Erde, 2007: Willkommen in der wirklichen Welt.
Es ist offiziell – der EU-Missionchef in Afghanistan, Michael Semple, und der hochrangige UN Beamte Mervyn Patterson werden aus Afghanistan ausgewiesen (1), nicht nur weil sie britische MI6-Agenten sind, sondern weil sie (laut Quellen aus dem britischen Geheimdienst-Spektrum selbst) sich mehrfach mit Milizionären der „Taliban“ in einem von der britischen Armee bewachten Camp getroffen haben, um diese zu „beraten“ („The British would also provide ‚mentoring‘ for the Taliban„, 2).
Und nicht nur das: laut afghanischen Behörden versorgten der EU-Missionschef in Afghanistan, Michael Semple, und der hochrangige UN-Beamte Mervyn Patterson in ihren bescheidenden nebenberuflichen Tätigkeit als britische Geheimagenten ausserdem noch Söldner und Terroristen in Afghanistan („Taliban“) mit Waffen und Geld (3).
Die Waffe des Dritten Weltkriegs: Gequatsche für Blöde
Der EU-Missionschef und MI6-Agent Semple „arbeitet“ seit den 80ern in Afghanistan (2). Beide, Semple und Patterson, sind die typischen Strippenzieher der zweiten Reihe. Sie haben die Kontakte, erledigen die Drecksarbeit und quatschen die Pressenutten dicht, während die Schlipsträger den Redner auf den Konferenzen und den Garderobenständer geben.
Der EU-Terrorhelfer Semple hielt auch gegenüber dem „Time-Magazin“ und „CNN“ seitenlange Vorträge über angebliche ethnische Konflikte in Afghanistan zwischen Sunniten und Schiiten. Sein Lieblingsfeind: der Iran. Dabei versuchte Semple die alte Platte von den verschiedenen ethnischen Gruppen aufzulegen, die sich alle bekriegen und wo der Westen dann helfend einmarschieren muss.
„Bevor sie sich versehen, gibt es Verschwörungs-Geüchte über eine Verwicklung des Iran in Afghanistan, die deren Verschwörung befördern die Welt zu erobern“, so der MI6-Held Semple bei einer seiner Quatschorgien für Gestörte.(5)
Laut Presseberichten tauchen übrigens auch immer wieder Usbeken und Tschetschenen in „Taliban“-Lagern in Afghanistan auf (3). Das dürfte für die wenigen Gläubigen der „IJU“ (Islamische Jihad Union) in der deutschen Sicherheitsbranche vielleicht noch der letzte Tritt in die Eier sein, den sich diese Penner redlich verdient haben. Letztlich geht es – nicht zuletzt – auch um die Frage, wer hat eigentlich am 15.August die drei deutschen Beamten des BKA und der GSG 9 in Kabul umgebracht, wenn das noch jemand wissen will?
Ganz zu schweigen von der Frage, wer sind eigentlich „die Taliban“? Hat die schon mal ein deutscher Soldat in Afghanistan gesehen, wenn er gegen sie wichtig-wichtig mit dem Helikopter ausgeflogen ist? Und woran erkennt man denn einen von „den Taliban“? Und woran erkennt man einen ganz normalen Söldner mit Turban? So ein Stuss.
Der EU-Sonderbeauftragte Francesco Vendrell und sein Vize Semple
Michael Semple ist der Stellvertreter und Vize vom EU-Sonderbeaufragten Francesco Vendrell (6). Vendrell, dessen Vorname manchmal dahingehend verändert wird, dass er nicht so leicht von Suchmaschinen gefunden wird („Francesc Vendrell“), war schon zu Zeiten des 11.September Sonderbeauftragter für Afghanistan – aber für die UN.
Er leitete in Berlin Sondertreffen im Juli 2001, an denen US-amerikanische, russische, iranische und pakistanische Diplomaten teilnahmen. Bereits dort und damals drohten die US-Vertreter mit einem Angriff auf Afghanistan. Zeuge daür: der damalige Aussenminister von Pakistan, Niaz Naik. (7)
DIES IST EIN GANZ NORMALER WELTKRIEG, DU TROTTEL.
Nochmal für Anfänger: Truppen irgendeines Imperiums rücken irgendwo ein, bringen eine Menge Leute um und die dortigen Ressourcen unter Kontrolle. Dazu erzählen sie dann, je nach Bedarf und Wunsch der Zuhörer, eine Menge Märchen.
In unserem Falle, dem Falle des Westlichen Imperiums unter Führung einer mittlerweile globalen Elite mit Sitz in den USA, züchtet man sich einfach einen Feind irgendwo, wo man hin will und rückt dann dort ein. Fertig. Andere Variante: man spart und droht sich fleissig Truppen zusammen, um dann als nächstes die Atommacht Pakistan zu überfallen. Zuerst mit den eigenen Terror-Milizen, dann (weil man ja eigentlich Krieg gegen sie führt) mit den eigenen Truppen, bzw denen der Hinterwäldler aus den Kolonien (das sind wir.)
Zuerst 1991 der enge Verbündete Saddam, der plötzlich in Kuwait einfiel und die absolut einmalige Gelegenheit bot US- und NATO-Truppen massenhaft an den Persischen Golf zu verlegen. Dann musste man 8 Jahre den Cäsar Bill Clinton abwarten bis es endlich wieder einen Texaner im Weissen Haus gab und weitergehen konnte. Vorher noch Bosnien und der Kosovo. Erst zusehen, zuspitzen, nichts tun, wegsehen, den Europäern beim Schwätzen und Armwedeln zulächeln, und wenn es dann ja „nicht mehr anders geht“, die Bomber schicken. Wenn dann alles platt ist, unter Dschingabuffdarasserda die Truppen einrücken lassen, Kolonie in Empfang nehmen und an die Konzerne verteilen. Den Hobbits zuhause irgendein Gruselmärchen erzählen, die mögen das, mümmeln sich dann schaudern vor der Glotze ein, halten Händchen und sagen, „jaja, muss ja, jaaajaaa, mussmussmuss ja, jajajaaa“.
Willkommen in der wirklichen Welt.
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Quellen:
(1)
http://www.guardian.co.uk/uk_news/story/0,,2232132,00.html
(2)
http://www.telegraph.co.uk/news/main.jhtml;jsessionid=W3AUHDRMVISWJQFIQMFSFFWAVCBQ0IV0?xml=/news/2007/12/26/wafg126.xml
(3)
http://news.yahoo.com/s/afp/20071225/wl_sthasia_afp/afghanistanunrestbritainarrest_071225112355;_ylt=A1f4cfUzU3JHWkcByUkzCQx.;_ylu=X3oDMTExcXNkdHFhBHNlYwNzcgRwb3MDMQRjb2xvA2lyZAR2dGlkAwRsA1dTMQ–
(4)
http://www.time.com/time/world/article/0,8599,1592198,00.html
(5)
http://www.time.com/time/world/article/0,8599,1592198,00.html
(6)
http://blogs.fco.gov.uk/blogs/sherard_cowper-coles/archive/2007/10/1.aspx
(7)
http://www.woz.ch/artikel/inhalt/2001/nr40/International/12746.html