Manche glauben gar arg an das Recht, zu scheitern und nochmal von vorne anzufangen; die sind von ihrer frisch gescheiterten Firma immer noch so angetan, daß sie einen Zombie bauen und einfach weitermachen. Mein allererste Boo, vor langer, langer Zeit (als Big Ben noch eine kleine Taschenuhr war) befaßte sich mit einem solchen Zombie. Das ist nämlich nicht nur unethisch und raubtierkapitalistisch, sondern auch verboten. Das muß jetzt die Neue Elsa erfahren, die versucht, das Geschäft des insolventen Aachener ISDN- und Grafikkartenherstellers Elsa weiterzuführen.In den letzten Monaten vor dem Ende der echten alten Elsa hatte sich die Geschäftführung schon aufgeführt wie die Axt im Walde — Gehälter waren nicht gezahlt worden, Sozialabgaben auch nicht, Mitarbeiter wie Lieferanten wurden vertröstet: – das Übliche eben! Schließlich mußte jemand anderes den Insolvenzantrag gegen die Firma stellen. Der Insolvenzverwalter fand jedoch nur noch einen Schuldenberg vor.
Und die Chefs der alten Elsa? Die ließen ihren Schuldenberg freudig zurück und gründeten eine Neue Elsa. Lange hat sie es nicht gemacht; früher bekam man bei den schwarzen Messen wesentlich robustere Zombies, aber vielleicht hätten sie in einen besseren Voodoo-Priester investieren sollen. Nun ja.
Aber allein der Umstand, daß sie es versucht haben, läßt vermuten, daß da doch noch irgend etwas gewesen sein muß, und daß man mit einer Wesenheit zu tun hat, die man wieder haftbar machen kann. Also wandern die beiden Geschäftsführer des auseinandergefallenen Zombies vielleicht auch noch wegen Insolvenzverschleppung ins Gefängnis. So kann‘s gehen.-
Für diesen hübschen Zombie mußte selbst der untote Altägypter, in der letzten Zeit furchtbar abgelenkt vom Ministerium, Geistern, Gotenkönigen, Österreichern mit drei akademischen Titeln, diesen unglaublichen Pilzen bei Don Alphonso sowie identitätsstehlenden Katzen, mal die Nase aus der Grabkammer stecken und mit dem vertrockneten Finger auf das Elend zeigen…
Quelle:
http://boocompany.com/index.cfm/content/story/id/15227/