"Agenda 2010": Kapital erpresst Politik

Zuerst einmal: es gibt keine „deutsche Wirtschaft“. Der Spruch „im Zuge der Globalisierung“ beweisst und besagt es. Es gibt das transnationale Kapital, was transnationale Kapitalisten besitzen (oder von ihm besessen sind), welches die Allgemeinordnung der jeweiligen Staaten, in denen es von alleine mehr werden kann, nach Belieben erpresst.Die führenden transnationalen Kapitalisten und ihre Verbände, Dieter Hundt (Bundesverband der Deutschen Arbeitgeberverbände, BDA), Jürgen Thumann (Bundesverband der Deutschen Industrie, BDI), Ludwig Georg Braun (Deutscher Industrie- und Handelskammertag, DIHK) und Otto Kentzler (Zentralverband des Deutschen Handwerks, ZDH) haben heute die demokratisch gewählten Verfassungsorgane davor“gewarnt“, die systematische Vernichtung von Nachfrage, das Verbot sozialwirtschaftlichen Ausgleichs und den Bruch des Verfassungsgebotes von der Verpflichtung des Kapitals gegenüber dem Allgemeinwohl namens „Agenda 2010“ anzutasten.

Deutschland dürfe nicht „in eine populistische, rückwärtsgewandte Politik verfallen, während sich der Rest der Welt den notwendigen Veränderungen stellt,“ so die führenden transnationalen Kapitalisten in der Republik.(4)
Das Ganze erinnert nicht zufällig an die sogenannte „Industrielleneingabe“ vom 19. November 1932, in der nach einer Wahlniederlage der NSDAP zwanzig Grossindustrielle, Bankiers und Lobbyisten den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg aufforderten, Hitler trotzdem zum Reichskanzler zu ernennen (was dann am 30.Januar 1933 letztendlich auch geschah).

„Mit Eurer Exzellenz bejahen wir die Notwendigkeit einer vom parlamentarischen Parteiwesen unabhängigen Regierung, wie sie in den von Eurer Exzellenz formulierten Gedanken eines Präsidialkabinetts zum Ausdruck kommt“, heisst es in dem Brief.
„Wir erkennen in der nationalen Bewegung, die durch unser Volk geht, den verheißungsvollen Beginn einer Zeit, die durch Überwindung des Klassengegensatzes die unerlässliche Grundlage für einen Wiederaufstieg der deutschen Wirtschaft erst schafft. Wir wissen, dass dieser Aufstieg noch viele Opfer erfordert. Wir glauben, dass diese Opfer nur dann willig gebracht werden können, wenn die größte Gruppe dieser nationalen Bewegung führend an der Regierung beteiligt wird.“ (5)
Den Brief verfasste der ehemalige Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht.

DIE „NOTWENDIGEN VERÄNDERUNGEN“ DURCH DAS KAPITAL

2.6 Millionen Kinder in dieser Republik leben in Armut (1). 7.5 Millionen Italiener, 12.9 Prozent der Bevölkerung, tun es ebenso (2). Etwa ein Viertel der Franzosen sehen sich finanziell nicht in der Lage, Obst, Gemüse und Fisch zu kaufen (3).

Die antisoziale, brutalstmögliche Ausbeutungspolitik der Lobbyisten und ihrer Merkel fusst auf der mutmasslichen inneren Sicherheit dieser Damen und Herrn, das Pack, der Pöbel, das dumme Volk werde sich ihren Anweisungen beugen. Dabei ist das Volk immer stärker als sie, und das wissen die Oberschichtler auch ganz genau. Dieser offene Anfall von Panik der Nichtstuer und Besitzer ist das beste Zeichen dafür, dass der absteigende Ast, auf dem sie und ihre Familien es sich seit Jahrhunderten bequem gemacht haben, nun langsam beginnt hin- und herzuschwanken, begleitet von einem zunehmend unüberhörbaren ritze-ratze, was sich diese hohen Herren selber zuzuschreiben haben.

KRIEG UND KAPITAL – ODER VERFASSUNG, FRIEDEN, ARBEIT

Der Versuch, die Deutschen und alle anderen Völker des Westens in einen Krieg nach dem anderen zu jagen um die system-immanente Überproduktion global in den Griff zu bekommen, der bewusste Krieg gegen die Verfassungen, ihre Werte und ihre Gebote, die Steigerung von Lüge als täglicher Propaganda-Exzess von Werbung, Politwerbung und Eigenwerbung, die unersättliche Gier der Manager und Vorstandsetagen, die brutale Verarmung selbst von Teilen des Bürgertums, die hemmungslosen Lohnkürzungen sämtlicher Dax 40-Konzerne welche 2004 begannen, indem sie den Windschatten der Hartz-Gesetzgebungen und die neue Philosophie der Mitte des Stärkeren ausnutzten, all das hat die transnationalen Kapitalisten jetzt an einen Punkt gebracht, an dem sie so gross wurden, dass sie ihre Gegner nicht einmal mehr sehen konnten.
Und genau an diesem Punkt wird ein Goliath besonders anfällig für einen David.

Das Kapital soll jammern, es soll flehen, es soll betteln und daherquatschen. Es wird ihm nicht helfen.

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„Wenn Sie den Dow Jones nach oben gehen sehen wollen, lassen Sie uns die Bomber starten und die iranische Bedrohung beseitigen…eine friedliche Lösung hilft weder uns noch der Börse.“
Von wem stammen diese unmißverständlichen Worte? Von Jonathan Hoenig, dem Führungsmitglied bei der Capitalistpig Asset Management LLC…
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=102&JAHR_AKTUELL=2006&MON_AKTUELL=6

Quelle:
(1)
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/Kinderarmut;art1117,2378703
(2)
http://www.diepresse.com/home/panorama/welt/334811/index.do
(3)
http://de.rian.ru/society/20070926/81040925.html
(4)
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/alg24.html
(5)
http://de.wikipedia.org/wiki/Industrielleneingabe

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