Boo für die BooCompany oder Der etwas andere Jahresrückblick

Heute Nachmittag herrschte Aufregung in den Redaktionsräumen der BooCompany – war doch unsere Webseite gestohlen worden. Lanu selbst ließ über ihre neue PR-Agentur mitteilen, dass die BooCompany geschlossen wurde. Sorgenfalten waren in den Gesichtern der Kollegen zu erkennen – und als die Kollegen von der BILD, dem SPIEGEL, FAZ und der liebenswerte Cem angefragt haben, konnte niemand eine genauere Antwort geben.Nichts Genaues weiß man nicht, war die Antwort. Und so erhielt der Autor dieser Mail unzählige Mails mit Anfragen, wer denn nun für die Schließung verantwortlich war. Die einfallsreichsten Kandidaten seien hier nun im Folgenden erwähnt. Über das ganze Jahr hinweg gab es viele mögliche Kandidaten.

Die Frage, ob sich gelbe Spione unserer Homepage bemächtigt haben, konnten wir verneinen – auch wenn BenQ Thema im Januar auf der BooCompany war. Nicht nur einmal. Und auch, dass die selbe Personengruppe sich der BooCompany bemächtigt haben, wie einst das StudiVZ-Blog, wurde nicht bestätigt – die BooCompany wird also nicht geheist werden, wie einst F!XMBR mit diesem Artikel. Es sind bestimmt die Kollegen von den alten Medien, so hieß es in einer Mail. Der Focus, die Vanity Fair und der Spiegel hatten zwar jede Menge Gründe, uns zu verfluchen – wir wurden aber nicht gefeuert, so wie die Readers Edition Anfang des Jahres seine Mitarbeiter gefeuert hat. Im Januar war die Begründung nicht zu finden, auch nicht in der Gesundheitsbranche, die hockeystick so manches Mal entlarvt hat, seien es Reuters oder Airnergy gewesen. Hartmut Mehdorn indes hat derzeit andere Probleme und wird wohl nicht gegen die BooCompany vorgehen – auch nicht, weil wir den neuen Berliner Hauptbahnhof als das bezeichnet haben, was er ist – einen gefährlichen Glaspalast.

Auch im Februar wurde nach den Gründen zur BooCompany-Schließung gesucht. Sollte es der Abmahnverein Ehrlich währt am letzten gewesen sein – nein, der ist da angekommen, wo er hingehört und durfte eine Final entgegennehmen. Über BenQ wurde auch weiter nachgedacht, wie auch über Mario Dolzer, der seine Heimat mittlerweile woanders gefunden hat. Die Welt, das Abendblatt – gerne abgewatscht, sind es doch Springer‘sche Hetzblätter. Ein Mensch, der Mario Dolzer kennt und auch dessen Pressesprecher, mag in Deutschland niemand mehr nennen – nicht umsonst hat die BooCompany Asyl in Hanoi beantragt. Mancher Link stinkt, wird aber nicht von Holtzbrinck mit Geld zugeworfen – das weiß selbst Peter T 0.0 zu berichten. Das war der Februar und immer noch keine Lösung bzgl. der feindlichen Übernahme.

Im März beginnt unsere Suche bei ein paar Katzen-Liebhabern. RTL Extra hat davon nicht berichtet – erst als Lanu davon gesprochen hat, dass sie keine Freunde hat, kam wieder etwas Stimmung in die Bude. Sigmar Gabriel feiert sich selbst zur Zeit auf Bali – wofür eigentlich, hat er doch dort keinen Erfolg ist ist einfach nur ein kleiner Abmahner. Langeweile kommt bei mir eigentlich nie auf, wenn ich auf die BooCompany schaue – auch wenn das Handelsblatt mal wieder voll in den Mist greift. Im März diesen Jahres, da war die BooCompany noch eine kleine Familie – während heute unsere Chefin schreiben lässt, schrieb sie damals noch selbst. Ja, so ändern sich die Zeiten. 5 Peitschenhiebe für Chris, 7 für hockeystick sind in einer Redaktionskonferenz keine Seltenheit. 10 Jahre Neuer Markt – eine Party rund um den Globus, Günter Freiherr von Gravenreuth interessierte es zu der Zeit wenig, wie auch BenQ, StudiVZ oder Siemens. Der Media-Markt auf der anderen Seite war nicht so blöd, Satire nicht zu verstehen. So manche Stilbüte unsere Politiker hat uns durch das Jahr begleitet – unser Wirtschaftsminister Glos machte den Anfang. Gott sei Dank hat er Leute, die das Internet für ihn bedienen. Lanu musste zu der Zeit Radio Friz und Trackback – R.I.P. an dieser Stelle das Prinzip Sentinel erklären und während Oracle gegen SAP kämpfte und Werber schon immer doof waren, kam auch schon wieder ein Update zum Thema Radio Fritz rein. Im März war sehr viel los, die LTU wurde noch von Air Berlin gefressen, für Pfizer war die Steigerung des HDL-Cholesterins völliger Schlag ins Wasser – doch auch hier fanden wie die Schuldigen nicht.

Der April begann mit einem Running Gag – Springer und die RAF. Enteignet Springer möchte man der Politik da zurufen. Per Copy und Paste muss ich folgende Nachricht rüberholen, sonst bekomme ich einen Knoten in der Zunge: Vermeintlicher Lipid-Liga-Pharmalobbyist als Lipid-Liga-Tabaklobbyist enttarnt. Dass die SPD am Ende ist, ist bekannt – auch die BooCompany hat sich der Partei mit dem Sockenschuß angenommen. Die BILD verlieh sich selbst einen Heiligenschein und brachte eine Bibel raus, während sie gleichzeitig weiter Hatz auf Arbeitslose machten, diese zogen im vergangenen Jahr immer mehr vor Gericht. Kennt wer noch Knut, diesen Sonntagsbraten aus dem Berliner Zoo? Berichterstatter wurden mit Knebelverträge ausgestattet. Bei Siemens wurde das Thema Kleinfeld akut und Lanu erklärte der Leserschaft, warum sie wieder da ist. Auch Wolfgang Schäuble wurde zum Thema – während sich die Industrie über Wachstum dank Amokläufe freuen durfte. Kleinfeld, Kleinfeld bleib genauso wenig bei Siemens, wie wir heute wissen, wie es dem Print-Journalismus in Deutschland gut geht. Am Ende des Monats April hieß es Business as usal – Siemens und BenQ schrien nach Schläge. Und sie bekamen sie natürlich.

Eine eventuelle Übernahme des Süddeutschen Verlages wurde das ganze Jahr über diskutiert – bereits im Mai gab es Heuschreckenalarm. Jens the Dialer Kunath und Nico Lumma – was fällt der Leserschaft da ein? Richtig – Shoppero war – für uns zumindest – ein Riesenspaß. Für Shoppero war es kein Spiel, ebenso wenig wie für unsere Bundesregierung, die die Heilige Inquisition wieder einführen wollte. Während Lanu die Shoppero-Selbsthilfegruppe besuchte, arbeitete die Dunkelkammer in Hamburg daran, das Internet in Deutschland abzuschalten. Und während Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach zum Baron der Woche gekürt wurde, wurde Shoppero zur Tekkie-Pizza. Was StudiVZ mit SinnerSchrader zu schaffen hatte, wurde ebenso bei der BooCompany veröffentlicht, wie auch die Zensurversuche der Welt im Fall Alan Posener. Der Lynchmob war los, Martin Recke wurde Baron der Woche, SinnerSchrader bekam Taschentücher zugeschickt. Aus dem Hause Pfizer heraus wurde Panikmache verbreitet – aus reiner Profitgier. Er könnte den Preis mit jedem Interview entgegennehmen, welches er gibt – doch nur im Mai wurde er Baron der Woche. Von wem die Rede ist? Sascha Lobo. Auf der BooCompany ist bekanntlich alles möglich – auch ein Treffen mit Ehssan Dariani. Ist es wirklich schon so lange her. Anscheinend. Im Mai begann das Chaos rund um die BLOGine Award. Und während die BooCompany davon berichtete, dass die dümmste Online-Redaktion Deutschlands in München sitzt, machte sich das Berliner Startup Yumondo zum dümmsten Startup unseres Landes. Zum Abschluß des Monats begaben wir uns auf Kaffeefahrt um davon auf Qype zu berichten während das erste Mal das Thema aufkam, dass wir alle kriminell sind.

Nazi-Dummbratzen machten uns nicht nur im Juni wütend. Auch die Berichterstattung zum G8-Gipfel war gewöhnungsbedürftig, insbesondere beim Spiegel. Und während Lanu die Aktion blogControl startete, kam es bei Yahoo und flickr zu Zensurdiskussionen. Und während der Republikanische Anwaltsverein die BILD verklagen wollte, wurde auf der BooCompany doch tatsächlich behauptet, Steinhöfel sei ungeil. Über die Wahnsinnigen von Adical mag ich nicht viel schreiben – sie haben ja von nichts gewusst, und jetzt tut ihnen sowieso alles leid, blablubb. Beim Grimme Online Award wurden sich dieses Jahr die Preise gegenseitig zugeschubst, dazu eine interessante PR-Strategie – am Ende stand ein totes Stück Fleisch, ein toter Preis. Und während dukudu uns das Internet erklärte, wurde das Handelsblatt zum Jobkiller der Woche gekürt. Und während die FAZ weiter gegen die deutsche Sprache kämpfte, wollte Lanu zum Monatsende das Internet abstellen.

Anfang Juli fragte Lanu sich wie doof die von SAP denn seien. Sentinels leben gerade in unserem Land sehr gefährlich – wie Lanu ebenso zu berichten wusste. Und während bei der taz NRW die Pforten geschlossen wurden, rief die BooCompany fast zu einer Spendensammlung für Friedrich Merz und andere Politiker auf. Exklusives über freenet war im Juli auf der BooCompany zu finden – Respekt für freenet inside – Teil 1, freenet inside – Teil 2, freenet inside – Teil 3, freenet inside – Teil 4, freenet inside – Teil 5, freenet inside – Teil 6, freenet inside – Teil 7 und freenet inside – Teil 8. In diesen Tagen wurde die BooCompany das erste Mal BOOSHAFT. Die Polizei war im Juli Dein Freund und Helfer – zum selben Zeitpunkt platzte fast eine Bombe: Lanu war am überlegen, die BooCompany an Springer zu verkaufen. Die Netzeitung geriet nah an den Abgrund, befand sich dort aber in sehr guter Gesellschaft. freenet beschäftigte, wie erwähnt unsere geschätzte Ausbeu, ähm, Chefin auch weiter – sie lud ein zu der Spoerr-Show und sprach mit den freenet-Aktionären während alles voll normaaaal war. Am Ende des Monats wurde Geschmackloses aus dem Hause Holtzbrinck offenbar – Pornos und rechtes Gedankengut im SchülerVZ.

Der August begann dort, wo der Juli aufgehört hatte, Stichwort Aimaq Rapp Stolle. Holtzbrinck Horror featuring StudiVZ – Teil 1, Mein Kundenservice für Aimaq Rapp Stolle, Holtzbrinck Horror featuring StudiVZ – Teil 2, Offener Brief an Dr. Stefan von Holtzbrinck, EILMELDUNG: Aimaq Rapp Stolle auf der Jagd nach Lanu, Holtzbrinck wegen Pornografie und Volksverhetzung angezeigt, Holtzbrincks StudiVZ hat ein reines Gewissen – so die chronologischen Vorgänge rund um ein Unternehmen, welches man einfach auflösen sollte. Da geriet die Farce rund um frazr in Ku-Klux-Klan-Kutten schon fast in den Hintergrund. Und auch Jung von Matt hat mal wieder gezeigt, was sie vom Internet und der Meinungsfreiheit halten – was berechtigt eigentlich jeden Computerbesitzer, ungefragt seine Meinung abzusondern. Wie man mittlerweile weiß, hat die Bundesregierung bei unseren Kollegen der abhängigen Medien Berichterstattung im großen Stil gekauft. Bekannt wurde es erstmals im August. Und liebe Rechtsanwälte – könnt Ihr in Eurem Leben nicht einmal etwas richtig machen? Zum Abschluß des Monats August wurde Jens the Dialer Kunath Baron des Tages und Yahoo exekutierte die Meinungsfreiheit in China.

Der September begann mit der nicht wirklich geschätzten Eva Herman um dann den Dienst gulli:share zu beerdigen. Man hat im Hause gulli vielleicht doch zu viel damit zu tun, diverse Herrschaften zu hofieren und auf dem Forum zu schützen. Gleich zu gleich gesellt sich gern. Schmutzig wird es bei der sogenannten Personensuchmaschine yasni – Stalker aller Herren Länder vereinigt Euch. Dann gibbet auch was auf die Mütze. Während Ferraris Geheimnisse zum Download angeboten wurde, beedigten wir Airnergy endgültig um dann um die wahrlich soziale Software WordPress 2.3 zu philosophieren. Der Hit des Monats August wurde dann aber auf der OMD offenbar – Lanus Identität wurde gelüftet. Viele Männerherzen wurden gebrochen, egal ihm, ihr, ihnen war es egal – Guerillakampf mit T-Shirt.

Anfang Oktober trennte sich ClickandBuy von 25% seiner Belegschaft und Online-Artikel.de klaute Content anderer Webseiten im großen Stil. Bei Siemens hatte moderner Sklavenhandel Hochkonjunktur während sich die BooCompany mal wieder um die SPD kümmerte um sich dann mal wieder den feinen Herren von freenet zuzuwenden. Erste Gerüchte um das Manager-Magazin gerieten an die Öffentlichkeit – unsere Zivilisation indes steht schon länger am Abgrund. Es gab aber auch erfreuliche Nachrichten – die BooCompany hat eine Kooperation mit Radio Utopie abgeschlossen. Google News, wir sind da. Die Perversion des Web 2.0 erfolgte allerdings auf dem Fuß – Workshop-Teilnahme über Anmeldung mit Lebenslauf. Qype bekam mal wieder einen Boo, wie auch unsere Energiekonzerne. Am Ende des Oktobers stand mal wieder die Erkenntnis der FAZ, dass das Internet abgeschaltet werden muss.

Der November begann gut – die Urteilsbegründung im Fall taz vs. Gravenreuth wurde veröffentlicht. Die Allgemeinheit müsse vor dem Angeklagten geschützt werden, so das Gericht. Tja, auf gulli.com darf er immer noch – da werden seine Presseerklärungen von Richard J immer noch veröffentlicht. Die Google News zensierten das erste Mal die BooCompany während Lanu zur Verschlüsselung aufrief. J. K. Rowling trat gegen den Rest der Welt an, bei Townster gingen die Lichter dann auch schon aus und die mediale Sensation des Jahres begleitet uns immer noch: Aust der Traum. Über die Dialektik des Überwachungsstaates haben wir uns ebenso unterhalten, wie über Champix. Das Video des Jahres wurde Ende November veröffentlicht – über die Berichte zu den vermeintlichen Killerspielen bei den ÖR Sendern.

Der Dezember bescherte uns zum Abschluß des Jahres eine kleine Überraschung. Wie schrieb Prospero passend: Dies dürfte der erste Fall in der Geschichte der Medien sein, dass ein Youtube-Video eine offizielle Stellungnahme eines Chefredakteurs der „alten Medien“ erzwungen hat: Frontal21 zum Stigma-Videospiele-Video. Lanu wurde dreist kopiert und auf Frontal21 wurde vernichtend geantwortet. Zum Ende des Jahres wurde das BILDblog entlarvt: Sie machen gemeinsame Sache mit der INSM und dem Abmahnanwalt und eifern weiter dem großen Vorbild, der BILD, nach. Datenschutz wird dort ebenso nicht groß geschrieben. Shame on you!

Das waren jede Menge Gründe, die BooCompany auszuschalten. Wir haben stundenlang gerätselt, wer nun verantwortlich für das kleine Desaster des heutigen Tages war. Wir konnten den Schuldigen nicht ausfindig machen und so hoffen wir einfach, auch im nächsten Jahr genügend Gründe zu liefern, uns den Saft abzudrehen. Habt alle besinnliche und schöne Feiertage, rutscht gut – auf ein Neues in 2008. 🙂

Quelle:
http://boocompany.com/index.cfm/content/story/id/15271/

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