Gaza, Strand, 9.Juni 2006

Es ist ein sonniger Tag, geradeso wie heute. Ein guter Tag zum Entfliehen. Ein bisschen nur hinaus zu gehen, aus der Enge des grössten Gefängnisses der Welt, weg von fast 1.5 Millionen Menschen auf engstem Raum. Weg von dem Krieg, in dem man lebt. In Gaza.

Die Familie Ghalya geht an den Strand, breitet ihre Tücher aus. Die 7-jährige Huda Ghalya entscheidet sich schwimmen zu gehen. Während sie das tut, schlagen Granaten am Strand ein, drei Krater wird man später sehen (1).
Huda Ghalya eilt zurück…

In einem der Krater findet sie ihre tote Familie, Vater, Mutter, drei Brüder, die sie eben noch lebendig verlassen hat.

Fernsehberichten zufolge hatten israelische Marineschiffe gezielt, nur mal so, auf die Familie am Strand geschossen.

Nachher werden die israelischen Streitkräfte zugeben, dass sie sechs Granaten in diese Gegend gefeuert hat und sagen, das die Wahrscheinlichkeit „null“ betrage, dass sie diese Familie getötet habe (2), obwohl israelische Granatsplitter gefunden werden (1). Es seien Minen gewesen, alte Munition, obwohl Human Rights Watch klar belegt, dass das nicht sein kann.
Eine Beerdigung. Es wird geschwätzt. Amir Peretz sagt, es täte ihm leid, aber was hätte er denn damit zu tun. Mahmoud Abbas küsst Huda Ghalya und sagt, sie sei jetzt seine Tochter (3).

Ein ganz normaler Tag in Gaza.

(…)

weiterer Artikel:
11.11.2007
Das KZ Gaza und die Merkel-Regierung

Quellen:
(1)
http://www.hrw.org/english/docs/2006/06/13/isrlpa13544.htm
(2)
http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/middle_east/5079464.stm
(3)
http://www.islamonline.net/English/News/2006-06/11/01.shtml

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert