Streik in Frankreich: "Gewerkschaften" gegen Arbeiter

Paris: In unserer Nachbar-Republik brodelt es: trotz eines Deals der Führung der „Autonomous General Federation of Drivers“ (FGAAC) mit der rechten UMP-Regierung am Freitag gibt es innerhalb der Mitglieder autonomen Lokführergewerkschaft Widerstand gegen ein Abbrechen des Streikes und gegen die ausgehandelten Verträge.
„Die Lokführer und das Fahrpersonal diskutieren in grossen Versammlungen“, so Gleisarbeiter Juan Aliart am Freitag. „Eine Menge Lokführer in der FGAAC stimmen nicht mit dem Vertrag überein, dass ihre Gewerkschaft unterschrieben hat, auch nicht mit dem Ende des Streiks. Die schnauzen die gerade richtig an,“ so Aliart.(1)Derweil hat die Führung der kommunistischen Gewerkschaft CGT trotz Demonstrationen von landesweit ca. 200.000 Menschen (2) zum Ende der Streiks aufgerufen (3). Doch auch dagegen gibt es Widerstand.

Obwohl eigentlich nur für Donnerstag durch die Gewerkschaftsfunktionäre geregelte Streiks geplant waren, liefen die Dinge für die Lobbyisten aus dem Ruder. Auch Freitag gab es Streiks, im Augenblick gibt es immer noch Arbeitskämpfe durch kleinere, basisorientierte Gewerkschaften, die u.a. die Pariser Metro teilweise lahmlegen.(4)

Im Prinzip geht es um Rentenkürzungen, die 1995 schon einmal eine französische Regierung versuchte. Damals unterlag sie nach drei Wochen zähen Arbeitskampfes der Arbeiter. Dabei hatten sich am Donnerstag mehr Eisenbahner am Streik beteiligt als damals (3), die Lage ist also günstig für die Arbeiter. Nicht böse Zungen behaupten nun, genau das ist der Grund, weshalb eine gekaufte pseudo-Kommunisten-Bande in der „mächtigen“ CGT und korrupte Funktionäre in der „autonomen“ Lokführergewerkschaft FGAAC nun die Streiks in Frankreich abwürgen wollen.

Der kleine basisdemokratische Gewerkschaftsverband „Solidaire-Unitaire-Démocratique“ (SUD) hat angekündigt, die Streiks bis zur Rücknahme der Renten- und Pensionskürzungen der Regierung François Fillon fortsetzen zu wollen (3), die „Reform, Reform, Reform“ daherschwätzt und gleichzeitig den kleinen Leuten in die Tasche greift. Montag soll sich entscheiden, welche Gewerkschaften den Streik mit unterstützen.
Die SUD wird zur Zeit von Trotzkisten der „Ligue communiste révolutionnaire“ unterwandert (5). Man fragt sich – wann verraten die die Arbeiter?

Quellen:
(1)
http://www.wsws.org/articles/2007/oct2007/inte-o20.shtml
(2)
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,512454,00.html
(3)
http://www.tagesschau.de/ausland/streiksfrankreich8.html
(4)
http://www.pr-inside.com/de/streik-beeintraechtigt-u-bahn-verkehr-in-r257228.htm
(5)
http://de.wikipedia.org/wiki/Solidaire-Unitaire-D%C3%A9mocratique

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