Iowa: Barack Obama hat Hillary Clinton relativ knapp mit 38% der Stimmen registrierter Wähler der Demokraten bei den Vorwahlen für die Präsidentschaftskandidatur geschlagen (1). Er gewann damit die Stimmen der Wahlmänner des Bundesstaates Iowa die insgesamt an den Gewinner gehen.
Hillary Clinton kam (nach John Edwards mit 30%) auf 29% und wird nach Wahlprognosen von CNN bundesweit nach den Wahlen in sämtlichen US-Bundesstaaten mit 54% weit vor Obama liegen, dessen Endergebnis derzeit auf 18% geschätzt wird (2).
Auch das „Iowa Electronic Markets“, eine Art Wettbörse der Universität von Iowa, geht mit grosser Deutlichkeit von einem Sieg Clintons aus. Zumindestens 1996, 2000, and 2004 lagen hier die Wetten richtig, sie stehen 3:1 für Clinton.
Auch wird hier fest damit gerechnet, dass – egal wer Kandidat der Demokraten wird – dieser ins Weisse Haus einzieht.(3)
Hillary Clinton jedenfalls verströmte jedenfalls bei ihrer Abschlussrede nach Kräften Zuversicht, im Hintergrund den ehemaligen NATO-Oberbefehlshaber zu Zeiten des Yugoslawienkrieges 1999 und späteren demokratischen Präsidentschaftskandidaten, Wesley Clark, und die damalige Aussenministerin Madeleine Albright, die mit ex-Präsident Bill Clinton zu ihren Unterstützern zählen. (Video, „Clinton thanks supporters„).
Leicht angesäuert, aber gewohnt siegesgewiss verkündete sie nun den Gang nach New Hampshire, wo am 8. Januar die nächsten Vorwahlen stattfinden werden. (Sämtliche Termine hier ).
Zwei demokratische Kandidaten gaben noch in der Nacht auf, die Senatoren Chris Dodd und Joe Biden.
Bei den Republikanern siegte Mike Huckabee mit 34%, vor dem ex-Gouverneur von Massachusetts, Mitt Romney, der überraschenderweise nur 25% bekam. Danach kamen Fred Thompson (13%), John McCain (13%) und Ron Paul (10%).
Der ex-Bürgermeister von New York, Rudy Giuliani, kam nur auf 4%. Er hat seine Wahlkampagne auf den „Super Tuesday“ am 5.Februar konzentriert, heisst es (1). De Facto ist der Wunschpräsident der Neocons, der im Dezember die weitere Aufrüstung Amerikas wegen „Russland und sogar..China“ (4) vorschlug, spätestens seit seinem desaströsen Auftritt bei „Meet the Press“ am 9.Dezember ein toter Kandidat. Dort waren ihm sämtliche Affären und Skandale durch den hartnäckig nachfragenden und gut vorbereiteten Moderator Tim Russert um die Ohren gehauen worden. (Video)
Allgemein war in den USA das Interview als verdiente „Hinrichtung“ angesehen worden (5), nur in Deutschland merkte man wie immer nix davon. Seitdem sind Giulianis Umfragewerte regelrecht abgesoffen.
Für New Hampshire wird bei den Republikanern ein Kopf-an-Kopf Rennen zwischen McCain und Romney erwartet (1), bei den Demokraten. Je nach Sender, Zeitung oder Meinung sind die Umfragen unterschiedlich, hier liegt Obama knapp vorne (6), hier Clinton (7).
Warum so viele Zeitungen, Sender und Meinungsmacher Barack Hussein Obama unterstützen
Weil sie wissen, dass Barack Hussein Obama nach einem 1:1 Wahlkampf gegen einen Weissen mit netten Namen nie zum Präsidenten gewählt wird.
Obamas Job ist es, die Demokraten weiter die Verlierer sein zu lassen und den Fortgang des Krieges unter einem „republikanischem“ Präsidenten zu sichern.
Hillary Clinton ist seit ihrer Zeit als First Lady gegen alle Skandale immunisiert und hat sich als Senatorin keine Fehler erlaubt. Sie würde sich gegen jeden Gegner auf republikanischer Seite durchsetzen. Bei Obama ist davon auszugehen, dass – solange er gegen Clinton antritt – er mit Samthandschuhen angefasst wird, um dann in den letzten, brutalen Wochen der Präsidentschaftswahl durch irgendeine kleine Überraschung abgesäbelt zu werden, die derzeit noch in der Schublade liegt.
Danach sagt man dann, „jaja, schadeschade“ und der Krieg geht 4 Jahre einfach weiter.
Einschätzung von Clinton im Falle einer Präsidentschaft
Sollte Clinton Präsidentin werden, kann sie sich dem Druck der Bevölkerung nicht entziehen und muss den Krieg zumindestens stagnieren lassen oder zurückfahren. So ist die Partei der Demokraten gestrickt. Ein Republikaner wäre allerdings im Geflecht der Militärs und Superreichen traditionell so gut aufgehoben, dass er die Machtbasis hätte um einen neuen Feldzug zu beginnen, bevor der Krieg einfach einschläft und ein Zermürbungsrückzug beginnt. Das Momentum der Wahl darf nicht vergessen werden. Alle 4 Jahre muss man in den USA so tun, als würde irgendwas Tolles beginnen, damit alles beim alten bleiben kann.
In diesem Fall kommt die Wahl aber zu einem Zeitpunkt (4.November 2008), an dem mindestens ein Feldzug – der im Irak – unrettbar zusammengebrochen sein wird, im Laufe des Wahlkampfes wird es immer schlimmer werden. Clinton kann sich dem nicht entziehen, und ich denke auch nicht, dass sie das tun wird, da sie die USA noch ein wenig erhalten will. Der Weltkrieg im Nahen Osten und Afrika durch die derzeitige Regierung der USA ist auch ein Krieg gegen den Staat USA selbst, der durch diesen sehenden Auges substanziell, strukturell, finanziell, (welt-)politisch, moralisch und kulturell vernichtet wird. Eine „Cäsarin“ Clinton hätte im Gegensatz zu den rechtsrevolutionären Gruppen, die die Macht im Imperium Americanum erobert haben und vorher versuchten mit aller Macht ihren Mann als Präsidenten zu stürzen, kein Interesse an einer „Nordamerika Union“ oder einem ähnlichem Block, der ähnlich wie die EU in Europa, die systematisch zugrunde gerichteten einzelnen Staaten absorbieren könnte.
Soviel dazu.
Quellen:
(1)
http://edition.cnn.com/2008/POLITICS/01/03/iowa.caucuses/index.html
(2)
http://edition.cnn.com/ELECTION/2008/
(3)
http://www.informationweek.com/news/showArticle.jhtml?articleID=205207450
(4)
http://de.rian.ru/world/20071201/90414570.html
(5)
http://latimesblogs.latimes.com/washington/2007/12/it-was-former-n.html
(6)
http://www.nationalpost.com/most_popular/story.html?id=213390
(7)
http://firstread.msnbc.msn.com/archive/2008/01/03/545301.aspx