialeinheit der Bundeswehr, hat folgende Aufgaben (3).

* Rettung und Befreiung deutscher Staatsbürger und anderer Personen aus gefährlichen Lagen im Ausland – z. B. Geiselbefreiung
* Gewinnen von Schlüsselinformationen in Krisen- und Konfliktregionen
* Schutz von Personen in besonderen Lagen
* Schutz auf Distanz
* Militärberatung und -unterstützungsleistung im Ausland
* Fernaufklärung
* Festnahme von Personen im Ausland, die eine besondere Gefährdung darstellen: Kriegsverbrecher etc.
* Verdeckte Operationen
* Kampfeinsätze hinter feindlichen Linien
* Terrorismusbekämpfung
und jetzt kommt´s:
* Asymmetrische Kriegsführung

also Terrorismus, selbstverständlich nur für den guten Zweck.
Mal abgesehen davon, dass das KSK in Punkto Geiselbefreiung, Schutz von Kollegen der GSG 9 und des BKA, Fernaufklärung, Gewinnen von Schlüsselinformationen über Wasserstoffperoxid in den letzten Monaten wirklich ganz hervorragende Arbeit geleistet hat, unternimmt man solche Operationen nicht, indem man mit Bananen schmeisst, jedenfalls nicht im Allgemeinen. Man könnte allerdings, so im Nachhinein, aber lassen wir das.

Das Ausbilden zum Töten sichert jedem Menschen auf diesem Planeten eine sichere Arbeitsstelle. Man kann davon leben.
Im Gegensatz zu völlig unwichtigen Dingen wie Sport oder Musik.

Davon leben können aber nur die, die davon leben können.
Wieviel nach ihrer ehrenwerten Tätigkeit nicht mehr leben, fragt keine Sau, höchstens so ein paar durchgeknallte Bekloppte, die nur (noch) mit dem Grundgesetz schmeissen.

Die Bundeswehr bietet Hunderttausenden von Bürgern ein Auskommen in Uniform, ohne dass sie dafür Menschen umbringen müssen. Belassen wir es dabei.

Um die Spezialkräfte muss man sich kümmern, wenn sie wieder zuhause sind. Sie dürfen niemals eine gehobene Position im Militär oder in der Politik bekommen.
Vielleicht wollen sie die auch gar nicht.

weiterer Artikel:
26.05.07
Irak, Bush, Blackwater und das Ende des staatlichen Kriegsmonopols
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=543&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=5

Quelle:
(1)
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26216/1.html
(2)
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=543&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=5
(3)
http://www.survival.de/kommando_spezialkraefte_ksk,cid,307,id,31,glossardetail.html

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